Geburtshilfe durch PDA

InchenInchen

3

bearbeitet 19. 11. 2005, 22:20 in Geburt
Vor vier Jahren erblickte meine erste Tochter das Licht der Welt.Die Geburt war nicht ganz unproblematisch und ich habe die Schmerzen leider auch nicht vergessen und hatte immer Panik vor einem weitereren Kind. Nun bin ich ungewollt schwanger in der 8 Woche.Ich will das Kind behalten aber es macht sich schon wieder Panik breit. Ich will gern ehrlich wissen in wie weit mich eine PDA von starken Schmerzen befreien könnte und was ich trotz dem spüren werde?Ist das legen der PDA sehr schmerzhaft? Eine Freundin war mit dieser Methode nicht zu frieden und sagte es könnte ohne diese PDA wohl direkt bei der Geburt auch nicht schmerzhafter sein.Wird dieses Schmerzmittel bei der Austreibungsphase abgedreht damit die Frau mit presst?Kann ich selber bestimmen wie ich das Schmerzmittel dosieren würde oder etscheidet der Arzt wann und wieviel.Liebe Grüße von Inchen

Kommentare

  • steffiisteffii

    1,316

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei mir war das so, dass ich nach der PDA tatsächlich keine Schmerzen mehr hatte, aber eine Garantie hat man darauf sicher nicht. Das letzte, was ich gemerkt habe, war die Betäubungsspritze vor dem Setzen der PDA und ganz zum Schluss schien die Wirkung nicht mehr auszureichen, aber da wurde die PDA zudosiert und die Schmerzen waren sofort wieder weg.

    Wie die PDA gemacht wird ist von Klinik zu Klinik verschieden. Hier im Umkreis setzen einige nur EDA's (Einmalspritzen), viele legen Kateter und spritzen nach, wenn die Wirkung nachlässt, einige lassen das Mittel kontinuierlich durchlaufen. Ich hatte die letzte Variante mit der Möglichkeit, selber zuzudosieren (mittels Knopf). (Ich hatte seinerzeit alle Kliniken hier im Umkreis nach den PDA-Modalitäten abgefragt).

    Zu den Presswesen wird hier im Umkreis je nach Klinik entweder niedriger dosiert oder die PDA abgesetzt, da ansonsten das Risiko für eine Geburt Mittels Saugglocke / Zange steigt. Bei mir hat man das nicht gemacht, weil ich im Geburtsplanungsgespräch unter Kenntnis und Inkaufnahme der Risiken festgelegt hatte, dass die PDA bleiben soll. (Was von Experten ausdrücklich abgelehnt wird.)

    Wichtig ist, dass Du Dir darüber klar wirst, was Du willst und dies samt Deiner Ängste und Erfahrungen mit der Klinik besprichst.
  • ElaineElaine

    136

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oder dir noch besser eine kompetente Hebamme sucht, die mit dir zum einen die erste Geburt verarbeitet und zum anderen eventuelle Alternativen zu einer PDA bespricht.
    Eine PDA kann auch Nebenwirkungen haben, nihct wirken, falsch gestochen werden ect.
    Wie hast du dich dennn bei deiner ersten Geburt gefühlt?
    Also ich habe während meiner Geburt sehr deutlich gemerkt, wenn ich mich nicht wohl fühle, dann habe ich Schmerzen, wenn ich mich wohl fühle undmich ganz und gar auch mich, mein Kind und die Geburt konzentriere, habe ich weniger bzw. keine Schmerzen mehr.
    Zum Thema Einfluss der Psyche auf den Körper kann ich die GEO Nr. 10/2003 empfehlen, da war ein sehr interessanter Artikel drin: "Der Placebo-Effekt - Wie der Geist den körper heilt".
    Echt interssant, wie viel man den eigenen Körper beeinflussen kann!
    Vielleicht kann dir das ja helfen?
  • InchenInchen

