Vorbereitungskurs vs. "Realität" ?!

SaphirSaphir

8

bearbeitet 25. 01. 2005, 23:01 in Geburt
Ich erwarte in wenigen Wochen unser 2. Kind.
Bei der ersten Schwangerschaft war ich, wie die meisten, im Geburtsvorbereitungskurs, habe die ganzen - wie ich finde sinnvollen und logischen - Atem- und sonstige Übungen trainiert und gelernt.
In wohl allen solchen Kursen geht es darum, dass man die Lamaze-Technik einbezieht und auch unter den Preßwehen ruhig und kontrolliert atmet, ja das Baby geradezu "hinausatmet", OHNE heftig zu pressen (wie beim Stuhlgang) bis man rot oder blau ist.
Realität Kreißsaal: Die (im übrigen sehr nette und einfühlsame) Hebamme wies mich zu den Preßwehen an, die Hände unter die Oberschenkel zu fassen, um beim Vorbeugen und PRESSEN (O-Ton: "Wie auf dem Klo!") mehr Kraft zu entwickeln. Ich wurde von ihr und den Ärtzen ringsum zu immer noch heftigeren Anstrengungen angefeuert.
Eigentlich wird dabei ja aber genau die Muskulatur angespannt, die die Sache behindert (und schmerzhafter macht?).
Habt Ihr auch die Erfahrung gemacht, dass die - z.T. sogar dieselben! - Hebammen im Vorbereitungskurs genau das Gegenteil von dem erzählen, was sie dann im Ernstfall praktizieren? Wozu ist der Kurs dann denn nütze (außer Mit-Schwangere treffen, so man das mag)??? Wie stehen die Hebammen (im Forum) dazu?
Danke,
Saphir

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hier ist nur eine...Und was ich darüber denke, geht aus diesem Text hervor
    http://www.hebamme4u.net/krankenhaus.html
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mein GVK war bei einer Hebamme, die selbst nur Hausgeburten macht und auch mit dieser "sanften" Atemmethode arbeitet. Die meisten Frauen im Kurs wollte ins KH, also haben wir "Zwei-Klassen-Atmen" gemacht. Sie meinte, wir "normalen" bräuchten dieses sanfte Atmen gar nicht zu üben, weil man uns im KH eh nicht lässt... War dann auch so. Mein nächstes Kind bekomme ich zu Hause.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, so habe ich das auch immer gehalten, leider :mad:
  • SaphirSaphir

    8

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also das ist ja wirklich traurig, was Ihr da bestätigt! Viele Hebammen wissen, wie es "besser" wäre, aber das Krankenhaus (ich vermute, die Ärzte), ignorieren das und praktizieren das Gegenteil?!
    Ich hatte gestern Vorsorge bei meiner Ärztin (die meine Entbindung machen wird), da habe ich auch ihre Ansicht erfragt.
    Ergebnis: Luftholen-Anhalten-Pressen.... Also muß ich wohl das ruhige (Aus-)Atmen für die Presswehen gar nicht erst üben; klar muß ich machen, was sie angibt, wenn es soweit ist. "Freue" mich schon auf Risse o.ä. unter diesem Druck.
    Liebe Marlies: Wird dieses kontroverse Vorgehen denn von der "anderen Seite" irgendwie (sinnvoll) begründet???

    Danke,
    Saphir
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, es gibt keine Begründung. Es ist für das Personal bequemer und funktioneller. Auch Hebammen sind manchmal dieser Meinung, einfach aus Gewohnheit.
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich weiß, dass ich mit dieser Art zu atmen überhaupt nicht klar kam. Ich hatte im GVK meines Wissens über das Atmen unter den Presswehen überhaupt nichts erfahren, aber das, was dann kam, kam mir total schwer und fast unmöglich vor. Mit zwei Resultaten, mit denen ich lange zu kämpfen hatte - in den Pausen bei den Presswehen atmete ich derart tief, dass ich vom Sauerstoffüberschuss an die viermal drohende Krampfanfälle hatte, komplett mit Filmriss. Noch eine Woche später war mein Kreislauf total durcheinander, meine Atmung hat verrückt gespielt, und ich bin ein paarmal aus dem Schlaf aufgeschreckt, weil ich echt kurzzeitig vergessen hatte zu atmen. Besonders schlimm war das, wenn ich unter Schmerzmitteln stand. Eben die brauchte ich, weil mir unten alles wehtat nach der Geburt - was, wie ich glaubte, vom Dammriss plus Dammschnitt zu tun gehabt hatte (die nun wieder wegen der Saugglocke, die wegen meiner Anfälle zum Einsatz kommen musste)... wobei aber Dammriss und Dammschnitt kaum wehtaten. Was da so wehtat, war die Hämorrhide, die ich statt Timo rausgedrückt hatte, als ich völlig falsch und ineffektiv presste. :cry:

    Ich bin einer Hausgeburt immer geneigter... findet man solche Hebammen, die die Lamaze-Methode befürworten, auch im Geburtshaus? Das wäre für mich beim nächsten Mal ne echte Alternative. Ich hatte ne schnelle Geburt mit gut zu ertragenden Wehen, aber die Presswehenphase war zum Davonlaufen. ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es gibt kaum freiberufliche Hebammen, die sich an eine bestimmte Methode klammern. man pickt sich das Positive und Machbare aus allen möglichen Trends zusammen.
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dann werde ich beim nächsten Mal einfach mal meine Probleme bei Timos Geburt schildern, und vielleicht auch ne andere Hebamme wählen. :) Unsere war sehr nett und im Großen und Ganzen wirklich toll, hatte aber ein paar wirklich veraltete Ansichten...
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    Also ich hab ja meinen GVK im Wasser gemacht. ( Nein kein SS Schwimmen, ein richtiger GVK).
    Wir haben keine speziellen Übungen für die Preswehen gemacht, sondern nur unter Wasser die Bauchatmung trainiert.

    Bei der GEburt selbst muß ich sagen, das warum auch immer ich anscheinend völlig richtig geatmet ahbe. Die Hebamme hat gemeint sie hat selten eine Frau gesehen die das so schön Gefühlvoll hinbekommen hat.

    Es hieß auch immer nicht Pressen, sondern schieben, das hat mir sehr geholfen.
  • ElaineElaine

    136

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich wurde auch zum Powerpressen angeleitet, kaum dass ich den geringsten Pressdrang hatte! Heute ist davon nur noch ein Ohrfeigdrang geblieben... :twisted:
    Kann es eigentlich Zufall sein, dass ein Kind um 21:00 Uhr geboren wird und um 21:30 Uhr Schichtwechsel ist???
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