Fruchtwasseruntersuchung !!!

WaschbaerWaschbaer

116

bearbeitet 19. 11. 2004, 15:44 in Schwangerschaft
Hallöchen Ihr werdenden Muttis,

ich hätt da mal ne Frage zur Fruchtwasseruntersuchung:

Wie überlegen ob wir eine Fruchtwasseruntersuchung machen sollen oder nicht.

Die Schwester meiner Maid hatte vor langer Zeit einen behinderten (Tumor im klein Gehirn) Sohn bekommen der dann auch mit 6 Jahren verstorben ist.

Seit dieser Zeit hat meine Frau einen Horror davor das uns das auch passieren könnte.

Mit Recht natürlich, aber was nun ?????

Was meint ihr ???


Gruß
Euer Waschbaer

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Selbstverständlich sind Ängste berechtigt.

    Aaaaaber:

    Eine derartige Erkrankung wie bei der Kleinen deiner Schwägerin (?) ist nicht per Fruchtwasseruntersuchung diagnostizierbar! Die Anzahl der durch Fruchtwasseruntersuchung diagnostizierbaren Erkrankungen ist weitaus geringer als man annimmt (ca. 50 von einigen Tausenden).

    Des Weiteren ist das Risiko, das Baby nach einer Fruchtwasseruntersuchung zu verlieren, um ein vielfaches größer als ein behindertes Kind zu bekommen.

    Das traurige Schicksal, das der Schwester deiner Frau widerfahren ist, war mit Sicherheit kein Gedefekt, sondern eine ganz böse und üble Laune von Mutter Natur. :sad:

    Du findest hier im Forum und Archiv über die Suchfunktion noch sehr viele Meinungen zum Thema Pränataldiagnosen, außerdem gibt es auf der Homepage auch einige Infos dazu: http://www.hebamme4u.net/praenataldiagnostik.html

    Ich würde es nicht machen lassen...

    :byebye01:

    Gisela
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würds nicht machen, das Risiko einer Fehlgeburt ist einfach zu hoch.
    Ich würde der Natur vertrauen.
    Außerdem: was würdet ihr machen, wenn es bei der Geburt Komplikationen gäbe? Und auch das Leben ist nicht ganz risikolos, aber wem erzähle ich das :neutral:
  • BiboBibo

    260

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe mich gegen eine Fruchtwasseruntersuchung entschieden. Das Fehlgeburtsrisiko (bin mit dreien schon vorbelastet) wollte ich nicht eingehen - wobei ich auch ein behindertes Kind akzeptieren werde.
    Ein Tumor ist kein Gendefekt, den wird man mit einer Genanalyse nicht herausfinden.

    Eine Alternative ist für euch eventuell das Fein-Ultraschall (= Mißbildungsultraschall oder Organ-Ultraschall). Das wird allerdings relativ spät gemacht, bei mir z.B. 22+1, falls ihr Konsequenzen daraus ziehen wollt vermutlich zu spät(?).
    Es sitzt dabei ein echter Könner vorm Gerät, und prüft etliche Organe und Adern/Venen. (Schädel, Hirn, Herz, Lunge, Nieren, Leber, Hände, Füße, Geschlecht...). Bei uns hat er u.a. die einzelnen Gehirnteile durchgezählt, scheint alles da zu sein. :biggrin: Ich denke mal, einen nicht zu kleinen Tumor hätte er auch gefunden. Da solltet ihr mal mit dem FA drüber sprechen, er/sie kann euch dann eventuell überweisen.

    Mit Wahrscheinlichkeiten argumentiere ich lieber nicht, denn irgendjemand zieht ja immer den kurzen Strohhalm aus xxxx langen Strohhalmen. :???:
    Davon abgesehen, haben die anderen völlig Recht. Das Leben an sich ist das größste Risiko dafür das etwas unvorhergesehenes passiert, und das muß keinesfalls nur vor oder während der Geburt so sein.

