Eine große Umfrage in Deutschland

bearbeitet 29. 01. 2005, 02:09 in Plauderecke
Was wollen und brauchen Mütter ? Die "Brigitte" hat eine Fragebogeaktion gestartet. Ich stelle die Ergebnisse mal hier ein,und frage nach Euren Meinungen.
Die Umfrage hat einen Nerv getroffen: über 5000 Mütter haben sich daran beteiligt und die meisten Mütter fordern kinderfreundlichere Verhältnisse.




Fast zwei Drittel ärgern sich darüber, dass Kinder als reines 'Privatvergnügen' angesehen werden. "Es wird viel zu wenig honoriert, dass Kindererziehung auch eine Leistung für die Gesellschaft ist."

59,1 Prozent wünschen sich darüber hinaus eine qualifizierte Teilzeittätigkeit.




Aus fast allen Antworten spricht einfach Stress. Allein gelassen fühlen sie sich mit dem Riesenanspruch, 'lässig mit Baby im Tragetuch den Job zu machen'.

"Solange du funktionierst und schluckst, ist alles okay. Aber wehe, du fällst aus wegen Krankheit oder hast Sonderwünsche. Dann kann es passieren, dass dir das Arbeiten so lange schwer gemacht wird, bis du gehst", hat Beate Müller aus Fischbach erfahren. Die eindeutige Botschaft aus den Zuschriften: Sie wollen ein besseres Leben mit Kindern. Und für die Kinder.




Familie ist für die meisten Mütter nicht in erster Linie ein finanzielles Problem, sondern eine Herzensangelegenheit. Für das Gros der Befragen gilt: Geld allein macht Familien nicht glücklich. Für nur 16,7 Prozent ist die vieldiskutierte Kindergeldhöhe entscheidend. Aber mit überwältigenden 72,2 Prozent beklagen sie die kinderfeindlichen Verhältnisse in Deutschland: verwahrloste Spielplätze, auf denen noch nicht mal der Sandkasten sicher ist vor stinkender Hundekacke. U-Bahn-Stationen, in denen sich Mütter vorkommen wie schwerbehindert.

Was Mütter brauchen: Mehr Kinderbetreuung, bessere Kinderbetreuung, flexiblere Kinderbetreuung!




55,1 Prozent der Befragten (63,2 Prozent der Alleinerziehenden) brauchen einen Ganztagesplatz

67,9 (bei den Alleinerziehenden 73) Prozent klagen über unflexible Öffnungszeiten von Krippe und Kindergarten.

Auch bei knappen Kassen sollten die Politiker als Allererstes Betreuungsmöglichkeiten für Kinder schaffen, und zwar auch in den Ferien. Das finden 51,7 Prozent der Voll-Berufstätigen und 40,9 Prozent der Nicht-Berufstätigen.




Notstand Kinderbetreuung

Was Mütter brauchen: Mehr Kinderbetreuung, bessere Kinderbetreuung, flexiblere Kinderbetreuung!





Zwei Gruppen von Müttern sind es ganz besonders leid: Mütter von Kleinkindern und Alleinerziehende. Für Kinder unter drei Jahren einen Krippenplatz zu finden ist in diesem Land bekanntlich selbst mit viel Glück kaum möglich. Gerade mal 5,7 Prozent der Kleinkinder werden in Westdeutschland außer Haus betreut, sagen die offiziellen Zahlen. Kein Wunder, dass bei unserer Umfrage 76,3 Prozent dieser Kleinkind-Mütter über fehlende Betreuungsmöglichkeiten klagen.



Das stört besonders

Heldinnen-Podeste verlangen die Mütter ja gar nicht. Sie wollen nichts als Anerkennung. Und sie wollen das Gefühl haben, sich nicht mehr ständig rechtfertigen zu müssen, sei es dem Arbeitgeber, den Kollegen, Nachbarn oder den eigenen Kindern gegenüber. Das haben 42,2 Prozent der Mütter auf die Frage geantwortet, was sie besonders stört.
Bei dieser Frage gab es übrigens auch das Feld: 'Nichts stört mich so richtig.' Das sind die rundum zufriedenen Mütter. In Zahlen sind es 7,1 Prozent.