    3

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Steffii, danke für deine Antwort und jetzt geht es mir mit dem Gedanken das es eine wirksame Hilfe gibt viel besser. Nun muss ich nur noch ein geeignetes Krankenhaus finden. Danach werd ich sicher wieder schlafen können und mich in Ruhe auf diesen schönen Augenblick freuen.Grüße von Inchen. Ach so, in welchen Krankenhaus warst du überhaut.
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auch von mir noch der Tipp Richtung HEbamme... such Dir eine und geh regelmässig hin. Man kann vor der Geburt schon einiges dafür tun, diese zu erleichtern, Dir die Angst nehmen und vieles besprechen. Es gibt auch während der Geburt andere Möglichkeiten ausser der PDA, Schmerzen zu lindern und zu entspannen. Sei es homöopathisch, sei es durch ein Bad, durch Akkupunktur oder durch Medikamente. Aber da kann Dich eine Hebamme am besten beraten. Ich hatte auch Angst vor der 2. Geburt... aufgrund der Schmerzen der ersten und aufgrund von Komplikationen bei der ersten Geburt. Ich habe geburtsvorbereitende Akkupunktur machen lassen, Tees getrunken und einige Tipps von meiner Hebamme bekommen. Die Geburt war zwar nicht schmerzlos, aber es war alles erträglich, es ging mehr als schnell (von der ersten Wehe bis zum Augenblick der Geburt 4,5 Stunden, wobei die ersten Wehen ja nicht soooo schlimm sind) und ich war super vorbereitet. Versuchs doch zumindest mal mit einer Hebamme...
  • steffiisteffii

    1,316

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Inchen schrieb:
    Hallo Steffii, danke für deine Antwort und jetzt geht es mir mit dem Gedanken das es eine wirksame Hilfe gibt viel besser. Nun muss ich nur noch ein geeignetes Krankenhaus finden. Danach werd ich sicher wieder schlafen können und mich in Ruhe auf diesen schönen Augenblick freuen.Grüße von Inchen. Ach so, in welchen Krankenhaus warst du überhaut.

    Ich fürchte ich war in keinem KH bei Dir in der Nähe. Da wo ich war, wurde das auch nicht standardmäßig so gemacht sondern nur auf meinen ganz persönlichen, vorab deutlich artikulierten und begründeten Wunsch hin. Unabhängig davon würde ich Dir auch raten, Dir möglichst schnell eine Hebamme zu suchen. Ich habe das leider viel zu spät getan, aber da hat sie mir sehr geholfen und wegen meiner extremen Ängste meinen Wunsch auch unterstützt was für mich vieles einfacher machte.
  • PferdlePferdle

    111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Zusammen,

    auch ich hätte zur PDA noch eine Frage.

    Ich hatte bereits eine PDA bei einer OP. Jetzt möchte ich mir vorhalten, daß ich bei Bedarf bei der Geburt auf alle Fälle eine PDA bekomme. Aus heutiger Sicht beruhigt mich nur die Aussicht auf eine PDA. Ich habe bereits sehr viele Geburtsberichte gelesen und auch einige Gespräche mit Müttern geführt. Ich habe massive Angst und Unbehagen vor der Geburt.

    Jetzt meine Frage:
    Was kann ich vorbereitent tun, daß ich bei der Geburt auf Wunsch eine PDA bekomme. Kann ich bei einem Geburtsvorbereitungsgespräch in der Klinik schon den Bogen vorab unterschreiben und die ganzen Formalitäten klären? Oder darf ich das erst, wenn ich in den Wehen liege....

    Liebe Grüße

    Pferdle
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das kannst DU vorher tun. Zumindest wäre es in der Klinik,, in der ich war, ok gewesen. Allerdings habe ich das absichtlich nicht gemacht, ich wollte im Ernstfall entscheiden, ob ich eine PDA möchte oder nicht. Und nicht vorher schon...
  • PferdlePferdle

    111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Kirsten,

    ich möchte gern auch am Tag der Geburt entscheiden, ob ich ein PDA möchte oder nicht. Mir geht es in erster Linie darum, mit der Angst vor dem Geburstschmerz umgehen zu können.

    Ich habe von einer Krankenschwerster erfahren, dass die Aufkärung für eine PDA mindestens 24h vor der Entbindung stattgefunden haben muß, ansonsten darf man Sie nur bedingt geben, weil man unter starken Wehen alles untschreiben würde.... und somit bei Nebenwirkung durch die PDA rechtlich anfechtbar wären und aus diesem Grund die PDA dann eher nicht gegeben wird. Und genau das bereitet mir eine unheimliche Angst.

    Ich möcht lediglich beruhigt in den Geburtsvorgang gehen können und wissen, wenn ich die Schmerzen nicht mehr aushalte, daß mir dann auch wirklich geholfen wird. Sonst habe ich noch etliche schlaflose Nächte mehr, als ich jetzt eh schon habe.

