Tsunami in Thailand; als hätte ich eine Vorahnung gehabt

LinusLinus

405

bearbeitet 11. 01. 2005, 12:55 in Kummerkasten
Ich muß es jetzt mal loswerden, was mich seit So. beschäftigt.

Seit 10 Jahren fliegen wir immer für mind. 4 Wochen nach Thailand (Koh Samui + Koh Chang, dort ist nichts passiert da die Inseln auf der anderen Seite im Golf von Thailand liegen).

Noch in diesem Jahr im Januar waren wir (mein Mann, meine beste Freundin, meine kleine Nichte 6 Jahre und ich) wie immer bei unseren Freunden auf Koh Samui. Doch zum ersten Mal habe ich fast den ganzen Urlaub über an Tsunamis gedacht.

Das es so etwas gab wußte ich schon lange, da ich div. Reportagen über diese Naturkatastrophen auf BBC und Discovery Channel gesehen hatte.
Doch in all den Jahren vorher habe ich daran keinen Gedanken verschwendet. Vielleicht lag es daran, dass ich meine Nichte dabei hatte und somit nicht nur Verantwortung für micht hatte, vielleicht war es aber auch eine Vorahnung.

Es hört sich sicher total verrückt an aber ich weiß nicht mehr wie oft ich am Strand gelegen, aufs offene Meer geblickt und gedacht habe: "Was würdest du eigentlich machen, wenn jetzt ein Tsunami käme."

Da ich durch die Reportagen in etwa wußte wie die Vorzeichen eines Tsunamis aussehen, habe ich mir immer überlegt, wohin wir laufen könnten, um der Welle zu entgehen. Selbst mit meiner Freundin habe ich noch am Strand darüber gesprochen und wilde Theorien zu einer event. Flucht gesponnen (mit dem Jetski aufs Meer raus, zur Straße hoch und in das dort gelegene Geschäft in der 2. Etage aber immer unter dem Aspekt an hat noch genug Zeit).

Da unsere Bungalowanlage direkt am Strand (3 m bis zum Sand) liegt habe ich abends oft im Bett gelegen und auf das Rauschen der Wellen gehört und versucht, irgendwelche Unreglemäßigkeiten zu entdecken.

Manchmal mußte ich diese Gedanken regelrecht verdrängen, um überhaupt einschlafen zu können. Aber es kam noch "besser". Als wir dann wieder zu hause waren hatte ich nach ca. 2 Wochen einen schlimmen Albtraum. In der Nacht habe ich davon geträumt, das wir vier vor einem Tsunami geflohen sind und in einem großen Hotel in der 3. Etage vor dem Wasser in Sicherheit waren. Der Traum war so heftig (ich kann mich heute noch genau an die Wassermassen in dem Traum erinnern, die an uns vorbeigeschossen sind), dass ich heulend aufgeschreckt bin und erst mal 30 min bei meinem Mann kuscheln mußte.

Da ich in Thailand gedacht habe, dass ich bestimmt paranoid bin da ich so oft daran denken muß, habe ich ihm erst in dieser Nacht von der ganzen Sache erzählt. Wie Männer so sind sagte er nur:"Ist ja nix passiert und jetzt sind wir ja wieder hier." Ihn daraufhinzuweisen, dass der nächste Urlaub aber mit Sicherheit kommt, habe ich mir da verkniffen.

Eigentlich wollten wir im April ja wieder nach Thailand aber jetzt, nach diesem Horror ............
Ich weiß nicht ob ich mich jemals wieder ganz unbeschwert (und schon gar nicht mit meiner Tochter) an den Strand legen kann. Jetzt wo aus meiner Angst vor dieser Katastrophe eine entsetzliche Realität geworden ist.

Tanja/Linus mit Dana
* 15.11.04

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was soll man da noch sagen? :traurig07:

    Und dann haben ein paar deutsche Touris, die nicht zu den Vermißten und Toten gehören, nichts besseres zu tun, als sich über "die schleppende Evakuierung" zu beschweren... :flaming01:

    57.000 Opfer bisher, Ende ist nicht in Sicht.

    Außerdem gibt es zu einer Gruppe von mehreren hundert Deutschen in Khao Lak immer noch keinen Kontakt.

