Hallo Leute! Muss mir mal etwas ein bisschen von der Seele reden:
Ab morgen gehe ich nun wieder 100% arbeiten (vorher 0%). Meine Kleine ist jetzt fast 5 Monate. Bisher habe ich voll gestillt. In den letzten Wochen habe ich regelmässig abgepumpt, auch das Füttern aus der Flasche hat gut geklappt. Also alles kein Grund sich Sorgen zu machen, dass das nicht funktioniert, wenn ich weg bin. Mein Mann wird die nächste Zeit 50% arbeiten, die andere Hälfte geht sie in die Krippe. Trotzdem bin ich total depressiv und traurig, der Schnitt von 0 auf 100% ist schon enorm. Geht oder ging es vielleicht jemandem genauso? Mache mir Gedanken, ob das Füttern klappt, ob ich genug abpumpen kann. Überhaupt ist es ziemlich schwierig, sich als arbeitende Mutter durchzusetzen. Ich lebe in der Schweiz, da ist es irgendwie meist Usus, dass die Frau zuhause bleibt und der Mann arbeitet und das Geld verdient. Bei uns bin ich die Besserverdienende, so dass eben mein Mann zuhause bleibt. Damit komme ich aber bei meinen Arbeitskollegen gar nicht gut an. Eine Mutter hat nun mal bei ihrem Kind zu sein! Klar wäre ich auch lieber bei meiner Kleinen, aber das geht nun mal nicht. Habe zudem einen recht stressigen Job (Ärztin) mit Diensten usw., so dass ich sowieso nicht weiss, ob ich immer abpumpen kann. Es geht mir so vieles durch den Kopf. Ob meine Kleine mich vermissen wird? Ob sie sich mir entfremdet? Sie kann ja nur noch abends und morgens an die Brust. Wenn ich Dienst habe, vielleicht nicht mal das. Obwohl mein Mann versuchen will, sie mir zur Arbeit zu bringen. Wenn das alles noch weit weg ist, sieht man dem gelassen entgegen. Aber jetzt wird es ernst und ich bin irgendwie total verzweifelt. Fühle mich als Rabenmutter. Sorry, wenn ich hier so ein Durcheinander schreibe, aber das musste mal raus.
Kommentare
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Das ist ja mal wieder typisch "Männer". Die regen sich darüber auf, dass du wieder arbeiten gehst und nicht dein Mann?? Ich fasse es nicht. Wie borniert doch viele Menschen (egal ob Frau oder Mann) sind. Und was die für veralterte Ansichten haben. Bei meiner Kollegin war das ähnlich. Der Zwerg war 6 Monate alt, als ihr Mann arbeitslos wurde. Also ging sie auch von 0 auf 100 wieder arbeiten und das so wie du auch im Schichtdienst mit Früh/Spät und Nachtdienst und an Sonn- und Feiertagen. Soll die Familie verhungern nur weil es "üblich" ist, dass die Frau zu hause bleibt???? Ich kann dich ein wenig beruhigen. Bei meiner Koll. hat es super geklappt. Sie hat anfangs abgepumt und ihr Mann ist sogar mit Kind und Haushalt klar gekommen * ggg.
Das Kind hat sich nicht entfremdet und nachdem sie einen Koll. gefragt hat (es war led. nur einer der sich darüber ausgelassen hatte, dass sie wieder arbeitet) ob er doch die Differenz von Arbeitslosenhilfe bis zu ihrem Gehalt übernehmen will, war seit dem Ruhe und keine hat mehr was gesagt.
In der heutigen Zeit hat eben keiner mehr Geld zu verschenken.
Kopf hoch es wird sich alles einspielen und nur weil du arbeiten gehst bist du doch keine Rabenmutter.
Tanja/Linus mit Dana
* 15.11.04
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Aber für unsere Süsse würden wir so manches in Kauf nehmen (ihr wisst, was ich meine).
Wenn ich daran denke, wie "zuvorkommend" man mich in der Zeit der Schwangerschaft behandelt hat. Habe bis 2 Wochen vor der Geburt gearbeitet. Wenn ich nichts gesagt hätte, hätte ich in den letzten 2 Wochen tatsächlich noch Visiten machen müssen, d.h. ca. 3 Stunden stehen. Die gehen einfach davon aus, wenn man da ist, muss man auch 100% arbeiten. Fertig!
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Hört sich so an, als gäbe es dort das Wahrecht für Frauen noch nicht lange :fies02:
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Das Wahlrecht für Frauen auf eidgenössischer Ebene gibt's seit 1972 - wobei interessant ist, dass in den letzen paar Abstimmungen über die Mutterschaft etc, vor allem Frauen sich dagegen ausgesprochen haben "Na, wir hatten das schliesslich auch nicht..." Hat also nicht wirklich was mit dem Frauenstimmrecht zu tun, sondern mit fehlender Frauensolidarität....
