Hallo,
mich interessiert es, wie ihr damit umgeht: In meinem Freundes-und bekanntenkreis gibt es viele ohne Kinder. Bei machen habe ich durch meine Ss mitbekommen, daß es nicht unbedingt so geplant war und sie es sehr schade finden. Eine Freundin hatte sogar Schierigkeiten, mit mir zu tun zu haben, weil wir jetzt eine glückliche Familie sind und nicht "einfach so" zusammen sind. Der Kontakt ging dann auch von mir aus und jetzt ist es ok. Bei meiner Schwägerin hat es auch mit in vitro nicht geklappt und jetzt hat sie ein Kind adoptiert.
Eine andere Freundin war seit der Geburt nicht mehr bei uns.
Ihr werdet euch vielleicht fragen, wo denn nun das Problem ist... ich habe das Gefühl, daß es teilweise schmerzt, wenn sie mitbekommen, wie toll es mit Kind ist. Natürlich freuen sich alle darüber wie süß Richie ist, aber irgendwie ist es trotzdem komisch. Als ich bei einer anderen Freundin das Thema ansprach, erzählte sie was von "ich bin sowieso zu egoistisch für ein Kind, das wäre mir alles zuviel, ich brauche meine Freiheit, der Partner erst Recht" und hat bei Nachhaken meinerseits darum gebeten, das Thema zu beenden.
Soll ich jetzt nur noch mit Eltern verkehren, aber das kann es ja auch nicht sein
Kommentare
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Vielleicht helfen offene Gespräche?
:byebye01:
Gisela
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Wenn es um echte Freundschaften geht, heißt es jedoch daran arbeiten und sich aussprechen-Freundschaft eben.
Eine Freundin von mir hat es seit 4 Jahren versucht und auch in vitro erfolglos. Als ich letztes Jahr den Abgang hatte, hatte ich das Gefühl, sie freut sich darüber. Ich war stinksauer und wir haben uns eine Weile nicht mehr gesehen. Als ich wieder schwanger war hat sie mich angerufen und wir haben uns beide weinend ausgesprochen. Ich verstehe sie nun besser und ich glaube, sie kann sich auch mit mir freuen- und ist außerdem eine tolle Begleiterin in die Stadt und eine große Hilfe, wenn wir etwas zusammen machen, da sie sich aufopfernd um Mina kümmert. Ich freue mich, dass Mina und sie so einen guten Draht haben, für Mina und für sie.
Ich weiß aber auch, dass manche Bekanntschaften sich auflösen, weil nur noch verkrampft um das Thema herumgeredet wird und ich nicht möchte, dass es jemandem beim Anblick vom Baby schlecht geht, gleichzeitig aber auch mein Glück nicht verstecken will und kann.
Es ist traurig und tut mir leid für die Paare, aber ich kann nichts dafür. Jeder, der darüber aber reden will und kann wird die Möglichkeit finden.
Außerdem ist das ja nicht das einzige ko-Kriterium, auch bewußt ohne Kinder lebende Paare werden ein bisschen weniger, da sich Interessen verschieben.
Auch mit ein paar Ex-Kollegen und -innen habe ich mir kaum noch was zu sagen, weil Gemeinsamkeiten verfliegen... Meine Miles&More interessieren mich im Moment ja so was von gar nicht!
Leben ist Veränderung. Und manchmal eben ein bisschen Kampf um Freundschaft. :bounce02:
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auch die freunde müssen sich daran gewöhnen, dass du nun andere prioritäten hast und nicht mehr so flexibel und spontan sein kannst wie vorher. aber was richtige freunde sind, die werden nach einer "eingewöhnungsphase" weiter deine freunde sein. manchmal muß man darum auch ein bisschen kämpfen, wie ja schon geschrieben wurde. und wenn man sich zu sehr auseinander entwickelt, muß man es einfach akzeptieren. das kann ja auch ohne kinder passieren.
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Das sehe ich auch so.
Auch mein Freundeskreis bestand aus hauptsächlich karriereorientierten Singles, die ein sehr reges und aktives Nightlife bevorzugen. Das hat sich allerdings schon vor Bens Geburt etwas distanziert, weil ich einmal eine völlige berufliche Flaute hatte (udn mir nichtmehr leisten konnte, dauernd zum Essen und auszugehen), dann eine Fernbeziehung geführt habe und oft am Wochenende nicht da war und sich meine Interessen einfach auch in Richtung Familie verlagert haben.
Als Ben dann da war, haben wir uns trotzdem noch einmal die Woche abends getroffen, solange man im Biergarten sitzen konnte. Jetzt treffen sich alle anderen weiterhin in Bars und Kneipen...das kann und möchte ich mit Ben aber nicht mitmachen. Kürzlich haben wir uns privat nochmal für eine Feier getroffen, da ging das auch, weil Ben dort im Schlafzimmer schlafen konnte.
Aber es ist einfach auch Fakt, das man sich nichtmehr so viel zu erzählen hat wie früher - die Lebensmittelpunkte haben sich einfach verschoben. Mein Fokus liegt jetzt auf Ben und ich sehe das Thema "Karrieremachen" und "Schickimicki feiern" einfach mit anderen Augen. Es interessiert mich nichtmehr.
Die Bekannten, die sich bewußt gegen Kinder entschieden haben, können auch mit Ben relativ wenig anfangen und interessieren sich auch nicht für das Thema Kinder. gemeinsame, kindgerechte Unternehmungen sind deshalb schwierig.