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es wäre so einfach, ein paar Milliarden mehr ins Staatssäckel zu bekommen, wenn man endlich die kinderlosen Ehepaare kräftiger zur Kasse bitten würde. Das Ehegattensplitting abschaffen, nur noch Steuerklasse IV/IV, ein paar andere Vergünstigungen streichen und schon könnten ein paar Tausend Betreuungsplätze geschaffen werden, Spielplätze besser ausgestattet/gereinigt oder saniert werden, wenn diese Gelder dann tatsächlich den Gemeindekassen zu Gute kommen würde.

    Wobei es mir persönlich schnurzegal wäre, ob das Paar gewollt oder ungewollt kinderlos ist - beide Seiten haben genau so ihre Verantwortung für die Solidargemeinschaft, nur mit dem Unterschied zu den Familien, dass sie diese Verantwortung eben rein materiell tragen würden.


    :byebye01:

    Gisela
  • MimiMimi

    1,643

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    yes! Ich wäre sogar so nett und würde den Steuuervorteil für die ss rückwirkend erstatten lassen.

    Aber die DINKs sollten einfach nicht weiter in dieser Weise gefördert werden.
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    und wenn man dann ein Gesetz schnell so schreibt, dass auf keinen Fall ein gesetzanspruch besteht.... :twisted: :flaming01:

    irgendwo habe ich gelesen, dass es sich die Volkswirtschaft Deutschland gar nicht leisten kann, so viele gut ausgebildete Frauen zu Hause versauern zu lassen, weil es keine gescheiten Krippenplätze etc gibt, weil es keine gescheiten Jobs etc gibt....-
  • wudwudwudwud

    2,744

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Natürlich ist das alles nicht in Ordnung wie es läuft.
    Wir haben Glück und haben die Oma im Haus die dann ab März, wenn ich wieder arbeiten gehe, die Kleine nimmt. Eine Krippe gibt es wohl auch bei uns, aber da hab ich mich nie kundig gemacht. Ich weiß nur das die momentan unter ganz furchtbaren Bedingungen untergebracht sind und unbedingt umziehen wollen.
    Bei uns wird jetzt auch ein Ganztagskiga geschlossen. Nicht das es zu viele Plätze geben würde, das hat andere kommunalpolitische Gründe.
    Aber was ich zu Bedenken geben möchte, wenn man kinderlose Paare bewusst stärker besteuert und das kinderkriegen damit, wie die Heirat auch, einen immensen Steuervorteil bilden würde, wäre es dann nicht eventuell möglich das Kinder nur aus diesem Grund geboren werden die sonst nicht geboren worden wären weil die Eltern nie Kinder haben wollten? Glaubt Ihr diese Kinder würden genauso gebliebt und erzogen werden wir Kinder die kommen weil sie gewünscht sind?
    Versteht Ihr was ich meine?
    Wir haben jetzt schon genug Kinder um die sich niemand kümmern möchte und es ist eine Schande für ein Land wie Deutschland wie schlecht das Sozialsystem in solchen Fällen ist.
    Vielleicht sollte man in dem Bezug einmal nachdenken das Adoptionsrecht neu zu überdenken und Paaren, die es aufgegeben haben ein eigenes Kind zu bekommen und lieber einem elternlosen Kind ein zu Hause schenken möhten, nicht noch zusätzlich Steine in den Weg zu legen.
    Ich denke einfach das Kinder die nur wegen der Steuer geboren werden vermutlich mit 9 Wochen in einer neu geschaffenen Krippe landen und von den Erzieherinnen dort erzogen werden.
    Wenn ich Geld kassiere für neue Krippen zu Lasten von Paaren die sich dann halt auch ein Kind zulegen, werde ich damit unterm Strich nicht mehr Plätze haben, denn neue Kinder = höherer Bedarf an mehr Plätzen.
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wudwud schrieb:
    Aber was ich zu Bedenken geben möchte, wenn man kinderlose Paare bewusst stärker besteuert und das kinderkriegen damit, wie die Heirat auch, einen immensen Steuervorteil bilden würde, wäre es dann nicht eventuell möglich das Kinder nur aus diesem Grund geboren werden die sonst nicht geboren worden wären weil die Eltern nie Kinder haben wollten? Glaubt Ihr diese Kinder würden genauso gebliebt und erzogen werden wir Kinder die kommen weil sie gewünscht sind?
    Versteht Ihr was ich meine?
    Ich versteh was du meinst und würde sagen: JA.