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Aber zurück zu meiner Stimmung: Habe mich wieder etwas eingekriegt. Aber eine gewisse Angst bleibt. Werde mal sehen, wie es morgen so läuft. Hoffentlich kriege ich bei dem psychischen Stress genug Milch aus meiner Brust!
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Am ersten Arbeitstag habe ich geheult. Habe mich völlig überfordert gefühlt. Dieses ständige Abpumpen und dann trotzdem der Druck, alles zu schaffen und pünktlich zu gehen, damit ich die Kleine pünktlich abholen kann. Habe mich schlecht gefühlt.
Jetzt geht es mir vielleicht ein wenig besser, aber ich hätte schon gern mehr von meinem Kind. Ich nutze eben die wenige Zeit, die ich habe, umso mehr. Würde lieber 50% schaffen, aber das ist leider auch eine finanzielle Frage, da ich nun mal die Hauptverdienerin bin. Deshalb nerven mich so Kommentare von einer Kollegin, die da sagte: Also wenn du voll arbeitest, brauchst du dir doch keine Kinder anschaffen! Selber hat sie übrigens keine Kinder. (Naja vielleicht besser so... :flaming01: )
Ich hoffe, dass wir uns alle bald an den neuen Rhythmus gewöhnen. Im Moment habe ich gar keine Zeit für mich. Das auf Dauer ist glaube ich nicht so gut. Leider haben wir hier in der Schweiz keine Verwandte, die leben in Deutschland 800km weg. Und ausserdem will ich sie in der wenigen Zeit, die ich mit ihr habe, nicht auch noch weggeben.
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Halte durch! Mir geht es genauso. ich verdiene das Geld, und mein Mann ist jetzt Hausmann und kümmert sich um unsere Tochter. Am ersten Arbeitstag hätte ich auch nur heulen können. Inzwischen hat sich die Routine eingestellt. Es fällt mir zwar immer noch schwer, morgens aus dem Haus zu gehen, aber es geht eben nicht anders. Von Kollegen habe ich allerdings keine dummen Sprüche bekommen und mein Chef unterstützt mich auch sehr. Es ist halt sehr viel zu organisieren (abpumpen wann wo wie) und viel Stress, aber es lohnt sich :-) Entfremdet haben wir uns nicht. Meine Kleine freut sich immer riesig, wenn ich heimkomme. Nachdem ich jetzt drei Wochen Urlaub hatte wollte sie allerdings kein Fläschchen mehr. Sie hatte sich wieder aufs Vollstillen eingestellt. Zum Glück haben wir schon am Samstag probiert, weil wir eine Vorahnung hatten. Am Montag gings dann wieder und ich konnte beruhigt arbeiten gehen.
Liebe Grüße
Anja
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Wie alt ist denn deine Kleine? Wie lange ziehst du das schon durch mit dem Abpumpen?
Gestern hatte ich ja frei. Hab Shanice den ganzen Tag gestillt. Gegen Abend habe ich sie alle 1.5 bis 2 Stunden an der Brust gehabt. Danach hat sie immer geweint und meine Brust fühlte sich ganz weich und leicht an. Sie hat dann aus dem Fläschchen noch 100ml getrunken, d.h. es hat ihr nicht gereicht. Das ist vielleicht ein blödes Gefühl, wenn man da ist, aber trotzdem sein Kind nicht ernähren kann. Habe in der Nacht noch versucht abzupumpen, als die Kleine schlief, da kamen gerade mal 10ml. Heut morgen war dann wieder genug da.
Heute habe ich Dienst. Komme also erst morgen abend nach Hause. Mein Mann kommt heute abend und morgen früh mit der Kleinen zum Stillen, ansonsten heisst es wieder abpumpen.
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Das heisst ja nicht, dass Du versagst oder aehnliches, sondern das die Lebensumstaende es einfach nicht mehr so zulassen.
Ich weiss und kann auch verstehen, dass man solange wie moeglich dem Kind das Beste: die Muttermilch geben moechte, aber ich glaub, fuer alle Beteiligten waere es einfacher und stressfreier auf Flaschenmilch umzusteigen.
Das wird fuer dich wieder sich als "Verlust" anfuehlen, aber Du hast Deiner Tochter nun 5 Monate gestillt und sei dankbar fuer diese Zeit!
Andere Frauen wollen gerne, aber produzieren nicht genug oder gar keine Milch! Ich glaub, Du koenntest gelassen auf "Flasche" umsteigen. Mach Dir keine Vorwuerfe, sondern sei dankbar fuer die Zeit. :-)
Das ist meine persoenliche Meinung! Ich muss Dir auch einen Respekt aussprechen...ich zieh vor Dir meinen Hut!
Das System in der Schweiz ist ja genauso grauhaft, wie hier in den USA!
Wir haben nur 6 Wochen bezahlten Mutterschutz.
Wuensch Euch alles, alles Liebe und Gute!!! :-)
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