    Mein Ziel ist es, nach der ersten Geburt, einem zweiten Kind positiv entgegenzusehen und nicht wegen einer negativen Geburt ein zweites Kind verneinen.

    Pferdle
  • ataspisataspis

    506

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe von einer Krankenschwerster erfahren, dass die Aufkärung für eine PDA mindestens 24h vor der Entbindung stattgefunden haben muß, ansonsten darf man Sie nur bedingt geben, weil man unter starken Wehen alles untschreiben würde....

    Die KH's bieten Infoabende zur Geburt an, wo man alles gucken und fragen kann. Da hinzugehen bietet sich eh an, um sich für das richtige KH in dem ma n sich wohl fühlt zu entscheiden. Und die Aufnahme in dem ausgesuchten KH kannst Du ja schon ein paar Wochen vorher machen. Ist eh leichter, als unter Wehen noch Namen, Geburtsort usw anzugeben. :biggrin:

    lg
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Hebamme im KH in dem ich entbunden habe, sagte zu mir folgenden Satz: "Wenn sie eine PDA haben möchten, kriegen sie die, wir sind ja eigentlich ein Dienstleistungsunternehmen."
    Ihr könnt mich jetzt gerne steinigen, aber allein der Satz hat mich irrsinnig beruhigt. Ich hätte es sicher ohne PDA erst mal versucht, aber die Aussicht, eine solche zu bekommen, wenn ICH es für richtig halte, war äußest prickelnd ;-) . Schon allein dadurch wäre sie vielleicht unnötig geworden. Zumal ich ein top Hebammenteam hatte.
    Bei mir wars übrigens die gleiche Geschichte: Extreme Traumatisierung durch die erste Entbindung.
  • steffiisteffii

    1,316

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Pferdle schrieb:
    Hallo Kirsten,

    ich möchte gern auch am Tag der Geburt entscheiden, ob ich ein PDA möchte oder nicht. Mir geht es in erster Linie darum, mit der Angst vor dem Geburstschmerz umgehen zu können.

    Ich habe von einer Krankenschwerster erfahren, dass die Aufkärung für eine PDA mindestens 24h vor der Entbindung stattgefunden haben muß, ansonsten darf man Sie nur bedingt geben, weil man unter starken Wehen alles untschreiben würde.... und somit bei Nebenwirkung durch die PDA rechtlich anfechtbar wären und aus diesem Grund die PDA dann eher nicht gegeben wird. Und genau das bereitet mir eine unheimliche Angst.

    Ich möcht lediglich beruhigt in den Geburtsvorgang gehen können und wissen, wenn ich die Schmerzen nicht mehr aushalte, daß mir dann auch wirklich geholfen wird. Sonst habe ich noch etliche schlaflose Nächte mehr, als ich jetzt eh schon habe.

    Mein Ziel ist es, nach der ersten Geburt, einem zweiten Kind positiv entgegenzusehen und nicht wegen einer negativen Geburt ein zweites Kind verneinen.

    Pferdle

    Die Aufklärung kann man je nach Klinik vorher unterschreiben. Allerdings führen einige Kliniken Bluttest durch, die sie erst unter der Entbindung machen. Dort werden die Gerinnungsfaktoren und noch andere Sachen bestimmt, um zu schauen, ob eine PDA gesetzt werden kann. In der Klinik, in der ich war, machten sie das nur während der Geburt. Man meinte dort, dass sich die Werte sonst ändern könnten.

    Ich persönlich habe es mit Vertrauen ja generell nicht so, aber bei den ganzen Geburtsberichten von Frauen, die eine PDA "zu spät" angefordert haben, macht es vielleicht Sinn sich zu informieren, bis wann eine PDA noch gesetzt wird.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe bei meiner ersten geburt auch eine PDA bekommen, obwohl ich riesen-angst davor hatte und auf GARKEINEN fall eine wollte.

    Ich habe unter heftigen Wehen noch den Wisch ausgefüllt, und ich kann nur raten es vorher zutun, selbst wenn man sich nicht sicher ist ob man sie überhaupt in Anspruch nehmen möchte.
    Niemand zwingt einem die dann auf.

    Ausserdem bin ich der Meinung das eine PDA eine große Hilfe ist, gerade wenn man große Angst hat und verkrampft ist. Ich denke man darf sie nicht verteufeln.

