Hallo Ihr Alle,
ich wende mich an alle Mütter und die moderierenden Hebammen mit einem Anliegen, das mich seit 2 Tagen sehr beschäftigt. Ich bin Mama einer knapp 8 Wochen alten Tochter. Sie ist mein erstes Baby. Ich hatte mich schon in der Schwangerschaft dazu entschlossen sie zu stillen (wobei die Frage eigentlich nie bestand). Ich konnte mir zunächst nicht vorstellen nach Bedarf zu stillen, obwohl das jede Hebamme, mit der ich im Laufe der Schwangerschaft zu tun hatte, sehr empfahl. Ich war jedoch noch viel zu sehr geprägt von den Ratschlägen meiner Mutter, dass Kinder von Anfang an einen festen Rhythmus brauchen, da sie einem sonst auf dem Kopf rumtanzen. Zum Glück konnte ich mich durch viel lesen in entsprechender Literatur eines besseren belehren und habe erkannt, dass so kleine Würmchen fern jeder Art von Kalkül oder Tyrannei leben, sondern schlichtweg Bedürfnisse habenund dass es ihnen Sicherheit und Ausgeglichenheit gibt, wenn diesen Bedürnissen anstandslos nachgegangen wird. So stillte ich vom ersten Tag an nach Bedarf und ich muss sagen, ich fühle mich pudelwohl dabei. Ich genieße das Stillen und hatte von Anfang an keinerlei Probleme. Keinen Michstau, keine wunden Brustwarzen, das Baby trinkt sehr "diszipliniert" ;-) und überhaupt ist es nur schön. Auch dass es nie vorhersehbar war, wann sie das nächste Mal was haben möchte, störte mich keineswegs. Lediglich mich meiner Mutter gegenüber rechtfertigen zu müssen, nervt. :roll:
Jetzt aber zu meinem Problem: seit einiger Zeit pegelte es sich so ein, dass meine Kleine tagsüber etwa aller 2 bis 3 Stunden trinken wollte. Zwischendurch schlief sie oder wir "unterhielten" uns oder sie spielte... was man halt so macht. Seit 2 Tagen nun schläft das Mäuschen tagsüber ausgesprochen viel. Wir stehen morgens auf und nach Waschen, Wickeln, Stillen sind gerade mal 90 Minuten rum und schon schaut sie mich wieder aus müden Augen an. Ich binde sie mir dann ins Tragetuch (ich genieße diese Nähe sehr und hoffe sie auch... *schmunzel*) und dann schläft sie gut und gerne viereinhalb bis fünf Stunden. Dann verlangt sie wieder Essen, nur um danach (oder dabei) gleich wieder einzuschlafen. Ihr Wachphasen begrenzten sich gestern und heute gerade mal auf 30 bis 60 Minuten. In der Zeit ist sie sehr fröhlich und aufgeweckt, sodass ich nicht davon ausgehe, dass sie krank ist.
Meine Fragen sind: 1.)ist es normal, dass sie plötzlich ein so viel größeres Schlafbedürfnis hat als vorher? 2.) kann ich sie (auch tagsüber) so lange schlafen lassen, wie sie mag oder muss ich sie nach 3 Stunden wecken, weil ihr Rhythmus vorher so war? Heißt "nach Bedarf stillen" nur "immer wenn das Baby will - egal wie oft" oder heißt es auch "immer wenn das Baby will - egal wie selten"?
Danke für Eure Hilfe.
Liebe Grüße,
Doreen und Antonie (*29.11..2004)
PS: Die U3 vor 2 Wochen ergab, dass sie prima wächst und gedeiht, aber da hat sie ja auch noch "normal" getrunken. Aber auch jetzt wirkt sie auf mich super fit, wenn sie wach ist und die Welt entdeckt.
Kommentare
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Tja, und ich erinnere mich dunkel, dass ich auch ungefähr im selben Alter meiner Tochter nur noch gestaunt habe, wieviel sie schlafen kann :shock: . Richtig erschrocken bin ich manchmal wenn ich auf die Uhr geschaut habe und untertags einen Stillabstand von fünf Stunden feststellen musste. Ich hab sie eigentlich immer schlafen lassen :schlafen02: , weil die paar Weckversuche, die ich unternommen habe immer nur Unruhe und meist auch Gebrüll an der Brust verursacht haben. Aufgrund eines verschlafenen Tages hatte ich deshalb in der Nacht nicht mehr, aber auch nicht weniger Probleme bezüglich einschlafen und durchschlafen.
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Du sagst ja selbler, dass sie auf dich nicht krank wirkt, sondern in den wenn auch kurzen Wachzeiten frühlich und aufgeweckt ist. Du kannst sie so lange schlafen lassen wie sie mag. Sie wird sicher aufwachen bevor sie verhungert ;-) Babys in dem Alter haben einfach noch keinen Rhythmus und man kann ihnen auch keinen vorgeben. Ich denke je mehr man sie selbst bestimmen lässt, um so besser finden sie irgendwann einen Rhythmus.