    Die Natur hat es an sich so vorgesehen, dass jede Mutter ihr eigenes Kind liebt. Wie sich diese Liebe äußert ist eine andere Frage, aber darüber wage ich nicht zu urteilen.
    Ich würde einer Mutter nie die Liebe zu ihrem Kind absprechen, nur weil sie so manches anders macht als ich, auch wenn es für mich undenkbar wäre.
  • wudwudwudwud

    2,744

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und wie erklärst Du dir dann die vielen verstoßenen Kinder die es gibt?
    Jeder Mensch ist anders gestrickt und ich denke es gibt auch Mütter die ihr Kind nicht lieben (können).
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gibts davon tatsächlich sooo viele?

    Also ich habe den Eindruck, dass viele kinderlose Frauen dazu fähig wären, gute Mütter zu sein.

    Und dass es hie und da Probleme gibt liegt meiner Meinung nicht daran, dass "unfähige" Mütter Kinder bekommen. Erstens gehören dazu ja auch bekanntlich zwei (banal ausgedrückt: hat ein Kind eine unfähige Mutter, hat es immer noch die Chance auf einen guten Vater), und zweitens werden sich sogenannte "ungeliebte" Kinder nicht dadurch verhindern lassen, es von der finanziellen Komponente abhängig zu machen.
  • LeahLeah

    409

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So gesehen könnte es auch heute schon so sein, dass manche Leute Kinder kriegen, um an mehr Geld zu kommen.
    Für jemanden ohne Ausbildung bzw. mit sehr kleinem Einkommen bedeuten Kinder erstmal 300 € Erziehungsgeld, 150 € Kindergeld und/oder einen höheren Sozialhilfesatz.
    Ich glaube nicht, dass eine gutverdienende Frau, die mit Kindern nix anfangen kann, wg ein paar Euro Steuern oder Pflegeversicherung weniger Kinder in die Welt setzt. Das wäre eine Milchmädchenrechnung.
    Und vor allem glaube ich nicht, dass Mütter, die ihre Kinder in eine Krippe geben, diese nicht lieben oder schlechter behandeln als 'Vollzeitmütter'.
  • wudwudwudwud

    2,744

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Leah schrieb:
    Und vor allem glaube ich nicht, dass Mütter, die ihre Kinder in eine Krippe geben, diese nicht lieben oder schlechter behandeln als 'Vollzeitmütter'.

    Das habe ich doch auch gar nicht gesagt!
    Mein eigenes Kind geht ja selbst ab März zur Oma weil ich wieder arbeiten gehe. Deshalb liebe ich es trotzdem genauso wie eine Mutter die nicht arbeiten geht.
    Es ging einzig um Paare die sich dann Kinder anschaffen weil es eben Geld bringt. Und die 154€ Kindergeld reichen ja wohl hinten und vorne nicht, oder könnt Ihr damit Euer Kind versorgen? Erziehungsgeld gibt es auch nicht ewig.
    Aber wie ist es denn beim Heiraten? Wie viele Langzeitpaare heiraten wirklich nur weil es steuerliche Vorteile bringt? Genau diese Diskussion gab es schonmal. Wer braucht denn heute noch eine Heiratsurkunde? Wenn ich möchte ist mein Lebensabschnittspartner auch ohne Trauschein durch mich mitversorgt, also kann es daran nicht liegen.
    Ab einer gewissen Zeit wird man eh als "eheähnlich" angesehen und hat damit auch viele Rechte und Pflichten die ein Ehepaar auch hat. Nur um in den Genuß der Steuerklasse 3 zu kommen muß ich verheiratet sein.
    Ja ja ich weiß, man heiratet natürlich nur aus Liebe. Hab ich auch immer gesagt, aber nüchtern betrachtet bringt mir die Heirat außer Geld und einer Menge Arbeit mit Namensänderei doch nix, oder?