    Zu Deiner Frage mit den Schmerzen...

    Das legen des Katheters tat mir nicht weh, zumindest nur so geringfügig das man es unter den Wehen kaum wahrnimmt. Die Haut wird vorher betäubt und eigentlich ist es nur dieser Piks den man spürt.

    Die Wehen sind bei mir allerdings trotz PDA nicht ganz verschwunden, sie wurden nur (sehr stark) gelindert.
    Ich glaube allerdings das das garnicht schlecht war, denn so brauchte ich weder Zange noch Glocke noch Dammschnitt und konnte selbstständig pressen.

    Bevor Du resignierst und Dich vor lauter Angst für einen Kaiserschnitt entscheidest entscheide Dich für eine PDA, und vielleicht läuft die Geburt je doch viel einfacher ab als Du dachtest und brauchst sie garnicht... :grin:

    Viel Glück und liebe Grüße
    Chiara
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke auch, das es bei Dir das Beste ist. Klär alles vorher ab, unterschreib schon alles und lass es dann auf Dich zukommen. So hast Du die Sicherheit, das alles schnell von statten geht, wenn DU eine PDA möchtest. Und wenn Du dann doch keine brauchst, ist es auch gut.
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich häng mich mal hier dran...

    Mich würde es brennend interessieren, welche Risiken und Nebenwirkungen eine PDA haben kann.

    Weiß das jemand von euch?
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Musikmaus:

    Hier deine Antwort:

    Geburtshilfliche Regionalanästhesie
    Auch in der Geburtshilfe ist die rückenmarknahe Schmerztherapie ein eingeführtes Verfahren. Die anästhesiologische Versorgung im Kreißsaal ist 24 Stunden am Tag gewährleistet.

    Die Wehenschmerzen unter der Geburt sind individuell sehr unterschiedlich. Hebammen, Frauenärzte und Narkoseärzte wollen Ihnen helfen, diese Wehenschmerzen zu lindern und Ihnen damit den Vorgang der Geburt zu erleichtern.

    Einige Methoden der Schmerzlinderung (Zäpfchen, Tabletten, Spritzen) werden in unserer Klinik von Hebammen und Frauenärzten durchgeführt. Eine weitere Methode der Schmerzlinderung unter der Geburt ist die rückenmarknahe Leitungsanästhesie, die bei uns von den Anästhesieärzten durchgeführt wird. Dieses Verfahren wird als Periduralanästhesie bezeichnet, und wir möchten es Ihnen hier kurz vorstellen.

    Was ist eine Periduralanästhesie?
    Bei der Periduralanästhesie wird ein Betäubungsmittel in die Nähe der vom Rückenmark wegführenden Nerven gespritzt. Dadurch wird die Schmerzempfindung, die über Nervenbahnen von der Gebärmutter und den Geburtswegen zum Rückenmark verläuft, durch medikamentöse Blockade der Schmerzfasern im Bereich der Lendenwirbelsäule vermindert. Das Betäubungsmittel wird über einen dünnen Kunststoffschlauch (ca. 1mm Durchmesser) gespritzt, der durch eine Hohlnadel in den Rücken eingeführt wird.

    Welche Vorteile hat eine Periduralanästhesie?
    Die Wirkung der Medikamente ist auf den Bereich beschränkt, in dem Sie Schmerzen verspüren. Das Bewußtsein wird, anders als bei einer Narkose, nicht ausgeschaltet.

    Da die Medikamente nur in geringen Konzentrationen verabreicht werden, bleibt das Kind unbeeinflußt.

    Wann wird eine Periduralanästhesie durchgeführt?
    Sollten Sie eine Periduralanästhesie wünschen, bietet es sich an, den Periduralkatheter bereits in einem frühen Stadium der Geburt zu legen.

    Wann setzt die Wirkung ein?
    Wie lange dauert sie?
    Die schmerzlindernde Wirkung beginnt etwa 10-20 Minuten nach Injektion des Medikamentes. Der Beginn der Wirkung ist nicht plötzlich, sondern langsam zunehmend. Die Periduralanästhesie kann so lange und in der Stärke fortgeführt werden, wie sie für Sie nötig ist.