Ja, nach Bedarf bedeutet auch "egal wie selten". Dein Baby ist ja kein Neugebohrenes mehr, dass vielleicht wegen Erschöpfung oder Gelbsucht sehr schläfrig ist und dadurch vielleicht zu wenig trinkt. Es ist jetzt schon so groß, dass es sich sicher von alleine melden wird, wenn es hungrig ist.
Mütter die solch antiquierte Ratschläge geben sind schon eine Last. Ist sie denn überhaupt nicht davon zu überzeugen, dass man heute manche Dinge anders sieht als vor 26 Jahren? Vielleicht kannst du ihr ja mal etwas Lektüre in die Hand drücken, damit sie sich davon überzeugen kannst, dass du dir das nicht alles nur ausdenkst. Und ansonsten würde ich ihr mal klip und klar sagen, dass du eben deinen Weg gehst und sie dir da bitte nicht dreinreden soll.
liebe Grüße
Eowyn
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Sie könnte übrigens im Schub sein, kennst du das Buch: "Oje, ich wachse"? Es gibt ein paar Babys wohl, die im Schub nicht durchjammern wie meiner, sondern duchschlafen.... (beneidenswert ) - die babys lernen auf diese art was neues und können danach dann viel mehr. Guck mal, ob dir was auffällt!
Und einer der Schübe ist so um die 12. Woche rum!
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@Eowyn: Das mit den Müttern ist echt schwer. Die richtigen Worte zu finden, um den Standpunkt zu vertreten ohne ihr auf den Schlips zu treten... Und immer wieder dieses "Du kannst das Kind doch nicht den ganzen Tag im Tuch rumtragen! Da verwöhnst Du sie doch." Und was habe ich mit Engelszungen geredet, um ihr zu verklickern, dass unsere Kleine im Schlafsack schläft. "Da friert sie doch. Sie braucht doch eine Decke!" :roll: Und ich fürchte, das wird in den kommenden Jahren nicht weniger...
@Cora: Das Buch habe ich auch hier. Und da gibt es ja auch das Kapitel "Freud und Leid um die 8.Woche". Und in genau der steckt meine Kleine ja gerade. Deshalb warte ich ja immer darauf, dass sie mal ein oder mehrere Tage durchquängelt, weil sie den Schub macht, aber nix passiert. Ich habe zwar schon gemutmaßt, dass ihr vieles Schlafen der Schub sein könnte (um halt irgendeine Erklärung zu finden), aber gelesen habe ich das nicht, dass manche Kinder den Schub im Schlaf angehen. Das hätte ich ja nicht zu hoffen gewagt... Und deshalb habe ich immernoch die Sorge, dass der Schub noch kommt. Denn musste sie nicht gerade dann dauernd essen wollen??? Und dass sie was Neues kann, habe ich auch noch nicht entdeckt. Nur dass sie es plötzlich nicht mehr mag, an der Schulter zu liegen, sondern immer in die Wiegehaltung will. Aber ob das was mit dem Schub zu tun hat? Na vielleicht steckt sie ja auch noch mitten drin und nie neuen "Errungenschaften" kommen erst danach zu Tage... *rätsel*
Verwirrte Grüße,
Doreen & Sleeping-Antonie :schlafen02:
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Liebe Grüße,
Doreen & Antonie
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Ich war heute mit Timo bei der Orthopädin, und ich sagte ihr, dass ich den Krümel täglich im Schnitt fünf Stunden im Tuch habe... und sie erkundigte sich nur nach meinem Rücken. ;-)
Wenn du die Wickelkreuztrage verwendest, tust du auch noch was für die Hüftgelenke deiner Kleinen. Und du förderst laut einer australischen Studie ihre Intelligenz. :biggrin:
Was ich nur hin und wieder tue, ist checken, ob er grade hängt, und wenn nicht, greif ich ihm kurz unter die Arme und setze ihn wieder richtig rein. Er grunzt dann kurz, riecht Mama, und schläft weiter.
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du kannst sie so lange im Tuch tragen, wie es dein Rücken mitmacht. Natürlich muss das Tuch gut fest gebunden sein. Dann ist sie gut gestützt und es kann nichts passieren.
Ich an deiner Stelle würde es übrigens riskieren deiner Mutter mal auf die Füße zu treten. Du wirst sonst noch Jahre lang mit solchen Problemen kömpfen. Da ist es doch besser einmal wirklich deinen Standpunkt klarzumachen auch wenn sie dann vielleicht ne Weile braucht um das zu verdauen. Aber sie ist deine Mutter und wird es letztendlich sicher akzeptieren.
