Ab wann aufs Töpfchen?

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Kommentare

  • stella_azurstella_azur

    3,009

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ja gisela, das war so üblich, meine eltern haben ein bild davon, da bin ich in der krippe und sitze in einer reihe auf dem topf. ich frag meine eltern mal, ob sie es einscannen, dann stelle ich es am wochenende mal ein.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, wenn du und deine Eltern das machen könnten, wäre klasse. Weil ich die Geschichte irgendwie nicht richtig glauben konnte (weil sie mir extrem hahnebüchen und an den Haaren herbeigezogen vorkam) und ich nicht traute, sie hier einzustellen. :???:

    Unter dem Aspekt, dass du jetzt unabhängig von meiner eine ähnliche Geschichte erzählst, interessiert es mich noch mehr, ob irgendwo objektive und sinnvolle Thesen über die Vorteile dieses Trockentrainings zu finden sind...

    :byebye01:

    Gisela
  • andrinaandrina

    478

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es gibt genausowenig sinnvolle Thesen über das Trockenlegen, wie es sinnvoll ist, ein Kind mit 3 Jahren noch in die Hose kacken zu lassen.
    Alles, was ohne Zwang geschieht, find ich okay.
    Bei uns in der Krippe wurden die Kinder nicht sitzen gelassen, bis was kam, noch haben wir Muttis die Kinder angebunden. :flaming01:
    Es wurde auch kein Theater gemacht, wenn die Hose nass war, sondern sie einfach gewechselt.
    Und wenn es 5mal am Tag war.
    Und die Kinder haben definitiv keinen Schaden genommen.


    Sonst hätten wir ein Volk von verhaltensgestörten, einkotenden und einnässenden Deutschen im Osten, voller Selbstzweifel und Versagensängsten.

    :biggrin:

    Es ist übrigends Interessant, wie bei diesem Thema die Wogen hochkochen, oder?

    Eine andere Meinung gilt hier nicht, wird total abgelehnt, man soll es begründen etc.Warum?
    Muss man sich hier immer rechtfertigen, wenn man etwas anders als die Masse macht?Auch wenn man damit schon gute Erfahrungen gemacht hat?
    Ich find das traurig.


    Doch, Gründe, der für mich ausreichend sind, fallen mir ein-Luca läuft nie mehr Gefahr wund zu werden, er ist stolz wie Oskar....und ich werde eine Menge Geld sparen, das man als Mutter ja eh nicht soooo dicke hat.

    So, jetzt werd ich mal meinen von Selbstzweifeln geschüttelten Sohn wecken, er muss zu Arbeit.Hoffentlich bringt er heute nicht wieder einen nasse Hose mit :lol:
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Gisela: Selbst im Westen war es doch lange Zeit üblich das man im Kindergarten feste Toilettenzeiten hatte, zu denn man "gemeinam" auf Klo gegangen ist.

    Wir haben mit unserer Krabbelgruppe einen alten Kindergarten bezogen, da konnten die Erzieherinnen von der Küche aus durch eine Glascheibe die Klokabinen einsehen.

    @ Stelle azur: die kinder die soo fest schlafen haben oft einen niedriegen Melatoninspiegel.

    Die meisten werden spätestens dann trocken wenn mit ca 8-9 Jharen die Horomonproduktion wieder "anspringt".
  • lolalola

    1,094

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also solche schlimmen geschichten kenne ich auch nicht. ich habe viele bekannte aus dem ehemaligen osten. alle erzählen geschichten, dass die kinder früher in die kita kamen, früher trocken waren ... aber von solchen methoden wurde noch nie berichtet. allerdings hatte ich auch nie danach gefragt.

    was mir nur auffällt ist, dass viele junge frauen aus den "östlichen" ecken dieser welt, oft sehr sehr aufgeschlossener und vorallem selbstbewusster sind. ob das am töpfchen lag, sei mal dahin gestellt :biggrin: aber zumindest haben meine bekannten heute kein problem mit irgendwelchen körperöffnungen.

    ansonsten kann ich mich nur gisela anschliessen. zeigen, auspobieren und einfach abwarten, was die kleinen wollen. aber ihr werdet lachen, ich glaube so meinten das alle hier. ich glaube nicht, dass einer dabei war, der die ganze sache unter zwang durchsetzen möchte. schliesslich wären wir nicht in diesem forum, wenn wir o. g. praktiken für gut heissen würden, oder?