    Und dann jammern ein paar Snobs, dass sie warten mussten, bis sie ausgeflogen wurden... :traurig08:
  • LinusLinus

    405

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja. Gisela da kann man nur noch sprachlos sein. Da ich schon so oft da war und das Land und die Menschen kenne kann ich mir genau vorstellen was dort unten jetzt los ist. Und gerade jetzt sehe ich die beiden Idioten im Fernsehen die mit nix was am Hut haben und sich wundern, dass keiner mehr da ist. Fehlt nur noch, dass sie versuchen bei ihrem Reiseveranstalter Prozente rauszuschlagen auf Grund entgangener Urlaubsfreuden *kochvorwut*

    Seit gestern habe ich auch div. Emails von unseren Freunden aus Thailand erhalten, denen es gut geht, die aber kaum beschreiben können welch ein Chaos immer noch dort herrscht. Die Hilflosigkeit und Trauer spiegelt sich in jeder Zeile wieder.

    Die meisten Opfer sind auch noch die Kinder. Sie konnten nicht schwimmen und sind, als der Tsunami zunächst das Wasser vom Strand wegzog, der Welle entgegen gerannt, um die schönen Muscheln zu sammeln.

    Ich frage mich nur warum????? Warum wurde nicht gewarnt??? Man hätte tausende retten können.

    Ich sitze vor dem Fernseher und weine bei dem Anblick der vielen toten Kinder.

    In tiefer Trauer
    Tanja/Linus mit Dana
    * 15.11.04
  • SternkindSternkind

    361

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gisela, weißt du was ich fast noch schlimmer finde? Die Touris die dort bleiben und ihren Urlaub weiter genießen wollen und sich beschweren das die Einwohner nicht mehr machen um die Touris dazuhalten bzw. anzulocken. :flaming01: Ja hallo? Geht's noch? Wo leben die eigentlich? Ich bin fassungslos.... :cry:
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine Schwester ist auch dort, erst Andamanen, dann wollten sie nach Sri Lanka. Wir haben noch nichts von ihnen gehört, da Individualreisende ist auch nichts zu erfahren.
    Wir hoffen sie waren länger auf den Andamanen, die gimpflich davonkamen...
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich halte euch ganz doll die Daumen, dass ihr möglichst bald positive Nachrichten erhaltet. :sad: :troest:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oje, ich finde das so Schrecklich und so eine hohe Zahl Menschen, das kann man gar nicht realisieren.

    Vorgestern saß ich hier und da zeigten sie eine Mutter die ihr totes Kind auf dem Arm hatte, da war ich so schockiert. Wer weiß wieviele Mütter ihre Kinder hergeben mussten, ich mag gar nicht darüber nachdenken.

    Wenn ich jetzt da im Urlaub wäre würde ich nicht den nächsten Flug nach Hause nehmen, dann würde ich da bleiben und helfen. Das kann doch echt nicht war sein über was sich da manche Gedanken machen.

    Das ist so schrecklich das so etwas passieren muss. Und dann haben sie heute noch durchgegeben, das die Amerikaner das Beben ca. 3 Stunden vorher bemerkt haben und noch versucht haben zu warnen. Ich verstehe nicht das heutzutage nicht schneller gewarnt werden kann. Das kann ich echt nicht verstehen :traurig04:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es gibt dort unten kein Frühwarnsystem, aus Mangel an Geld. Und die Nachricht der Amis ist nicht angekommen, weil es für so etwas keine direkten Ansprechpartner gibt. Keiner ist zuständig und deswegen ist sie "hängen" geblieben.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja genau das haben sie gesagt, aber es gibt sicher Möglichkeiten, wenn man warnen will dann geht das. Sorry aber ich kann nicht hinnehmen, das das nicht ging. Wenn die 20 große Hotels angerufen hätten, dann hätte sich das sicher rumgesprochen und wenn damit nur 1000 Menschen informiert worden wären, dann wären es 1000 Tote weniger.

    Oder eine SMS an alle Möglichen Handys die greifbar in dieser Zoone waren, dann wären ganz viele Informiert worden.