    Was können Sie nach Einsetzen der Wirkung noch fühlen?
    In der Geburtshilfe streben wir weitestgehende Schmerzlinderung bei noch erhaltener Fähigkeit zur aktiven Mitarbeit der Frau beim Geburtsvorgang an. Deshalb können Sie Wehen als Druck wahrnehmen. Auch werden Sie fühlen können, wenn Ihre Hebamme oder Ihr Frauenarzt Sie untersuchen. Taubheitsgefühle, Wärmeempfinden und Beeinträchtigung der Muskelkraft in der unteren Körperhälfte sind normale Begleiterscheinungen, die nach Ende der Wirkung der Medikamente wieder abklingen.

    Unter welchen Bedingungen kann eine Periduralanästhesie nicht durchgeführt werden?
    Bei Störungen der Blutgerinnung, Erkrankungen der Nerven, Operationen am Nervensystem, Hautinfektionen und ausgeprägten Veränderungen der Wirbelsäule ist eine Periduralanästhesie nicht ohne weiteres möglich. Genaueres sollten Sie in jedem Fall mit Ihrem Anästhesiearzt besprechen.

    Gibt es Risiken und Nebenwirkungen?
    Es ist möglich, daß die Schmerzlinderung nicht ausreichend ist. Dann kann es notwendig werden, den dünnen Plastikschlauch an anderer Stelle erneut einzuführen.

    Es kommt vor allem in der Anfangsphase der Betäubung oft zu Phasen niedrigen Blutdrucks. Um dieses Risiko zu minimieren, wird man Ihnen eine Infusion anlegen, über die Ihnen vor Beginn der Betäubung Flüssigkeit zugeführt wird.

    In ca. 0,4-3,4% wird mit der Einführungsnadel des Plastikschlauches ungewollt die Rückenmarkshaut durchstochen, was eine Ursache von mehrere Tage anhaltenden Kopfschmerzen sein kann. Einfache Maßnahmen wie Bettruhe und das Trinken von viel Flüssigkeit können die Kopfschmerzen zumeist deutlich abschwächen.

    Vorübergehende Störungen der Urinausscheidung können vorkommen, sie können die Anlage eines Blasenkatheters notwendig machen.

    Die Blutgefäße nahe Ihrem Rückenmark sind während der Schwangerschaft erweitert. Deshalb besteht die Möglichkeit, daß Medikamente statt in die Nähe des Rückenmarks in diese Blutgefäße gespritzt werden. Um dieses Risiko zu vermindern, sollten Sie Ihrem Anästhesiearzt sofort alles mitteilen, was Ihnen während der Periduralanästhesie auffällig vorkommt.

    Schwere Zwischenfälle, z.B. allergische Reaktionen oder Herzkreislauf- bzw. Atemstillstand, sind mit 0,01% äußerst selten. Bleibende Lähmungen als Folge von Blutergüssen, Entzündungen oder direkten Nervenverletzungen sind mit 0,02% ebenfalls Raritäten.
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ui! Danke für die schnelle und ausführliche Antwort! :knutsch01:

    Eigentlich beruhigend, dass die wirklich ernsthaften Nebenwirkungen so selten sind. Es wundert mich ehrlich gesagt, dass eine Verletzung der Rückenmarkshaut "nur" Kopfschmerzen verursacht.
    Was mich jetzt noch weiterführend interessiert ist der Punkt mit den bleibenden Lähmungen. Wie stark sind solche Lähmungen, bzw. was ist gelähmt. Kann man in so einem Fall nicht mehr laufen? Oder kann das ganz unterschiedlich ausgeprägt sein?

    Ich hatte zwar schon eine PDA und habe auch einen Zettel unterschreiben müssen, auf dem alles genau erklärt stand. Natürlich hab ich's auch gelesen, aber nach 1,5 Tagen Wehen, konnte ich das wohl nicht so wirklich aufnehmen. Zumindest wusste ich später nciht ein Wort mehr was da stand :???:
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wo es hier gerade so einen thread gibt, stelle ich mal gleich eine Frage, die ich eigentlich seit Monaten schon gefragt haben wollte, aber immer vergessen habe:

    Gibt es einen Unterschied zwischen einer PDA und einer EDA (epiduralanästesie)? Wenn ja, welchen? In meinem Krankenhaus sprachen die beim Infoabend nämlcih immer von der EDA ...