    lg mel
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe mal wieder etwas gegooglet. Ich habe zwar den Text, der belegt, dass frühzeitig trocken gelegte Kinder im Durchschnitt sogar längerfristig gesehen Inkontinenzprobleme haben als Kinder die die nötige geistige Reife dafür haben, nicht gefunden (ich rede hier wieder einmal vom Durchschnitt und nicht Einzelausnahmen!), jedoch eine sehr interessante Ausführung von Ökotest zu diesem Thema, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
    Sauberkeitserziehung

    Unten ohne


    Über die Frage, wie und wann ein Kind sauber werden sollte, wird unter Müttern und Großmüttern noch immer heftig gestritten. Doch wissenschaftlich steht längst fest: Den richtigen Zeitpunkt, die Windel wegzulassen, bestimmen die Kinder selbst.


    Zwei Monate noch, dann wird Anna-Laura drei. Der Geburtstag ist ein entscheidender Einschnitt in das Familienleben, denn dann ist Anna-Laura alt genug, um in den Kindergarten zu gehen. Doch ihre Mutter wird langsam nervös. Was ist, wenn das Kind noch immer in die Hose macht? Wird es dann im Kindergarten überhaupt genommen?

    Mit diesen Fragen schlagen sich viele Eltern herum. Kindergärten und -krippen sind in der Regel personell ziemlich knapp ausgestattet und den Erziehern fehlt die Zeit, sich mit nassen Windeln zu beschäftigen. Offiziell darf ein Kind nicht abgelehnt werden, weil es noch gewickelt werden muss. Manchmal wird aber den Eltern dennoch erklärt, dass man nur trockene Kinder aufnehmen könne.

    Doch die Erwartung, dass Dreijährige verlässlich zur Toilette gehen, ist zu hoch gesteckt. »Viele Eltern geben den Druck der Erzieher weiter und trimmen ihre Kinder darauf, am dritten Geburtstag sauber zu sein«, kritisiert der Psychologe und Buchautor Dr. Siegfried Grosse. »Dabei sehen sie nicht, dass ein Kind in diesem Alter noch nicht so belastbar ist.« Zwar kommen viele Dreijährige, jedenfalls tagsüber, im Prinzip ohne Windeln aus. Es gibt aber immer wieder Situationen, wo dennoch etwas in die Hose geht. Bei einem spannenden Spiel zum Beispiel haben die Kinder Angst, etwas zu verpassen, oder sie vergessen einfach, dass sie müssen. Auch wenn ein Kind erschrickt, wenn es unter Stress steht oder eine Krankheit ausbrütet, ist das Malheur schnell passiert. Ein Grund zur Sorge oder gar zum Schimpfen ist das nicht. Denn die perfekte Blasen-Kontrolle ist ein Reifungs- und Lernprozess, der Zeit braucht und bei einigen Kindern sogar bis zum Ende des fünften Lebensjahres dauert. Grosses Empfehlung an Eltern von solchen »Spätentwicklern«: »Sie sollten nicht die Zuversicht verlieren und dem Kind die Zeit geben, sein Ziel nach und nach zu erreichen.«

    Die volle Windel eines Babys ist das Produkt eines reinen Reflexes. Erst zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr kann ein Kind realisieren, dass etwas drückt und dass es »Pipi oder Aa« muss. Dieser körperliche Reifeschritt lässt sich von außen nicht beschleunigen. Denn bevor ein Kleinkind seine Körperausscheidungen überhaupt wahrnehmen kann, müssen sich zunächst die Nervenbahnen von Darm und Blase zum Gehirn entwickeln. Urologen, Kinderärzte und Neurophysiologen haben in zahlreichen Untersuchungen festgestellt, dass dies frühestens Ende des zweiten Lebensjahres - häufig jedoch erst im Laufe des dritten der Fall ist. Die Hamburger Ärztin Professor Margarete Berger, Direktorin der Psychosomatischen Abteilung der Universitätskinderklinik Eppendorf, bestätigt: »Auf jeden Fall liegt der Zeitpunkt nach dem Sprachbeginn, wenn das Kind Stolz und Freude über einen weiteren Schritt zur Selbstständigkeit erleben kann.« Vorher macht Sauberkeitserziehung gar keinen Sinn.