    Da muss man einfach mal kreativ sein und nicht nur irgendwelche wichtigen Personen suchen. :flaming01:
  • lindschilindschi

    278

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das leid dort macht mich so betroffen.
    diese bilder im fernsehen lassen mich layo ganz fest halten und gott danken, dass es uns gut geht!
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @sonnenblume
    dann mach dich mal an die Arbeit und suche Telefonnummern von 20 großen Hotels da unten raus. Rufe jedes einzelne an und versuche denen zu erklären, dass das kein Scherzanruf sondern eine echte Warnung ist. und dann müssen die noch jemanden mit nem Megafon an den Strand schicken, damit er die Leute dort warnen kann. Stop dabei mal die Zeit. Nach 60 Minuten muss der Strand menschenleer sein, denn da war die Welle schon da.
    So einfach ist das mit dem Warnen leider nicht, wenn das Land da keine Einrichtung für hat :sad:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei NTV haben sie gesagt das die 3 Stunden vorher bescheid wussten und wenn man die richtigen Leute anruft (Reiseveranstalter) hat man Ruck Zuck die Nummern. Abegesehen davon hätte man es dann wenigstens "Versucht". Es kann doch nicht sein, das man Versuche damit abschmettert in dem man sagt, das klappt sowieso nicht.

    So kann man gar keinem Helfen. Und wenn nur die 20 Leute die ans Telefongegangen wären gerettet worde wären, wären das 20 Menschen Leben in der gesamt Zahl vielleicht ein Tropfen auf den heißen Stein, aber für die 20 Familien die ihre Verwandten noch haben bestimmt nicht.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @sonnenblume
    sie haben es ja durchaus versucht
    USA wollten vor Flutwelle warnen - kein Alarmsystem

    US-Behörden haben anscheinend versucht, die betroffenen asiatischen Staaten vor der drohenden Flutwelle zu warnen. Grund für das Scheitern sei das Fehlen eines offiziellen Alarmsystems in der Region, berichtete der Nachrichtensender NDTV unter Berufung auf das Pazifik- Tsunami-Warnzentrum in den USA.

    Neu Delhi - Kurz nach Registrieren des schweren Seebebens sei Kontakt zu mehreren amerikanischen Botschaften und zum US-Außenministerium aufgenommen worden. Der Versuch, die zuständigen Behörden in den asiatischen Staaten zu erreichen, sei aber vergebens gewesen.

    Die indische Regierung kündigte inzwischen an, ein Tsunami-Warnsystem zu errichten. Alleine in Indien starben in Folge der verheerenden Flutwelle vermutlich mehr als 6900 Menschen.

    Und die drei Stunden beziehen sich glaube ich auf Indien, das liegt ja weiter weg vom Zentrum des Bebens. Thailand wurde viel früher getroffen. Was mich aber wirklich entsetzt hat, ist das selbst in Afrika noch Menschen am Strand gestorben sind und bis dahin hat die Welle sechs Stunden gebraucht. Aber da ist es wahrscheinlich noch schwieriger die Leute zu warnen. :sad:
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine Schwester hat angerufen. Sie und ihr Freund sind jetzt auf Sri Lanka, das Beben haben sie "nur" als Beben auf den Andamanen mitbekommen.

    Ich glaube es ist leicht zu schreiben, dass die doofen Touris nur Urlaub wollen und man selbst sofort hinfliegen oder bleiben oder helfen würde. Man kann nicht alles für bare Münze nehmen, was Leute dort jetzt sagen. Und auch aus den Fernsehberichten können wir nur erahnen, was dort los ist.

    Ich habe lange mit Petz telefoniert, sie können den Flug nicht umbuchen und werden noch bis 5.1. bleiben müssen, werden aber morgen für 4 Tage nach Indien fliegen.

    Sie war völlig am Ende nach 3 Tagen mit Verletzten, Sterbenden, Trauernden und bereits verwesenden Toten, sie meint, sie kann es nicht mehr ertragen, will nur nach Hause, begreift gerade, wie knapp sie selbst noch am Leben sind, hatte vor 2 Tagen einen Nervenzusammenbruch und sie konnten nicht telefonieren. Sie hat Angst und schafft es seelisch nicht mehr zu helfen. Sie hat das Gefühl auch nicht wirklich etwas zu tun können: Trost von Touris wollen Einheimische nicht, deren Häuser aufbauen wird nicht so schnell möglich sein und hat keinen Vorrang, Medikamente handhaben darf sie nicht, und die Massengräber füllen oder Leichen sortieren geht über ihre Kräfte.