    Und glaubt mir, es gibt viele Kinder die keine Eltern haben weil diese sie nicht wollten. Ich kenne Leute die in Kinderheimen gearbeitet haben und die sagen es ist echt traurig welche Schicksale schon die Kleinsten haben.

    Auch kenne ich eine Frau deren Kind schwer krank ist und die hat in der Spezialklinik viele Kinder gesehen die von ihren Eltern verstoßen wurden weil sie krank sind und eben nicht perfekt.
    Und um die kümmert sich auch niemand.

    Es sollte nur ein Denkanstoß sein das eine massive Gesetzesänderung in dieser Richtung genausogut nach hinten losgehen könnte. Ich will niemandem unterstellen das er/sie sein/ihr Kind nicht liebt, ich rede von Kindern bei denen es erwiesenermaßen so ist.
    Ich weiß das vielen Müttern gar nichts anderes übrig bleibt als ihr Kind in eine Krippe zu geben damit Leben bezahlbar ist. Ich persönlich erachte das auch nicht für schlimm und darum ging es auch gar nicht.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!

    Also, hier in Deutschland läuft gerade bei der Einstellung der Gesellschaft einiges schief!!

    Kinder sind geduldet, aber oft einfach nicht willkommen (z. B. Restaurants), müssen ruhig sein, stillsitzen, damit sich Kinderlose oder Ältere nicht gestört fühlen.

    Als ich schwanger wurde habe ich noch in einer Werbeagentur gearbeitet. Nach Verkündigung der Schwangerschaft ging dann pünktlich das Mobbing los! Das war echt der Hammer. Vorher alle immer super nett und dann???

    Auch sehe ich das bei einer Freundin, die jetzt wieder arbeiten geht und die Kleine ist im Kindergarten. Wenn das Kind krank ist, wird es schon problematisch, dito, wenn der Chef meint, Kundentermine zu für die Mutter unmöglichen Zeiten anzusetzen, obwohl vorher klar war, dass sie nur zu 3/4 arbeitet und bestimmte Zeiten hat, wann sie die Kurze abholen muß.

    Ich hatte das Glück, dass ich nach 3 Monaten wieder arbeiten konnte (bin allerdings auch selbstständig; Gott sei Dank), weil Oma aufgepasst hat; Schwiegis wohnen ein paar Häuser weiter.

    Aber es ist echt ein Spagat und mich ko... (sorry) auch immer dieses gegenseitige Rechtfertigen an: gute Mutter, weil man 3 Jahre zu Hause beim Kind bleibt, schlechte Mutter, weil man eher arbeiten geht.

    Es ist einfach die Einstellung hier in Deutschland, die überhaupt nicht kinderfreundlich ist. Man muß sich ja fast schon entschuldigen, wenn man ein Kind bekommt. Und wenn dann noch ein Zweites kommt, dann....ist man selber schuld.. :neutral:

    Als Frau sollte man am besten Ende 20 sein, studiert haben, mind. 5 Jahre berufserfahrung, 2 Kinder für den Staat und die Statistik, den Haushalt schmeißen, vollberufstätig sein, aber doch besser die ersten 3 Jahre voll fürs Kind da sein, den Ehemann glücklich machen, viel konsumieren, damit die Wirtschaft hochkommt, immer glücklich sein und lachen und blooooß keinen gestreßten Gesichtsausdruck an den Tag legen.

    Ihr hört meinen Zynismus und meinen Frust, oder?

    Lieben Gruß

    MaryPoppisn
  • LeahLeah

    409

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Martina,
    du hattest geschrieben:

    "Ich denke einfach das Kinder die nur wegen der Steuer geboren werden
    vermutlich mit 9 Wochen in einer neu geschaffenen Krippe landen und von den Erzieherinnen dort erzogen werden."

    Das hatte ich so verstanden, dass du nichts davon hälst, ein Kind früh 'fremdbetreuen' zu lassen.

    Ich glaube nach wie vor nicht, dass das Steuerrecht so geändert werden könnte, dass es sich rein geldmässig lohnt, Kinder in die Welt zu setzen. Und ich bin 'vom Fach'. Im Moment ist das Steuerrecht so, dass am meisten profitiert, wer das alte Rollenschema einhält: ein Familienernährer, die Frau zu Hause. Das ist gewollt, wenn man sich die Aussagen einiger Politiker so anhört. Schliesslich ist jede Frau, die nicht beim Arbeitsamt gemeldet ist, gut für die Statistik.