    Studien belegen das: Nach einer Erhebung der Verhaltensforscherin Gabriele Haug-Schnabel aus dem Jahre 1993 sind Kinder im Schnitt nach 30 Monaten trocken. Zum selben Resultat führte bereits eine US-Studie aus den 50er- und 60er-Jahren mit über 1.000 Kindern und 1987 die Befragung von 51 Eltern in einer Kinderarztpraxis in Saarlouis. Die Daten wurden von den Ärzten im Rahmen der Kinder-Vorsorgeuntersuchungen erfasst. Die beiden Studien zeigen auch, dass Kinder mit durchschnittlich 28 Monaten am Tage keine Windel mehr brauchen. In der Nacht klappt es etwa nach 32 bis 33 Monaten.

    Aus der Befragung in Saarlouis geht zudem hervor, dass das Engagement der Eltern diese Entwicklung nicht im Geringsten beschleunigt. Im Gegenteil: Nachts wurden die Kinder, die eine rigide Sauberkeitserziehung hinter sich hatten, im Schnitt sogar erst einen Monat später trocken. Eine neue Studie der Verhaltensbiologin Haug-Schnabel kommt sogar noch zu weiter gehenden Schlussfolgerungen. »Es finden sich immer mehr Hinweise darauf, dass eine forcierte oder inkonsequente Sauberkeitserziehung eine verspätete Blasen- wie auch Darmkontrolle zur Folge haben kann«, meint die Wissenschaftlerin.

    Wenn ein dreijähriges Kind noch Windeln braucht oder ab und zu in die Hose macht, besteht also noch längst kein Grund zur Sorge. »Das Wichtigste ist, dass Eltern ihr Kind mit Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit unterstützen und sich durch Rückfälle nicht entmutigen lassen«, rät Gabriele Haug-Schnabel. Trockenwerden ist ein großer Schritt zur Selbstständigkeit, und jedes Kind hat dabei sein eigenes Tempo. Es bringt deshalb wenig, ein Kind mit Zwang auf den Topf zu setzen, denn nur, was es auch alleine schafft, ist auf Dauer ein Erfolg.

    Zwar gibt es immer wieder Eltern, die behaupten, ihr Sprössling sei mit einem Jahr trocken. »Das ist aber die absolute Ausnahme und niemand darf sich wundern, wenn dieser frühe Erfolg von einem auf den anderen Tag wieder vorbei ist«, weiß Expertin Haug-Schnabel. Möglich ist es allerdings, ein Kind durch ständige Kontrolle zu einer Art Pseudo-Trockensein zu bringen - durch häufige Topfsitzungen und nächtliches Wecken. In den Krippen der DDR war es üblich, den Kindern durch regelmäßiges, stündliches »Topfen« mit etwa einem Jahr die Windel abzugewöhnen - egal, ob sie tatsächlich mussten, gerade spielten oder müde waren. Heute sitzen die Kinder in den Tagesstätten im Osten frühestens mit eineinhalb Jahren auf dem Topf und das auch nur, wenn sie müssen.

    Während der Stuhlgang schon bald relativ zuverlässig im Töpfchen landet, ist das rechtzeitige Pipimachen ein langwierigerer Lernprozess. Das liegt in der Natur der Sache. Denn erstens muss der Darm viel seltener entleert werden als die Blase. Zweitens kündigt sich ein großes Geschäft viel nachhaltiger an. Die Blase hingegen schlägt erst richtig Alarm, wenn kaum noch Zeit für den Gang zur Toilette bleibt. Ein besetztes Klo, ein klemmender Reißverschluss, jede Störung führt dann zwangsläufig zur Überschwemmung. Solche »Unfälle« sind aber völlig normal, denn nur durch Erfahrung kann das Kind lernen, sämtliche Klippen auf dem Weg zur Toilette erfolgreich zu umgehen.

    Wie Sie Ihr Kind unterstützen können

    Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, das Kind an Töpfchen oder Toilette zu gewöhnen, teilt das Kind von ganz alleine mit. Zum Beispiel dadurch, dass es plötzlich aufmerksam wird und in sich hineinhört, bevor es in die Windel macht. Manche Kinder suchen sich auch ein ruhiges Eckchen. Die Meldung »Stinker macht«, die oft freudestrahlend verkündet wird, verdient es dann, entsprechend gewürdigt zu werden.

    Wenn ein Kind über mehrere Stunden oder nach dem Mittagsschlaf eine trockene Windel hat, kann man diese probeweise einige Zeit weglassen. Mit der Zeit können die Unten-ohne-Phasen ausgedehnt werden.

    Ein Kind muss begreifen können, dass die Ausscheidungen des Körpers Reste der Nahrung sind, die nicht mehr gebraucht werden. Dazu gehört auch, sie zu betrachten oder mal anzufassen und zu sehen, wie sie weggespült werden.