    So fliegen sie jetzt nach Indien, nicht um Urlaub zu machen, sondern um zu entkommen, weil sie nicht dahin können wo sie hin wollen: nach Hause.

    Ich werde heute mein Weihnachtsgeld und Sanders spenden. Ich weiß auch nicht, was ich mehr tun kann und doch ist es lächerlich im Vergleich zu dem, was passiert ist.

    Ich bin seit heute morgen um 3h, als sie anrief, so erleichtert, dass ich nicht mehr schlafen konnte.und nur noch weinend rumlaufe, das habe ich die letzten Tage nicht getan.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist schreklich :sad:


    @ eowyn ja das meine ich ja, die haben versucht "Verantwortliche" zu erreichen!!!! Wenn das nicht klappt gibt man dann einfach auf?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gott sei Dank Gabriele!!!
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Traurig ist wieder mal und in dem Falle so augenscheinlich, dass man "nur" mit Geld 50.000 Leben hätte retten können. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Frühwarnsystem mehr gekostet hätte als der Schaden jetzt. Jetzt werden die Länder Gelder auftreiben, dia aber nur den Schaden eingrenzen, keine Leben mehr retten und wieder kein Geld für ein Warnsystem bleiben.

    Ich darf auch gar nicht daran denken, wieviele Familien dort zerstört wurden.
    Fühle mich immer ganz hilflos.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gott sei Dank lebt deine Schwester, Gabriele...

    Und doch, es soll jetzt ein Frühwarnsystem geben. So wie im Pazifik soll eines unter der Organisation der UNO entstehen. Schon im Januar ist eine Sitzung des UNO-Rates und da sollen die Anrainerstaaten auch dabei sein. Den Opfern heute bringt das zwar nichts mehr, aber vielleicht erspart das dann zukünftiges Leid.....
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es ist so schrecklich.

    Was da passiert ist, kann man sich gar nicht ausmalen. Die Zahl der Opfer übersteigt echt mein Vorstellungsvermögen. So viele Familien sind zerstört - und ich mag gar nicht daran denken, was in den Leuten vorgegangen ist, die versucht haben, der Welle wegzulaufen, aber doch noch erfasst wurden.

    Und dann sehe ich gestern im Fernsehen einen Bericht, und zwei Urlauber sind doch tatsächlich wieder sorglos am Strand von Pukhet und sagen, dass die ganze Aufregung übertrieben wäre und sie es nicht verstehen können, dass die Einheimischen den Strand nicht aufräumen! Sie wollen weiter ihren Urlaub genießen! Also da hat mich die Wut gepackt!!! Die sind doch nimmer ganz sauber, solche Leute, die möchte man nur schütteln und sie zur Vernunft bringen! Hat das einer von euch gesehen?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, ich habe gesehen wie der Reporter sagte die ersten Urlauber liegen wieder am Strand in der Sonne, und im hintergrund zogen gerade Einheimische Leichen vom Strand weg.

    Ich kann das fast gar nicht glauben, die Urlauber am Strand haben sie nicht gezeigt. Das ist doch echt der Hammer.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :shock: Wo zeigen sie denn solche Leute??
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe zwar keine Bilder dazu gesehen, aber ein Reporter der ARD hat erzählt, dass auf den Dächern von Hotels die Leute wieder am Pool liegen, während auf den Straßen die Leichen liegen. Das habe ich zweimal gehört...ich konnte es auch erst gar nicht glauben... :traurig08:
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Aber ich weiß auch nicht, was macht man, wenn man mit seinen Kindern dort ist und ausharren muß, bis der Flieger geht? Verdrängen? Fernhalten? Meine Schwester meinte, der Geruch wäre unerträglich, auch Ungeziefer. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten würde, ich hoffe nur anders, aber ich glaube die Situation dort können wir uns in unseren Wohnzimmern nicht ausmalen.