Besonders wichtige Menschen, mit denen mich mehr verbindet, werden bleiben - die anderen werden gehen.
Ich habe eine sehr gute Freundin, die allerdings relativ weit weg lebt dun die 3 Jahre lang sehr verzweifelt versucht hat, schwanger zu werden - in vitro wäre die letzte Maßnahme gewesen, die sie in Angriff nehmen wollte. Ich hatte richtig Schiß, ihr zu erzählen, daß ich schwanger bin - ich hab mich fast geschämt, daß es bei mir so leicht war... Sie hat sich riesig für mich gefreut, als wir uns allerdings später mal drüber unterhalten haben, hat sie mir gestanden, daß sie einen ziemlichem Depressionsanfall danach hatte, weil es bei ihr nicht klappen wollte. Sie hat sich erstmal nichtmehr gemeldet. 3 Monate nach mir wurde sie schwanger - jetzt ist die Welt wieder in Ordnung.
Ein besonderer Fall ist meine ältere Schwester, die sich immer ein Kind gewünscht hat, aber irgendwie hat es nie geklappt und jetzt ist sie 40, seit 6 Jahren solo und fühlt sich zu alt. Sie hat ein Riesenproblem damit, daß ich die Familienhierarchie durcheinandergebracht habe...sie stirbt fast vor Eifersucht. Sie spielt furchtbar gern Mama für Ben (nicht Tante) und ich mußte ein paar deutliche Worte mit ihr reden, damit sich das auf Normalmaß zurückgeschraubt hat. Sie bekam Anwandlungen die durchblicken ließen, daß sie der Meinung ist, irgendwelche Rechte an Ben zu haben und besser als ich zu wissen, was gut für ihn ist...
Seit das geklärt ist, mutiert sie äußerlich zu einem Klon von mir, was mich nicht minder beunruhigt. Irgendwie, als ob sie (unbewußt) versuchen würde, mein Leben zu imitieren. Sie trägt inzwischen die gleiche Haarlänge, Farbe und Frisur wie ich, sie kauft sich die gleichen Klamotten, trägt den gleichen Schmuck und die gleichen Schuhe, schminkt sich ähnlich, hat ihre Wohnung im Stil meiner angepasst (auch ein Doubel), hat 35kg zugenommen, so daß sie fast so viel wiegt wie ich... das macht mir langsam richtig Angst, denn wir beide waren immer sehr gegensätzlich in unseren Vorlieben und Geschmäckern - ich glaube einfach nicht, daß sich das zufällig bei ihr derartig angleicht. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, dann flirtet sie auch mit meinem Ex - und da krieg ich nun wirklich die Krise... :???:
Irgendwie fühlt sich das für mich nach einem verzweifelten Versuch an, in mein Leben zu schlüpfen... oder nach der Idee, daß es doch noch klappen könnte mit der Familie, wenn sie so aussieht wie ich, wo es doch bei mir auch geklappt hat. Irgendwie gruselt mich das langsam. Als ich sie darauf angesprochen habe, hat sie das empört abgelehnt...an einem Tag, an dem sie mit der gleichen Frisur, den gleichen schwarzen Stiefeln, dem gleichen Ledermantel, den gleichen Ohrringen, mit Jeans und schwarzem Pullover als mein Zwilling auflief...
Meine Schwester hatte vor 1 1/2 Jahren noch dunkelblonde Locken und stand auf Pastellfarben und kleine Muster, auf hochgeschlossen, Turnschuhe und Sandalen. Ich bin etwas besorgt, wo das noch hinführen soll.
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das ist etwas ,was mich auch sehr beschäftigt...
Meine ehemalige Kollegin (aus meiner alten Firma und mittlerweile Freundin) und ihr Mann versuchen seit 10 Jahren ein Kind zu bekommen und seit diesem Jahr auch mit ICSI und Kryo.
Irgendwann vor 5 Jahren kamen wir zufällig darauf, daß es bei ihnen nicht klappt (obwohl biologisch alles einwandfrei lt. Arzt...).
Im April wurde ich schwanger "im 3. Anlauf" und mein erster Gedanke galt meiner Freundin, wie sie reagieren würde. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber...
Wir haben es bis Anfang Juli geheim gehalten, bis zu unserer Geburtstagsfeier, zu der wir uns "ganz unauffällig" Gutscheine aus dem Babyladen" gewünscht haben
Sie hatte mich 2x angerufen, um zu fragen, was wir uns wünschen und ich habe sie dann dazu gebracht, sich mit mir zu treffen, denn am Telefon wollte ich ihr das nicht sagen... Sie hat toll reagiert, aber mit Sicherheit hinterher geweint
Im September war sie schwanger, hat das Kind aber verloren und vorgestern ist auch die Kryo als negativ ausgegangen. Bevor sie die Nachricht bekommen hat, haben wir miteinander telefoniert, sie hat offen erzählt und auch viel über meine Schwangerschaft gefragt.
Es ehrt mich, daß sie mich so mit einbezieht und ich bin froh, daß ich meinen Bauch nicht verstecken muss. Sie weiß, daß ich mit ihr trauere und wir haben eine Basis gefunden, auch über andere Dinge als über Kinder zu erzählen... und: Ich bin eine von nur 3 oder 4 Freunden, die überhaupt was wissen über ihre Pläne...
Was die Erfahrungen mit Freunden angeht, so fürchte ich, wird sich einiges ändern, wenn unser Kind da ist. Aber ich rechne damit und werde abwarten, was passiert.
Viele Grüße,
Katrin
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