    Wenn ein Kind dafür gelobt wird, dass es auf dem Töpfchen sitzt - unabhängig davon, ob etwas darin landet - wird es sich auch beim nächsten Mal wieder auf dieses Experiment einlassen.

    Wird statt des Töpfchens die Toilette benutzt, ist es wichtig, dass das Kind sicher sitzt und keine Angst hat, ins Klo zu fallen. Dafür gibt es entsprechende Sitze, die die Erwachsenentoilette kindgerecht verkleinern. Ein Schemel oder eine leere Getränkekiste geben den Füßen Halt und ermöglichen dem Kind zudem, die Toilette allein zu erklimmen. Auch mit dem Rauschen der Spülung müssen Kinder vertraut gemacht werden.

    Bei emotionalen Belastungen, beispielsweise wenn ein Geschwisterchen angekommen ist, nässen auch trockene Kinder oft vorübergehend wieder ein. Am besten ist es, dem Malheur nicht allzu viel Bedeutung beizumessen. Wenn das aber ständig passiert, muss man auf die seelische Verfassung des Kindes achten.

    Das nächtliche Trockensein kann nicht trainiert werden; irgendwann hat es das Kind einfach geschafft. Es ist aber hilfreich, wenn ein Kind vor dem Zubettgehen nochmals auf die Toilette gesetzt wird.
    Quelle: oekotest.de

    :byebye01:

    Gisela
  • sheyla73sheyla73

    3,117

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe das thema grad mal mit meiner mutter, eine erfahrenen tagesmutter besprochen..

    ihre meinung:

    "Kinder, sie zu früh aufs töpfchen oder sogar auf die toilette *gezwungen* oder *erzogen* werden, haben nach ihrer erfahrung oft später das problem wieder einzunässen.. entweder direkt mit 3-4 jahren wieder.. oder eben noch später richtung pubertät"
  • lolalola

    1,094

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    oder mal anzufassen

    :biggrin: dieser teil könnte von mir aus doch lieber ausfallen

    lg mel
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hat jetzt nicht direkt mit dem Thema zu tun, aber unsere PEKiP Leiterin erzählte uns von einer chinesischen Mutter, die mal in ihre Kurse kam. In China kennen sie keine Windeln (jedenfalls in dem Teil, aus dem die Mutter kam), dafür haben die Kleider Löcher und wenn das Baby ein Geschäft erledigen will, wird es über den Strassengraben gehalten. Scheinbar haben da die Mütter feine Antennen, und spüren, wenn ihr Kind muss. Wie das allerdings in der Nacht funktioniert weiss ich auch nicht ;-) Aber die Mutter hat zugegeben, dass sie ihr Gefühl für das Geschäft des Kindes verloren hat, seit sie hier bei uns lebt.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, diese "Abhaltetechnik" wird auch von den meisten afrikanischen Völkern praktiziert und ist Teil des Liedloff-Konzeptes. Darüber gab es erst vor kurzem eine kurze Diskussion (frag mich aber jetzt bitte nicht, in welchem Thread das zur Sprache kam :oops:).

    :byebye01:

    Gisela
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nirgends Gisela, das war im Chat ;-)
  • SylkeSylke

    92

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das hab ich heut bei der RP entdeckt:


    Abschied von der Windel


    Der Abschied von der Windel fällt den Mädchen in der Regel leichter als den Jungen Der Abschied von der Windel fällt den Mädchen in der Regel leichter als den Jungen. Doch jedes Kind braucht seine Zeit zum Sauberwerden und man sollte es nicht zu früh aufs Töpfchen setzen und schon gar nicht zwingen.
    Am besten beginnt man mit der Sauberkeitserziehung, wenn das Kind von sich aus entsprechende Signale setzt. Das kann zum Beispiel sein, wenn das Kind mitzuteilen beginnt, dass es gerade in die Windel gemacht hat, oder wenn es Interesse zeigt, Vater oder Mutter auf die Toilette zu begleiten. Wenn der Gang zum Töpfchen dann erfolgreich war, ist es ganz wichtig, das Kind zu loben. Kleine Pannen zu Beginn des Sauberwerdens sollten am besten ignoriert werden.