    Menschen sind eigenartig.
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    handjery, Gott sei Dank geht es ihr gut! Mich machen diese Bilder schon via Fernsehen völlig fertig, geschweige dann, das live miterleben zu müssen :-(

    Ein Kollege von meinem Mann ist mit seiner Frau seit einem Jahr auf der Hochzeitsreise. Wir waren gerade auf ihrer Webseite, im letzten Eintrag vom 10.12. schrieben sie, dass sie Weihnachten/Neujahr im Süden von Thailand verbringen wollten :sad:
  • SternkindSternkind

    361

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    smoothie schrieb:
    Und dann sehe ich gestern im Fernsehen einen Bericht, und zwei Urlauber sind doch tatsächlich wieder sorglos am Strand von Pukhet und sagen, dass die ganze Aufregung übertrieben wäre und sie es nicht verstehen können, dass die Einheimischen den Strand nicht aufräumen! Sie wollen weiter ihren Urlaub genießen! Also da hat mich die Wut gepackt!!! Die sind doch nimmer ganz sauber, solche Leute, die möchte man nur schütteln und sie zur Vernunft bringen! Hat das einer von euch gesehen?

    Du meinst RTL Explosiv gestern abend, oder? :flaming01: Herrn J.T. und seine Frau M.? Ja, die stellten sich mit vollem Namen vor die Kamera und haben gejammert, das sie ihren Urlaub genießen wollen. :flaming01: Das sind dann die, die ich auch gemeint habe in meinem Posting. Jammern rum, das sie nur am Strand rumlaufen können, weil es keine Liegestühle mehr gibt. :flaming01:

    @ handjery:
    Gottseidank lebt deine Schwester *umarm* und glaub mir, ich habe sicher nicht Leute wie sie gemeint, die gern heim wollen aber nicht dürfen (das Problem scheint ja besonders die Individualtouristen zu treffen, kann eigentlich auch schonwieder nicht wahr sein :twisted: ) sondern wirklich die, die auch smoothie angesprochen hat. Die WOLLEN NICHT heim sondern URLAUB machen, schließlich haben sie ja dafür bezahlt. :flaming01: Da platze ich vor Unverständnis. Wie kann man in diesem Leid an Urlaub denken????? Wie Sonnenblume sagt, bleiben und helfen (so man denn die Kraft dazu hat) wäre ja ok, aber das..... :neutral::cry: Und wenn man ohnehin da einen Urlaub gebucht hat und einen Beruf hat der da unten grad für Helfer sinnvoll wäre und meint die Kraft zu haben dort mitarbeiten zu können - dann spricht für mich auch nichts gegen den Abflug. Nur Urlaub.... nein.
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wie gesagt, ich finde das auch unglaublich. bleibt zu hoffen, dass das die von sensationsreportern gefundenen ausnahmen sind. soviel gefühlskälte kann ich wirklich gar nicht glauben... :cry:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    handjery schrieb:
    soviel gefühlskälte kann ich wirklich gar nicht glauben... :cry:
    Nicht alle, die so reagieren, handeln aus egoistischen Motiven. Da sind sicher einige dabei, deren Verhalten eine Schockreaktion ist... :sad:
  • LinusLinus

    405

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das stimmt. Solch eine Naturkatastrophe stellt eine absolute Ausnahmesituation dar in der keiner logisch oder strukturiert handeln kann, wenn er nicht darauf trainiert ist.

    @handjery
    Es freut mich zu hören, dass deine Schwester lebt und dass es ihr den Umständen entsprechend gut geht. Ich kann nachempfinden wie es dir und all den anderen Angehörigen geht die hier in D sizten und auf Nachrichten ihrer Lieben warten.

    Allen die noch auf Nachrichten von Angehörigen oder Freunden warten wünsche ich die Kraft, die so endlos erscheinende Zeit der Unwissenheit und die event. eintretenden traurigen Nachrichten, zu meistern.

    Tanja/Linus mit Dana
    * 15.11.04
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielen Dank übrigens für alle Eure Teilnahme.

    Fühle mich deutlich besser als die letzten Tage und meine ganze Familie ist erleichtert. Trotzdem war man kurz all denen nah, die Schreckliches befürchten müssen und ich bin ziemlich durcheinander. aber glücklich durcheinander. Man darf gar nicht darüber nachdenken... jedesmal, wenn man Nachrichten sieht werden es mehr Tote.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Boah, mich hat heute voll die Wut gepackt.....

    Haben sie doch heute morgen in einer Nachrichtensendung mitgeteilt, dass die Amerikaner zwar mit ihrem Frühwarnsystem den Tsunami erkannt haben, die Länder aber NICHT vorgewarnt haben mit der Begründung, sie seien NUR für den Pazifik verantwortlich.