    Kann übrigens jedem, der Angst vor Schmerzen hat, nur eine Wassergeburt empfehlen - durch das Wasser war die Geburt wirklich ziemlich schmerzarm, und das ohne irgendwelche Mittel ... ist sicher nicht jedermanns Sache, aber in Erwägung ziehen lohnt sich!! :grin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, das ist das Gleiche.
    Naja "nur" Kopfschmerzen kann man nicht so sagen. Es ist eher wie Migräne. man muss flach liegen und kann/soll sich kaum bewegen.
    Wirkliche Lähmungen habe ich noch nie erlebt.
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also wirkliche Lähmungen sind wirklich sehr sehr selten.

    Wenn dann können die von ständigem kribbeln in den Beinen ( wie eingeschlafen) bis zur vollständigen Taubheit gehen. JE nach dem wie stark der NErv verletzt oder eingeengt wurde.
  • unauna

    837

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich komme mal zu den Risiken:
    Natürlich kann man das rückenmark verletzten, weiteres gibt es auch.

    Eine seltene Nebenwirkung sind starke Kopfschmerzen für Tage oder Wochen. Das kann man leider vorher nicht wissen. Als der Arzt meine PDA gelegt hatte, sagte er, ich könnte zu den Kandidaten gehören. Es war auch so. Es hat etwas mit dem Druck zu im Rückenmarkskanal zu tun. Mit Paracetamol und Coffein wars bis nachmittags auszuhalten, dann rief das Bett. Es tat zu weh und mir war zu schwindelig. Ich konnte mich dann gerade so um den Kurzen kümmern. Insgesamt hat das ganze 2 Wochen gedauert, auf Drängen bin ich trotzdem am 3. Tag nach der Entbindung nach Hause... Man hätte wohl an der Einstichstelle der PDA einen Bloodpatch machen können, um die Stelle abzudichten, aber ich wollte keine künstlichen Bluterguss im Rücken und ins KH wollte ich auch nicht schon wieder. Trotzdem wars mir das ganze wert.

    LG
  • JoellaJoella

    2,666

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naja "nur" Kopfschmerzen kann man nicht so sagen. Es ist eher wie Migräne. man muss flach liegen und kann/soll sich kaum bewegen.
    Deshalb hatte ich das "nur" ja in Anführungszeichen gesetzt. Hab mir schon gedacht, dass die Kopfschmerzen nicht so lapidar sind.
    Kann übrigens jedem, der Angst vor Schmerzen hat, nur eine Wassergeburt empfehlen - durch das Wasser war die Geburt wirklich ziemlich schmerzarm, und das ohne irgendwelche Mittel ... ist sicher nicht jedermanns Sache, aber in Erwägung ziehen lohnt sich!!

    Ich wollte eigentlich eine Wassergeburt, ist dann ja aber leider auf einen Kaiserschnitt rausgelaufen. Trotzdem kann ich bestätigen, dass das Bad, das ich während den Wehen genommen habe auch bei mir die Schmerzen gelindert hat. Ich hab da zeitweise sogar schlafen können in der Wanne.
    Ich würde eine Wassergeburt auch beim nächsten Kind auf jeden Fall wieder anstreben.
  • AnkePAnkeP

    10

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da hier so fleißig über alle Möglichkeiten diskutiert wird, Geburtsschmerzen auszuschalten oder "erträglicher" zu machen, mus ich doch auch mal meinen Senf dazu geben.

    Vorangestellt möchte ich sagen, dass ich niemanden verurteile, der für sich persönlich die Entscheidung trifft, sich bei der Geburt medikamentös unterstützen zu lassen. Das muss jeder ganz allein für sich (und vor allem für sein Baby) wissen. Ich habe jedoch leider immer häufiger den Eindruck, dass unsere Gesellschaft in sämtliche natürliche Vorgänge irgendwie eingreifen muss ohne sich dabei Gedanken um den eigentlichen Sinn dieser Vorgänge zu machen. Wenn eine Geburt so lange dauert, dass eine eigentlich gut vorbereitete Frau tatsächlich am Ende ihrer Kräfte ist, bin ich die Letzte, die gegen schmerzlindernde Medikamente ist, die Frau und Baby helfen, die Geburt erfolgreich zu beenden. Dass hier jedoch einige schon bevor es überhaupt losgeht über eine PDA nachdenken ist meiner Meinung nach erschreckend!!

    Wie wenig Vertrauen habt ihr in euren Körper, in eure Kräfte und vor allem in eure Kinder? Das solltet ihr euch zu allererst mal fragen...