    Ab dem zweiten Lebensjahr kann ein Kind durch die Ausreifung des Rückenmarks seine volle Blase spüren, jedoch noch nicht kontrollieren. Es beginnt aber langsam zu erkennen, ob etwas "in die Hose" gegangen ist. Im Alter zwischen 24 und 48 Monaten erlangen Kinder normalerweise die Fähigkeit, den Harn tagsüber bewusst zurückzuhalten. Die nächtliche Blasenkontrolle dauert meist ein halbes Jahr länger.


    Der beste Zeitpunkt für das "Topf-Training" ist der Sommer, da zu der warmen Jahreszeit auch mal auf die Windel verzichtet werden kann. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass das Kind Blase und Darm kontrollieren kann. Die Zeit, bis der Gang zum Töpfchen als normal empfunden wird und die Windel überflüssig wird, beträgt etwa sechs Monate. Dabei sind Mädchen in der Regel etwas früher "trocken" als kleine Jungen
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zum Thema Windelfrei hier eine Zusammenfassung des Buches von Julia Dibbern "Geborgene Babys".

    Ich persönlich, finde das eine höchst interessante Sache.
    Babys brauchen keine Windeln!

    von Julia Dibbern

    Immer mehr Familien entdecken auch in den Industrienationen wieder, was eigentlich natürlich und normal sein könnte und was in der sogenannten "Dritten Welt" vollkommen selbstverständlich ist (und hoffentlich auch trotz "Verwestlichungstendenzen" in den Oberschichten dort selbstverständlich bleiben wird):
    Babys brauchen keine Windeln! Babys geht es ohne Windeln sogar wesentlich besser.
    Eltern wissen, wann ihr Baby Hunger hat, sie wissen, wann es müde ist - und sie wissen, wenn sie hinhören, auch, wann das Baby einmal muss. Babys teilen uns das sehr klar mit. Warum sollten wir also dieses Potenzial nicht nutzen und dem Baby statt dessen zumuten, seine Exkremente unbeachtet in eine Windel laufen zu lassen und möglicherweise stundenlang sozusagen mit seiner Toilette am Körper zu verbringen? Nur weil Freud und angestammte Vorurteile behaupten, "zu frühes" Sauberkeitstraining würde einen Persönlichkeitsschaden hinterlassen?
    Tatsächlich hat die Kommunikation mit dem Baby über seine Ausscheidungen - und mittels seiner Ausscheidungen! - mit herkömmlichem "Sauberkeitstraining" (bis auf das für die Ausscheidungen möglicherweise benutzte Gefäß) nicht viele Gemeinsamkeiten.
    Das Ziel unserer Methode ist nicht das möglichst frühe Saubersein des Babys (wobei wir uns natürlich auch darüber freuen, es aber mehr einen netten Nebeneffekt darstellt), sondern die Kommunikation und die Stärkung des Bandes zwischen Kind und Eltern. "Sauberbleiben", "TopfFit", "Ausscheidungskommunikation", "Infant Potty Technique", "Elimination Communication", "Natural Infant Hygiene" - es gibt inzwischen im Westen viele Begriffe für diese sanfte, kooperative und umweltfreundliche Methode, die das Windelproblem auf so elegante Weise löst.
    Bei unserer Methode wird nie, nie, niemals Druck auf das Kind ausgeübt, das Kind niemals zum Anhalten gezwungen, der Fokus auf das gezielte Entleeren der Blase gelegt.
    In unserer Gesellschaft ist es selbstverständlich geworden, dass Babys signalisieren können, wenn sie Hunger haben. Und vermutlich werden sehr viel mehr Signale als "Hunger" wahrgenommen, als in Wirklichkeit Hunger ausdrücken.
    Ein ganzer Industriezweig lebt davon, diesen als allgegenwärtig wahrgenommenen Hunger zu stillen. Obwohl es ernährungsphysiologisch vollkommen unsinnig ist, wird bei jeder Gelegenheit frühes "Zufüttern" und bald darauf folgendes Abstillen empfohlen. Mit Babykonserven läßt sich mehr Geld verdienen als mit Muttermilch.
    Was das mit Windeln zu tun hat? Nun, mittlerweile gibt es Pampers in Größe 6. Immer längeres Wickeln wird empfohlen und als positiv für das wachsende Kleinkind erklärt - und auch damit läßt sich viel Geld verdienen. Und vermutlich beziehen die meisten Kinderärzte - analog zu den Informationen über Babyernährung - ihre Meinung über die kindlichen Kapazitäten der Schließmuskelkontrolle zumindest indirekt von der Windelindustrie.
    Eltern entscheiden sich aus vielerlei Gründen dafür, ihr Baby ohne volle Windeln aufwachsen zu lassen. Einige der Gründe werden einem auch erst in ihrem ganzen Ausmaß klar, wenn man sie erlebt. Positive Aspekte des Lebens mit einem windelfreien Baby sind:

    Bonding und Kommunikationsförderung
    Dieser erste ist für mich der absolut wichtigste Punkt - und gleichzeitig ist er vermutlich am wenigsten nachvollziehbar, wenn man es nicht selbst erlebt hat: Es ist eine unglaubliche Bereicherung! Das Baby erfährt, dass das, was es empfindet, wahrgenommen und reflektiert wird, dass es eine Antwort auf das bekommt, was es aussendet - und zwar in allen Bereichen.

    Beziehungsmesser
    Das Leben ohne Windeln ist, besonders bei Babys, die noch nicht mobil sind, ein hervorragender Indikator, ob Mutter und Kind gut aufeinander eingestellt sind und ob es beiden gut geht.

    Positives Körpergefühl
    Kein Erwachsener würde freiwillig in seinen Exkrementen sitzen. Bei alten Menschen, die nicht mehr für sich selbst sorgen können, reagiert (Gott sei Dank!) jeder empört, wenn sich um ihre Hygiene niemand kümmert. Unseren Babys aber wird genau das selbe tagtäglich millionenfach zugemutet...

    Gesundheit
    Alles, was ich hier schreibe, beruht auf empirischen Erkenntnissen durch viele Mütter. Mir ist keine offizielle Studie oder dergleichen bekannt, die es untermauern würde - was aber nicht bedeutet, dass das, was wir beobachtet haben, nicht wahr ist... Windellose Kinder haben (logisch!) keinen Windelausschlag und sind nur in seltenen Ausnahmefällen wund. Sie haben wesentlich weniger Koliken (da sie nichts anhalten müssen) und zumeist regelmäßig mindestens einmal pro Tag Stuhlgang.

    Würde
    Die Entscheidung für ein Leben ohne Windeln hat eine ganze Menge mit der Wahrung der kindlichen Würde zu tun. Windellose Kinder lernen früh, dass sie Meister über ihre Körper und deren Funktionen sind und das Recht haben, über das zu bestimmen, was mit ihnen und ihrem Körper geschieht. Beispielsweise müssen sie sich nicht in der Öffentlichkeit auf den Rücken legen und ihre empfindlichsten Stellen reinigen lassen. Kein Tier würde sich in einer Fußgängerzone diese Blöße geben - aber von unseren Kindern glauben die meisten von uns, dass es sie nicht stört.

    Umweltschutz
    Wie viele Windeln braucht ein durchschnittliches Windelkind am Tag? Vier? Fünf? Über wie viele Jahre? Zwei? Drei? Vier? Fünf Windeln mal 365 Tage in drei Jahren macht 5475 Windeln. Jede von ihnen braucht, wenn sie nicht verbrannt wird, ca. 400 Jahre, um auf einer Müllkippe zu verrotten. Wie viele Kinder gibt es in Deutschland und in der gesamten westlichen Welt? Es fällt durch Windeln ein gigantischer Berg Müll an. Wir nehmen wenigstens unseren Anteil aus dem Müllberg und der Waschmittelkette heraus.

    Finanzielle Einsparungen
    Ausgehend von besagten 5475 Windeln, verbraucht eine Familie pro Kind ca. 800-1000 Euro für Windeln. Dafür kann man ziemlich viele Töpfchen, Trainingshöschen und Leggings kaufen. Oder neue Pullover für Mama. Oder es einem guten Zweck spenden. Nicht mit eingerechnet sind dabei der Wickeltisch, die Feuchttücher, der Puder, die Wundcremes, die Wickeltasche usw.

    Quelle: http://www.anahita-verlag.de/geborgene_babys_lp2.shtml
    Mit freundlicher Genehmigung der Autorin Julia Dibbern
  • quandelequandele