    Nur mal meine Sicht: Wir haben geheiratet, weil mein Mann einem Kind gern eine 'geordnete' Familie bieten wollte, altmodisch vielleicht, aber so ist er ;-)
    Bisher sind wir die viel geschmähten DINKS und zahlen mehr Pflegeversicherung ab diesem Jahr, weil wir es mit Anfang 20 vorgezogen haben, eine gute Ausbildung zu machen und seit dem fleissig selbst in die Rentenkasse zu zahlen statt Kinder zu kriegen. Nur damit hier keine Missverständniss aufkommen: Ich habe großen Respekt vor Familien und weiss, was dort geleistet wird. Aber das ich das Sicherheitsbedürfnis hatte, erstmal selbst für mich sorgen zu können bevor ich ein Kind bekomme, wird mir jetzt zur Last gelegt.
    Wir werden kein Erziehungsgeld kriegen wenn unser Würmchen kommt, weil die Einkommensgrenze dafür seit letztem Jahr so weit abgesenkt wurde, dass wir darüber liegen. Ich würde gern nach einem Jahr Babypause wieder arbeiten gehen, nicht, weil wir es müssen, sondern weil ich es will.
    Die Betreuungskosten für ein Kind unter 3 sind, sofern man überhaupt das Glück hat, als Ehepaar einen Platz zu ergattern, so hoch, dass man wirklich nachrechnen muss, ob sich das Arbeiten gehen finanziell lohnt.

    Ohne Zweifel gibt es viele Kinder, deren Eltern sich aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage sehen, diese angemessen zu versorgen.
    Da kenne ich nur die Geschichten von meiner Mutter, die Familienbetreuungen für's Sozialamt macht, also in Familien geht, deren Kinder sonst in einem Heim oder bei Pflegeeltern landen würden. Die sind schlimm genug, aber das sind in der Regel keine 'berechnenden Eltern', sonder einfach Leute, die mit ihrem eigenen Leben viele Probleme haben.
    Ich möchte über niemanden urteilen, der sein krankes Kind in eine Einrichtung gibt, weil er es einfach nicht mehr schafft. Die Leidensfähigkeit von Menschen ist verschieden, und was der eine noch ertragen kann, zerstört den anderen.
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,

    Also DINKs etwas höher zu besteuern, finde ich auch gut (obwohl wir im Moment selber zu dieser Gruppe gehören), allerdings verstehe ich auch nicht, warum einige gegen die mÜtter wettern, die wirklich bewusst mit dem Arbeiten aufhören, wenn Kinder da sind. Das ist eher das Problem, das ich immer höre. "Wie zu hause bleiben, wenn man ein Kind bekommt? Dann ist man ja asozial, weil man keine Arbeit hat." Hallo???

    Manchmal denke ich, die Leute brauchen einfach etwas, woran sie sich aufregen können! Im Idealfall sollte der Staat es möglich machen, das die Frau sich ganz auf den Nachwuchs konzentrieren kann und die ersten Jahre zumindest nicht arbeiten gehen muss, denn schliesslich sind die Kinder die Zukunft, und auch die zukünftigen Steuerzahler. Vor diesem Hintergrund sollte es aber auch klar sein, das Frauen die trotzdem arbeiten gehen, untersttzt werden sollen, denn sie tun schliesslich zusätzlich noch etwas für die Gemeinschaft: Kind + Arbeit!
    Wobei ich denke, hier sollte man auch die einzelne Situation beachten. Es gibt durchaus Familien, da wäre es VIEL besser, wenn die Frau zu Hause wäre. Ich habe jahrelang Jugendarbeit gemacht, und dabei viele Familien getroffen, wo die Kinder fast schon verwahrlost zu hause waren, und beide Eltern Voll gearbeitet haben und dann abends keine Lust mehr auf die Kinder hatten. :sad:


    Es ist halt alles ein zweischneidiges Schwert...
  • wudwudwudwud

    2,744

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich gehöre auch zu den Müttern die arbeiten gehen wollen, auch wenn sie nicht müssten.
    Vermutlich wird eh nicht so viel rumkommen bei der ganzen Sache, aber ich möchte einfach wieder raus.
    Aber damit teilt man die Gesellschaft. Die eine Seite ist entsetzt weil an nicht die ersten furchtbaroberwichtge drei Jahre daheim bleibt in denen das Kind scheinbar nach Meinung einiger alles lernt für den Rest des Lebens und man das ja dann verpasst und eben der Teil der es gutheißt das man das tut.
    Also wo bin ich falsch abgebogen das ich mich nun zwischen den Stühlen befinde?
    Da stellt sich mir die Frage ob man eine schlechte Mutter ist wenn man so egoistisch ist und arbeiten will???
    Ich denke nicht. Die Bedürfnisse der Frau sind auch wichtig und ich meine nichts ist schlimmer als eine frustrierte Mutter die daheim hockt und die Wand anstarrt.
    Aber was war eigentlich das Thema? Ach ja, die Steuer.
    Ich finde es toll das Ihr es gutheißt das kinderlose jetzt mehr Pflegeversicherung zahlen müssen, aber ich denke Ihr bildet da eher die Ausnahme. Vielmehr könnte das dazu führen das Familien noch kritischer beäugt werden. Denn die müssen ja nicht mehr zahlen und kosten den Staat auch noch mehr wegen der Blagen. Mal so überspitzt ausgedrückt.
    Unsere Gesellschaft ist gewiss alles andere als kinderfreundlich. Ich ertappe mich immer wieder wenn ich mit Cecilia in einem Café sitze und sie anfängt zu meckern das mir das unangenehm ist. Dabei macht das Kind nichts anderes als wir auch, nur das sie das nicht mit Worten ausdrückt, sondern so wie sie es kann, mit Schreien. Aber warum muß ich mich dann unwohl fühlen? Weil es mir die Gesellschaft so vorgibt! Blöde Blicke, genervtes Augenrollen, usw, usw.
    Aber so ist es nunmal. Wir können das von heute auf morgen nicht ändern, aber wir können Widerstand leisten! Wir sind die neue Generation an Müttern und es liegt nun an uns die Missstände aufzuzeigen und etwas dagegen zu tun!
  • ElaineElaine

    136

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sagt mal, ich lese hier immer nur von Frauen, die arbeiten oder nicht arbeiten!
    Es gibt doch auch noch die lieben Männer, die vielleicht auch daheim auf den Nachwuchs aufpassen können, oder? Die sind hier irgendwie total außen vor! Sind eure Kindsvater denn alle nur Ernährer? Wieso muss denn immer die Frau daheim bleiben? Ich kenne ein Paar, das es mal genau umgekehrt gemaht hat! Sie verdient gut, hat Spaß am Job, Arbeitsstelle im Wohnort, er musste ewig weit fahren, verdiente weniger und hatte weit weniger Spaß an seinem Job. Jetzt ist es daheim und bringt den Kleinen zur Mutter ins Büro zum Stillen.
    So weit ich das beurteilen kann gehts den dreien ganz gut damit, vielleicht ist der vater manchmal ein wenig gefrustet, den ganzen Tag allein mit dem Sohn zu sein, aber bei Frauen macht man sich da ja auch keine Gedanken drüber! :flaming01:
    Ich finde es erschreckend, mit welcher selbstverständlichkeit man annimmt, dass Frau gerne beim Kind bleibt und den Job aufgibt bzw. gerne wieder arbeiten geht, das Kinder versorgt und den Haushalt macht!
    Die Statistik besagt ja, die berufstätige Frau ist nicht nur berufstätig, sie kümmert sich nebenbei noch genauso um Kinder und Haushalt, wie zu Zeiten als sie nur Mutter und Hausfrau war, das hat ja wirklich was gebracht!
    Es gibt immer noch eine Menge verheirateter, alleinerziehender!
    Ach ja, der Beruf der mannes ist natürlich immer viel wichtiger, männliche Termine sind unaufschiebbar! (Kenne ich zum Glück nur von meinem Vater...)
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