    Bibo
  • kerstinjkerstinj

    2,322

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich galt als Risikoschwangere, da ich bei der Geburt 35 Jahre alt war. Als mein FA uns über die Fruchtwasseruntersuchung aufklärte, haben wir uns auch dagegen entschieden.
    Meine Aussage: wenn es behindert wird, dann haben wir halt ein behindertes Kind erleichterte meinen FA sichtbar :grin:
    Ansonsten schließe ich mich in punkto Genauigkeit und Risiko meinen Vorrednerinnen an.
    Ach ja: Lukas ist kerngesund :biggrin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab mal eine dumme Frage... dieser Feinultraschall wird ja irgendwie ab der 20./22. SSW gemacht. Darf man danach überhaupt noch eine Entscheidung gegen das Kind treffen? Oder nur bei schweren Erkrankungen - wobei, was ist schwerwiegend... das sieht ja auch jeder anders?

    Wir beschäftigen uns auch gerade mit der ganzen Thematik und hatten eigentlich entschieden, jetzt nichts zu machen (käm eh nur die NT Messung in Frage, weil alles andere zu ungenau - Triple Test - oder zu gefährlich - Fruchtwasser - ), aber da stellt sie doch die Frage, ob die 20. Woche nicht zu spät ist? Ganz abgesehen davon, dass ich nicht wüsste, ob ich selbst zu dem Zeitpunkt noch eine Entscheidung gegen das Kind treffen könnte.

    Aber wie ist es rechtlich?

    LG Sonnenblume
  • Kayleigh119Kayleigh119

    3,579

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sonnenblume schrieb:
    Aber wie ist es rechtlich?

    Bitte :traurig07: :traurig07: :
    Die Mogelpackung:
    Mit der letzten Neuregelung des § 218, am 29. Juni 1995, wurde die "embryophatische" Indikation abgeschafft. Diese Indikation stellte eine Abtreibung aus eugenischen Gründen, das heißt wegen einer vermuteten Behinderung des Kindes, bis zur 22. Woche p.c. straffrei.

    Damit sollte, so die offizielle Wortregelung, der Forderung von Behindertenverbänden und Kirchen nachgekommen werden, behinderte Menschen nicht zu diskriminieren. In Wirklichkeit ist die embryophatische Indikation in der erweiterten medizinischen Indikation "aufgegangen." 1)

    Schon in der Debatte vor der Novellierung des neuen Gesetzes stellte Heinz Lanfermann (FDP) fest: "Jede Spekulation, daß sich in der Praxis für die betroffenen Frauen, für die betroffenen Eltern etwas ändern würde, scheint meiner Ansicht nach falsch zu sein." Dem stimmte CDU Verhandlungsführer Reinhard Göhner mit dem Zwischenruf "Richtig!" zu. 2) (Plenarprotokoll 13/47 S. 3761 D)

    Die "erweiterte" medizinische Indikation:

    In der neuen Fassung des § 218 a Absatz 2 StGB heißt es jetzt:

    "Der mit Einwilligung der Schwangeren von einem Arzt vorgenommene Schwangerschaftsabbruch ist nicht rechtswidrig, wenn der Abbruch der Schwangerschaft unter Berücksichtigung der gegenwärtigen und zukünftigen Lebensverhältnisse der Schwangeren nach ärztlicher Erkenntnis angezeigt ist, um eine Gefahr für das Leben oder die Gefahr einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des körperlichen oder seelischen Gesundheitszustandes der Schwangeren abzuwenden und die Gefahr nicht auf andere, für sie zumutbare Weise abgewendet werden kann." 3)

    Was hat sich geändert?

    Die Beratungspflicht, die sonst bei Abtreibungen gilt, fällt weg.
    Gleiches gilt für den zeitlichen Abstand zwischen Beratung und Abtreibung (sonst 3 Tage).
    Es gibt keine zeitliche Befristung für den Abbruch mehr: Eine Abtreibung kann bis zur Geburt durchgeführt werden. Warner und Verharmloser

    Bereits im Vorfeld der Gesetzesänderung hatten mehrere Organisationen darauf hingewiesen, daß durch die Aufweichung der medizinischen Indikation die Abtreibung bis zur Geburt möglich wird. Die Lebenshilfe für geistig Behinderte teilte ihre Bedenken am 27. Juni ´95 Wolfgang Schäuble mit. 4)

    Gleichzeitig warb der Verhandlungsführer der CDU, Reinhard Göhner, um Zustimmung für den neuen § 218. Gemeinsam mit zwei weiteren Abgeordneten wandte er sich am 26. Juni, - 3 Tage vor der Abstimmung - in einem Schreiben an die CDU Abgeordneten. 5)