    1,868

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab in der Stadtbibliothek auch ein Buch gesehen, bei dem der Titel darauf hingewiesen hat, dass man Babys ohne Windel großziehen kann. Weil mir das aber so absurd erschien hab ich es nicht näher angeguckt. Allerdings fällt mir auf, dass ich es Max auch oft ansehe wenn er in die Windel macht - also nicht nur beim drücken. Wenn ich wollte, könnte ich mir das vielleicht Zunutze machen, aber warum? Ich denke, ich würde mir damit nur unnötigen Stress und zusätzliche Wäsche machen. Ein Töpfchen gibt es bei uns noch nicht - wozu auch, Max kann ja noch nicht mal sitzen. Irgendwann wird er schon zeigen, dass er Interesse an Mams oder Papas Toilettengang hat und dann darf er gerne auch mal "versuchen". Ich denke jedes Kind hat in allem sein eigenes Tempo und wir tun uns selbst einen Riesengefallen, wenn wir das einfach zulassen. jedenfalls zeigt sich bei mir immer, wenn ich mich um etwas "sorge" was er noch nicht kann, passiert nix, in dem Moment in dem ich Lockerlasse erledigt sich das meistens von selbst.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielleicht passt das nicht ganz, aber in der "Dritten Welt" gibt es auch nicht unsere Hygine Einrichtungen, deshalb baue ich mir trotzdem kein Plumpsklo in den Garten, nur weil das im prinziep völlig ausreichend ist.

    Zudem sind das meist warme Länder, wenn ich Moritz halb nackt rumliegen lassen könnte, wäre es kein Problem in mal eben über ein Plumpsklo zu halten, da ich ihn aber komplett ausziehen muss würde ich das wahrscheinlich nicht rechtzeitig schaffen. Denn ich merke auch wenn er drückt aber eben erst WENN er drückt und nicht BEVOR er drückt :???:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Als Antwort auf die Frage des Threads würde ich sagen "Ab Geburt". Denn Babys brauchen keine Windeln, wir Mütter brauchen aus Bequemlichkeit die Windeln! Ich bin davon überzeugt, dass die Ausscheidungen unserer Babys auch ein bEdürfnis sind, auf die man eingehen sollte. Und das heißt für mich Abhalten. So wie es eben in afrikanischen und asiatischen Ländern gemacht wird. Und in Nordchina ist es übrigens nicht wärmer als hier. Und trotzdem klappt es bei mit dem Abhalten und Windelfrei sein. DAbei handelt es sich übrigens nicht um ein Training oder Zwang für das Kind, sondern es geht um Kommunikation mit dem Baby, dass durchaus schon seine Bedürfnisse auch in dieser Richtung mitteilen kann. Allerdings nur in den ersten Monaten, danach gewöhnen sich die babys einfach daran, dass niemand auf ihr bedürfnis eingeht. Von daher kommt diese Methode bei den wenigsten eurer Kinder noch in Frage.

    Bei dem Satz meiner Vorrednerin "Vielleicht passt das nicht ganz, aber in der "Dritten Welt" gibt es auch nicht unsere Hygine Einrichtungen,..." springt mir das Wort Hygiene ins Auge. Was, bitte schön, ist denn an Windeln hygienisch? Eine Windel ist eine tragbare Toilette für das Kind!

    Ich habe übrigens keine Kinder, bei denen ich das Windelfrei praktiziert habe. Bei meinem Sohn konnte ich nciht glauben, was meine Mutter erzählte (mein bruder und ich waren mit einem halben JAhr sauber) und bei meiner Tochter habe ich es nicht versäumt und mich auch noch sehr beeinflussen lassen. Und dann war einfach das Zeitfenster irgendwann zu. ICh halte sie aber seit ihrem 9. Monat mehr oder weniger regelmäßig ab, mittlerweile nur noch morgens und da landet meist der Piesler im Klo. Ich freue mich darüber, dass sie nun dieses Pipi nicht die nächsten zwei Stunden in ihrer Windel hat. Dass sie dadurch einen Schaden davon trägt, steht für mich überhaupt nicht zur Debatte. Wie gesagt, es geht hierbei ja auch nicht darum, das Kind zum Sauber sein ala Festbinden am Töpfchen zu erziehen, sondern die Aussscheidungen des Kindes wahrzunehmen und darauf zu reagieren.

    Es gibt übrigens seit letztem Jahr zwei deutsche Bücher dazu "Es geht auch ohne Windeln" und "TopfFit" (neben dem bereits erwähnten Buch "Geborgene Babys" mit einem Kapitel darüber). In diesen Büchern ist auch dargelegt, dass Babys nicht ihre Blase oder Darm kontrollieren können, bzw. einhalten können, aber eben durchaus dieselben "loslassen" können. D.h. ein Baby leert bei erfolgreicher Kommunikation seine halbvolle Blase. Ich habe bei meiner Tocher sehr wohl feststellen können, dass sie bewußt gedrückt hat, wenn sie n Abhalteposition war und ich unser Pieselgeräusch gemacht habe.
    Ich habe aber sogar heute erst noch einen Erfahrungsbericht gelesen, in dem die Mutter schreibt, dass sie zwischen Signal des Kindes und Aktion eine Viertelstunde Zeit zum Ausziehen des Kindes hat. Aber ich denke, das ist selten.