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Ein Problem ist nur, dass es ihr manchmal sehr warm da drin wird. Gerade wenn ich mit ihr rumwusele. Dabei hat sie noch nureinen Pulli und einen Strampel an... *grübel*
@Eowyn: Du hast so Recht, aber meine Mutter fühlt sich halt immer gleich persönlich beleidigt, wenn ich ihre Ratschläge nicht annehme. Vor allem, wenn es in Verbingung mit einem Geschenk steht. Als sie mir z.B. eine Bettdecke für Antonie schenken wollte und ich dankend ablehnte und ihr die Sache mit dem Schlafsack erklärte, war sie "not amused"... Aber ich werde anmir arbeiten und mal all' meinen Mut zusammen nehmen ...
Liebe Grüße,
Doreen & Antonie
Liebe Grüße,
Doreen und Antonie
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Wenn du ein Kind tagsüber in sein Bett legst zum Schlafen, hat es da keinen Input, liegt nur rum. Wenn es im Tuch liegt, nimmt es alles auf, was passiert, und kann davon so viel verarbeiten, wie es verkraften kann. Der Rest wird einfach ausgeblendet, so dass es auch nicht mit Reizen überflutet wird. Außerdem fördert Körpernähe nachweislich die Entwickung des Gehirns. Der Gleichgewichtssinn wird ebenfalls besser ausgebildet, weil das Kind die Bewegungen der Mutter mit ausgleichen muss. Dadurch können Tuchkinder oft eher den Kopf halten. Ganz abgesehen davon, dass durch die Ähnlichkeit zum Mutterleib das Kind einfach stressfreier ist. Dadurch schreit es weniger und hat den Kopf einfach offen für Neues.
Superinteressant ist die Homepage von Didymos, schau dich da mal um! Sehr viele spannende Expertenmeinungen zum Thema Tragetuch. Auch vorm gesundheitlichen, evolutionellen und historischen Hintergrund. Ich hab da mal nen ganzen Abend lesend verbracht. Und seitdem habe ich keinen Zweifel mehr, dass das Tragetuch ideal für die Entwickung von Säuglingen ist, UND die Seite liefert dir so viel an Wissen, dass du bei jedem dummen Oma-Spruch im Supermarkt kontern kannst!
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Gerade heute war ich wieder in großem Trubel (bei einem Volleyballspiel) und in solchen Situationen - wo ich denke, es besteht die Gefahr, dass es ihr zu viel werden könnte - habe ich sie lieber im Tuch, weil ich hoffe, dass ihr das genug Sicherheit gibt, um die neuen Eindrücke besser zu verkraften. Glaubst Du, diese Rechnung geht auf???
Jedenfallswerde ich die besagte homepage mal besuchen...
Liebe Grüße,
Doreen und Antonie
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Liebe Grüße,
Doreen und Antonie
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Nein, eigentlich hat Timo noch nie Probleme gehabt mit zu viel Trubel, jedenfalls nicht im Tuch, wo er abschalten konnte. Bei Familientreffen, wo er von Arm zu Arm gereicht wird, sieht das anders aus...
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Mit dem Tuch war ich gestern eben erst zum 1.Mal im Trubel und jetzt muss ich abwarten, wie sie das verkraftet hat und ob es ein Unterschied zur Weihnachtssituation gibt... Ich hoffe es sehr!
Mit dem Tuch kommt ja noch dazu, dass nicht nur sie sich scheinbar sicherer fühlt, sondern auch ich bin irgendwie entspannter. Allerdings denke ich immer, dass die Leute (vor allem Verwandte) denken, ich klammere und will mein Kind niemandem anderen geben. Vor allem meine Mutter - glaube ich - ist etwas pikiert, wenn ich die Kleine immer so nah bei mir habe und sie ja kaum mehr als den Hinterkopf und die Füße von ihr sieht... ;-) Und auch gestern bei besagtem Volleyballspiel haben bestimmt einige gedacht "Mann - die gluckt aber! So lernt das Kind ja nie andere Leute kennen...". Warum nur gebe ich immer so viel drauf, was andere denken könnten??? :???:
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Wir waren gestern im großen Samstags-IKEA-Trubel mit Tragetuch unterwegs. Erst hat Mirco mit ganz großen Augen und stumm das bunte und laute Treiben um ihn herum verfolgt, dann ist er irgendwann nach kurzem Quengeln friedlich eingeschlafen und ließ sich durch den Lärm nicht weiter stören. Nach solchen Tragetuch-Aktionen wirkte er auf mich noch nie überfordert. Nach Tagen an denen er viel rumgereicht wurde schon.
Und wie war es bei dir nun nach dem ersten roßen Tuch-Ausflug?
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