    Mein Mann und ich haben sehr lange versucht, schwanger zu werden, wurden dann mit der Diagnose beidseitiger Eileiterverschluss konfrontiert und sind schließlich dennoch ohne chirurgischen Eingriff ganz natürlich schwanger geworden. Mir persönlich zeigt das, dass der Körper seine ganz eigenen wunderbaren Mechanismen hat und wir ihm einfach mal vertrauen sollten.

    In uns allen würden keine Kinder heranwachsen, wenn wir nicht auch tatsächlich in der Lage wären, diese Kinder auf ganz natürlichem Wege zur Welt zu bringen. Während einer Geburt setzt der Körper vorher nie gekannte Hormone und damit auch Energien frei, die euch und eurem Kind helfen, diese anstrengende Prozedur durchzustehen. Mit Sicherheit wird es hart sein und auch weh tun, aber ich sage immer, dass mein Kind mit viel Liebe in mich reingekommen ist und auch mit viel Liebe auf die Welt kommen wird.

    Von vornherein Angst vor einer Geburt zu haben bedeutet meiner Meinung nach, sich selbst zu wenig zu vertrauen. Das ist keine Schande, sondern wohl eher eine Zivilationskrankheit, aber definitiv eine, die nicht sein muss.

    Jedes Medikament dass ihr nehmt, kommt irgendwie beim Kind an und das hat nun unter der Geburt durch die rein körperliche Anstrengung garantiert schon genug Stress zu bewältigen. Auch eure Ängste haben mit Sicherheit Einfluss auf das Baby.

    Ich habe mich seit Beginn der Schwangerschaft auf die Geburt unseres Sohnes gefreut (bin jetzt 39. SSW). Schon im 4. Monat haben wir uns eine tolle Hebamme gesucht zu der wir großes Vertrauen haben und mit der wir gemeinsam hoffentlich in ein paar Tagen unser Baby im Geburtshaus bekommen werden. Ich kann nur jedem empfehlen, dass genau so zu tun, in sich selbst reinzuhören, vielleicht ein paar Entspannungstechniken zu erlernen und zu erfahren, dass man ein GeburtsERLEBNIS auch herbeisehnen kann.

    Wir Frauen sind dafür gemacht, Kinder zu kriegen, also Mädels, ihr packt das, vielleicht sogar ganz natürlich ohne Schmerzmittel!! Ich wünsch euch das sehr...
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ AnkeP:

    Ganz einfach, du hast noch kein Kind und auch noch keine GEburt erlebt.

    Ich wünsche dir das du nicht auf die moderen Medizin angeweißen bist, und völlig natürlich dein Kidn zu Welt bringen darfst. ;-)

    Nur bitte verallgemeiner nicht, und denke dran das sehr viele Frauen dieses Glück nicht haben.
    Da finde ich es legitim sich vorher Gedanken zu machen und eben für sich zu entscheiden was mann wenn es soweit ist haben möchte oder nicht
    Die meisten Frauen möchten eine natürliche Geburt haben, nur kommen eben viele im laufe des Geburtsverlaufes an einen Punkt wo die Frage nach einer PDA durchaus im Raum steht.

    #Udn da finde ich es gut wenn sich dir Frauen vorher informieren.
    [/quote]
  • AnisAnis

    184

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die andere Sache ist die, dass der Umgang einer Frau mit dem Geburtsschmerz maßgeblich auch von ihren Geburtshelfern beeinflusst werden kann. Ich habe den Vergleich von zwei Geburten 1998 und 2002, wo mir bei der ersten keine Gelegenheit und keine Anleitung gegeben wurden, die Geräte wie Ball und Sprossenwand und Seile, mit denen der Kreissaal eingerichtet war, auch zu benutzen, meine Wehen zu erleichtern, die Geburt zu erleichtern. Eher war man bereit, mir Schmerzmittel zu geben (in meinem Fall nur ganz leichte; der Damm allerdings war mit einer Spritze betäubt worden) und ab und zu das Bett, auf das man mich gezwungen hatte, zu verstellen. Bei der zweiten Geburt, die ich zu Hause machte, unterstützte mich die Hebamme mit Einsatz ihres ganzen Körpers (Stimme, Blickkontakt, Massage, Halt geben) und zeigte mir, wie ich selbst mir den Wehenschmerz erträglicher machen kann. Den Schmerz, wenn das Kind auf den Damm drückt und dann der Kopf durchtritt, erlebte ich zum ersten Mal und die Hebamme gab mir Vertrauen, dass alles seine Richtigkeit hatte und ich nichts "kaputt" machen würde beim pressen. Es gab dann auch keinen Riss, während man bei der ersten Geburt mich angetrieben hatte, zu pressen und ich einen Schnitt bekam (beide Kinder hatten KU 33 cm). Die Maßnahmen des Dammschutzes bei der Hausgeburt waren viel umfangreicher gewesen, als die im Krankenhaus, die sich lediglich auf die Handgriffe beschränkten. Übrigens kannte ich die Hebamme, die zu meiner Hausgeburt kam, vorher nicht. Sie war Vertretung der Vertretung, Notnagel, damit ich nicht ins KH musste.