    Dieser Brief führte zu einer deutlichen Erwiderung der Christdemokraten für das Leben, CDL, einer Initiative in der CDU/CSU, die sich nun ihrerseits an die Abgeordneten der CDU wandten. 6) Der Schriftwechsel zur medizinischen Indikation dauerte auch nach der Gesetzesnovellierung an. 7)

    Noch in der Abschlußdebatte, unmittelbar vor der Abstimmung, warnte der CDU Politiker Hubert Hüppe vor den Folgen einer Aufweichung der medizinischen Indikation. Sein Hinweis, durch die Aufweichung der medizinischen Indikation würde es zur Abtreibung bis zur Geburt und wohl auch zu einer vermehrten Diskussion über die Tötung behinderter Babys nach der Geburt kommen, galt 1995 als "unerträglich" (Ina Albowitz, FDP). 8)

    Die Spätabtreibungen steigen an

    Als Folge der neuen Regelung ist die Zahl der sehr späten Abtreibungen massiv angestiegen: Von "lediglich" 26 Abbrüchen nach der 23.Woche p.c. 1994 9), stieg die Zahl der gemeldeten Abtreibungen auf 190 im Jahre 1997. 10) Die tatsächlichen Abtreibungszahlen dürften sogar erheblich höher liegen: Frank Montgomery, Vorsitzender des Marburger Bundes, spricht von etwa 800 (!) Abtreibungen nach der 20. Woche jährlich. 11)

    Qelle Tim-lebt.de
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :shock:

    Upps... das wusste ich gar nicht, dass sich das so gravierend geändert hat. Heftig! Damit macht der Gesetzgeber es sich aber auch ziemlich leicht...

    Danke für die Info!
  • Kayleigh119Kayleigh119

    3,579

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Furchtbar......aber viel schlimmer sind die Methoden, der Abtreibung in der Spätschwangerschaft. :cry:
  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielleicht hier auch mal eine andere Meinung zu dem Thema:

    Ich war "Risikoschwangere" mit 37 Jahren.

    Habe mir ziemlich lange Gedanken über eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht.

    Für mich ausschlaggebendes Argument dafür war daß ich ein Mensch bin, der mit schlimmen Dingen egal welcher Art besser umgehen kann wenn ich weiß was auf mich zukommt und mich ausreichend informieren kann.

    Die Vorstellung im Kreißsaal kurz nach der Geburt, fix und fertig, dann zu erfahren beispielsweise ein mongoloides Kind zu haben, war für mich schlimmer als die Risiken der Untersuchung.

    Dazu kam daß ich zu dem Zeitpunkt nicht genau wusste ob ich das Kind alleine aufziehen muß, und dahingehend hätte ich auch dann gerne die Freiheit gehabt zu entscheiden ob ich es schaffe ein behindertes Kind aufzuziehen oder nicht.

    Natürlich war mir zu jeder Zeit auch klar daß nur ein ganz geringer Teil an Behinderungen da überhaupt feststellbar ist.

    Jetzt, da mein Kind auf der Welt ist denke ich anders über die Sache und würde beim eventuell nächsten Kind (bei dem ich ja dann mindestens knappe 40 wäre ;-) ) keine Fruchtwasseruntersuchung mehr machen lassen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh...und warum nicht?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ... irgendwie verunsichert mich das, daß unheimlich viele im Forum schreiben, daß sie diesen Fein-Ultraschall haben machen lassen - mein Frauenarzt hatte mir den gar nicht angeboten bzw. genannt, ganz davon abgesehen, daß ich zu diesem Zeitpunkt vermutlich auch keine Entscheidung FÜR eine Abtreibung mehr hätte treffen können.
    Ist der Fein-Ultraschall denn schon "normal" - sprich wird er schon fast zur Routine?
    Jetzt bin ich in der 28. Woche - da ist es eh zu spät dafür...
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    einmoehrchen schrieb:
    ... irgendwie verunsichert mich das, daß unheimlich viele im Forum schreiben, daß sie diesen Fein-Ultraschall haben machen lassen - mein Frauenarzt hatte mir den gar nicht angeboten bzw. genannt, ganz davon abgesehen, daß ich zu diesem Zeitpunkt vermutlich auch keine Entscheidung FÜR eine Abtreibung mehr hätte treffen können.
    Ist der Fein-Ultraschall denn schon "normal" - sprich wird er schon fast zur Routine?
    Jetzt bin ich in der 28. Woche - da ist es eh zu spät dafür...