    Da krieg ich doch das große K.....

    Weiter hiess es in dem Bericht, dass die Amis sich nun (nach 10 Tagen!!!)endlich DURCHGERUNGEN hätten, 350 Mio. Dollar zu spenden, aber auch nur, weil sie sich davon wirtschaftliche Kontakte versprechen und nicht etwa aus Menschlichkeit.

    Geht es diesen Geiern eigentlich immer nur um Profit???

    Ich hab sooooo 'ne Wut im Bauch darüber, ich kann es gar nicht beschreiben.
  • SternkindSternkind

    361

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Lichterkind schrieb:
    Haben sie doch heute morgen in einer Nachrichtensendung mitgeteilt, dass die Amerikaner zwar mit ihrem Frühwarnsystem den Tsunami erkannt haben, die Länder aber NICHT vorgewarnt haben mit der Begründung, sie seien NUR für den Pazifik verantwortlich.

    ?????? Das ist mir neu. Es hieß doch bisher immer, das die Amerikaner VERSUCHT hätte die Leute zu warnen, es aber nicht möglich gewesen wäre weil es dort keine Ansprechpartner gab und es auch niemand hätte verbreiten können. Sie wußten nicht, wo sie anrufen sollen......
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Heute morgen wurde es jedenfalls anders dargestellt. Man sprach sogar davon, dass das noch internationale Konsequenzen hätte...(was immer man darunter verstehen will)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nochmal zurück zu den Urlaubern:
    Bei uns im lokalen Radio hat jetzt einer der Urlauber erklärt, warum er seinen Urlaub nicht abbricht: Weil er so lange dafür gearbeitet hat und es ihm zu schade um das Geld wäre.

    Da seh ich nix von Schock...nur Sch... im Hirn.....

    Sorry.... :cry:
  • HuehnesseHuehnesse

    631

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das Tragische an der ganzen Sache für die Bevölkerung ist aber, dass sie auf den Tourismus angewiesen sind, um Überleben zu können. Nicht umsonst haben einige grössere Hotels angekündigt, im nächsten Jahr wieder öffnen zu wollen, ein Taxifahrer erzählte, dass er nicht merh weiss, wovon er leben soll, weil er keine Fahrten hat.

    Die Touristen, die immer noch jetzt da Urlaub machen, tun das zwar mit Sicherheit aus den falschen Gründen (sensationsgier), aber sichern damit zum Teil die Existenz der Bevölkerung.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja Tanja,

    da gebe ich Dir Recht....
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, okay, wenn jemand sagt, ich bleibe hier, weil dem Land mit meinem Geld geholfen ist...meinetwegen.
    Aber aus Trauer um das eigene Geld??
    Das geht doch gar nicht, oder??? :flaming01:
    Und dann sollen sich die Urlauber vor die Kinder-Notlager stellen und stündlich die Kinder zählen, damit keins geklaut wird und nicht faul in der Sonne liegen... :cry:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    handjery schrieb:
    Ich werde heute mein Weihnachtsgeld und Sanders spenden. Ich weiß auch nicht, was ich mehr tun kann und doch ist es lächerlich im Vergleich zu dem, was passiert ist.

    Hallo!

    Erstmal freut es mich für Dich Gabriele, daß es Deiner Schwester den Umständen entsprechend gut geht!
    Bekannte von meiner Mama sind auch unten und von denen gibt es noch immer kein Lebenszeichen...wird es dann wahrscheinlich auch nicht mehr geben.

    Es ist sicher nicht viel, was jeder einzelne von uns hier tun kann. Aber ich hab auch das Weihnachtsgeld gespendet und wenn das jeder tun würde, dann würde trotzdem eine ganze Menge zusammenkommen. Die Menge macht´s!
    Und das würde den Menschen da unten natürlich nicht ihre Familien zurückgeben, aber vielleicht dazu beitragen, den Tod von weiteren Tausenden zu verhindern...
    Sicher wäre es natürlich schön, mehr helfen zu können. Aber ich denke immer noch besser das wenige zu tun daß möglich ist als gar nichts zu tun.

    Liebe Grüße,
    Steffi und Sophie *08.09.2004
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