    Die Vorteile des Windelfrei seins liegen für mich neben dem Erfüllen des Bedürfnisses meines Kindes und der Tatsache, dass das Kind nicht mit einer umgebundenen Toilette herumläuft, dass man dem Kind auch sehr viel mit dem Wickeln erspart. Hat nicht jede Mutter mit einem Kleinkind schon Wickelstreiks durch? Daneben spart es Kosten und begrenzt auch Zeit (anfangs allerdings gar nicht). Außerdem Hautausschläge und Wund sein.

    Das mag nur für die meisten sehr strange klingen, aber vielleicht regt es ja die eine oder andere an. Im Netz gibt es dazu noch jede Menge Infos.
    Aber wie gesagt, für die meisten Kinder hier ist das wegen dem Alter kein Thema.

    Trotzdem finde ich es okay, auch einem herkömmlich gewickelten Kind früh das Töpfchen anzubieten, natürlich wenn es ohne Zwang und Druck passiert. Wenn ich da an meine Kinder denke...die blieben und bleiben eh nicht sitzen, wenn sie nicht wollen :grin: .

    Viele Grüße,
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    DunjaCorinna schrieb:
    Die Vorteile des Windelfrei seins liegen für mich neben dem Erfüllen des Bedürfnisses meines Kindes und der Tatsache, dass das Kind nicht mit einer umgebundenen Toilette herumläuft, dass man dem Kind auch sehr viel mit dem Wickeln erspart. Hat nicht jede Mutter mit einem Kleinkind schon Wickelstreiks durch? Daneben spart es Kosten und begrenzt auch Zeit (anfangs allerdings gar nicht). Außerdem Hautausschläge und Wund sein.
    ,

    Also wenn Du das Kind aussziehst um es in dieser "völlig natürlichen Position" über die Toilette, ach nee, die Toilette wäre ja auch unnatürlich, also über den nächsten Fluss zu halten, dann musst du dieses aussziehen ja heufiger machen als das ausziehen zum Wickeln :table114:

    Ich habe ein nettes Entenobile überm Wickeltisch und Moritz strampelt und freut sich immer wenn er da liegt, er hat noch nie gemekert. Wund war er auch erst ein mal, nach dem Stillen, keine Ahnung was ich gegessen habe, aber ich will mal behaupten das das Wund sein zu 95% vom Essen kommt.

    Und was für ein Bedürfnis ist das denn vom Kind, das muss doch nicht bewusst jetzt Pipi machen (beschreibst Du ja auch) sondern es SOLL dann wenn MAMA denkt es MUSS dann soll es seine Blase entleeren :???:
  • stella_azurstella_azur

    3,009

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    eine frage mal nicht ganz zum thema passend: wie sieht denn deine hygiene während der periode aus? auch so umweltfreundlich?
    .
    .
    .
    sorry.
    .
    .
    .
  • InfernoInferno

    1,361

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm,
    Während wir mal einen Versuch auf dem Töpfchen gestartet haben----
    wurde hier ja noch fleißig weiter diskutiert...
    Wollte nur mal sagen, dass ich es doch erstmal sein lasse. Denn Philipp hat wohl noch Angst vor dem Topf. Jedenfalls möchte er nicht darauf sitzen, sondern schiebt das Ding durch die Wohnung. :neutral:
    Aber ich finde es nicht schlimm. Werde es trotzdem in ein paar Wochen noch mal probieren - nur nichts erzwingen.
  • andrinaandrina

    478

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @inferno
    Probier doch mal bei einem erneuten Versuch ihm ein Buch in die Hand zu geben.Oder ein gaaanz interessantes Spielzeug.
    So ist meiner am Anfang auch besser sitzen geblieben.
  • InfernoInferno

    1,361

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, das kann ich probieren. Aber vielleicht klappt es auch besser, wenn er schon laufen kann bzw. selber steht! So ist es jedenfalls ein Kampf ihn zum Sitzen zu bewegen.
  • lolalola

    1,094

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das wird schon wenn er älter ist. lass ihm halt zeit. hetzt euch ja keiner :cool:

    lg mel
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Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

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