    Bei mir wurde keiner gemacht und ich bin auch ganz glücklich darüber, irgendwie wird mir unwohl dabei, wenn immer alles kontrolliert, überprüft, gemessen etc wird.
    Ich hatte drei reguläre Ultraschalls (was eigentlich schon nicht nötig wäre, aber etwas neugierig war ich halt schon) und noch zwei oder drei wegen der BEL, die nicht so einfach mit Tasten zu erkennen war...
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @einmoehrchen: Da du keiner "Risikogruppe" (wie immer man die auch definieren mag) angehörst, freue dich, statt verunsichert zu sein, dass du einen Arzt hast, der noch nicht so technikfixiert ist wie viele andere. Vertraue darauf, dass er dich wohl überwiesen hätte, wenn ihm bei den normalen Untersuchungen Unregelmäßigkeiten aufgefallen wären...

    :byebye01:

    Gisela
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe mich bewußt für eine Fruchtwasseruntersuchung entschieden und ich würde das wieder tun.
    Man sollte nur für sich selber vorher die Entscheidung treffen, was man tun wird, wenn bei der Untersuchung herauskommen sollte, daß man ein behindertes Kind erwartet. Wenn man sich nicht zutraut, ein schwerstbehindertes Kind aufzuziehen, dann muß man auch mit den Konsequenzen, also einer Abtreibung, leben können.
    Selbstverständlich schließt diese Untersuchung nicht alle Risiken aus, sondern nur ein paar bekannte Gendefekte. Und dein Kind kann auch während der Geburt oder später einen Schaden erhalten und behindert sein. Deshalb ist es auch dein Kind.
    Doch ich war mir mit dem Vater von Ben einig, daß es für uns wichtig ist, zumindest die Risiken, die man ausschließen kann, auszuschließen und wir deshalb eine Fruchtwasseruntersuchung machenlassen wollen. Wir hätten die Schwangerschaft abgebrochen, wenn wir ein schwerstbehindertes Kind erwartet hätten.

    Meiner Meinung nach muß es jeder Mensch selber mit sich und seinem Gewissen vereinbahren, welche Entscheidung er für sich, sein Leben und das seines Partners treffen möchte.
  • babygrillbabygrill

    1,633

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Der Kindsvater und ich waren uns einig: keine Pränataldiagnostik!!!

    Hier in Italien macht eigentlich jede Schwangere zumindest den Bi- oder Triple-Test. Auch eine Fruchtwasseruntersuchung wird als Routine betrachtet. Wir beide waren uns jedoch einig, dass es uns nicht zusteht, den Daumen nach oben oder unten zeigend, über Sein oder Nichtsein zu entscheiden. Die Konsequenz einer entsprechenden Diagnose kann ja nur die eine sein: Ich wüßte, dass ich persönlich mit einer Abtreibung, aus welchem Grund auch immer, niemals fertig werden würde. :cry:

    Meine Mutter sagt immer: "Lieber ein Kind auf dem Kissen, als eines auf dem Gewissen!"
  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh...und warum nicht?

    Weil für mich "ein Kind bekommen" jetzt eine andere Bedeutung hat da ich weiß wie es ist ein Kind zu haben.

    Und weil ich mir jetzt sicher bin (und zwar genz sicher) ein eventuell behindertes Kind genauso lieb haben zu können wie ein gesundes.

    Vorher war ich mir nicht mal sicher einem gesunden Kind eine gute Mutter sein zu können.
  • babygrillbabygrill

    1,633

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ute_66 schrieb:
    Vorher war ich mir nicht mal sicher einem gesunden Kind eine gute Mutter sein zu können.

    Mensch Ute, genauso empfinde ich das auch. In den ersten SS-Monaten hatte ich neben meinen Depris deswegen unendlich viele Zweifel! :roll: Doch das hab ich definitiv ueberwunden, meinem Schnudi gehts so gut, er ist bislang der gluecklichste Mensch den ich kenne.
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