    Nicht alle Frauen können so komplikationslos entbinden wie ich. Das ist mir klar. Für jene Frauen hält die Medizin Medikamente und andere Möglichkeiten bis hin zum Kaiserschnitt bereit. Grundsätzlich aber muss jede Frau in ihren Fähigkeiten bestärkt werden und die Hebammen müssen sich auf den Menschen, die Frau, einlassen. Es ist keine selbstbestimmte Geburt, wenn die Selbstbestimmung nur soweit reicht, dass ich mich zwischen zwei Medikamenten entscheiden kann und die Hebamme mich in anderen viel entscheidenderen Momenten allein lässt. Ich finde es gut, dass hier nicht nur Antworten zur PDA gegeben wurden, sondern auch der Hinweis, das Geburtserlebnis mit einer Hebamme zu besprechen. Dabei kann man z.B. viel darüber herausfinden, welche Faktoren in welchem Maße eine Rolle bei der Entbindung gespielt haben.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es ist nachweislich so, dass eine gute Betreuung die Geburt beschleunigen kann und viele Schmerzmittel spart. Leider gibt es ntürlich Hebammen, die einfach ausgepowert sind und in Routine verfallen. Dazu kommt noch der Zufallstreffer, was die Sympathie angeht, und natürlich die Personalsituation, In den allermeisten Häusern muss man mehr als eine Frau betreuen, und es kommen noch tausend Routinearbeiten dazu. Schreibkram, putzen, ambulante Frauen, die die stationär liegen müssen betreut werden, und und und....
  • DeniseDenise

    556

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @AnkeP
    Ich wünsche Dir eine leichte, kurze und rundum schöne Geburt. Anderenfalls können wir uns hinterher gern noch einmal über dieses Thema unterhalten....
    Jede Frau, jede Schwangerschaft, jede Geburt und jedes Kind sind anders. Jede von uns sollte frei und ohne schlechtes Gewissen entscheiden dürfen ob und zu welchen Hilfsmitteln sie unter der Geburt greifen möchte.
  • TessiTessi

    62

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ AnkeP:

    Sehr sehr richtig gesprochen, Du hast ein gutes Körpergefühl und das kannst Du auch getrost behalten. Auch ich habe so wie Du argumentiert, auch als ich Erstgebärende war und es hinterher nicht revidiert - gut der Schmerz war heftiger als erwartet, aber es hat nichts daran geändert, dass ich keine Sekunde heftige Chemiespritzen verlangt hätte, die mich als Frau in meiner Freiheit hemmen und mir die EINZIGARTIGKEIT dieser Erfahrung nehmen würden... Als die Wehen sehr schmerzhaft wurden, habe ich Globulis bekommen, kurz zum Kräftesammeln und danach durfte ich wieder nur ich sein. In vollem BEWUSSTSEIN in meinem Körper. Gott, war ich danach stolz!

    Bei der Geburtsarbeit wird in hohem Maße Endorphine ausgeschüttet - durch die Gabe etwaiger Medikamente produziert der Körper jedoch keine Glückshormone. Was auch bedeuten kann, dass die Presswehen um einiges schmerzhafter ausfallen, als bei "normalen" Geburten.

    Ich verlange ja von keiner Frau, diesen Schmerz auszuhalten - ich verstehe euch sehr gut... Aber was Anke wohl auch sagen wollte: denkt doch bitte erst an Alternativen - bereitet euch mit eurer Hebamme gut vor - man kann so viel erreichen mit Atmung, Wasser, Massage, Homöopathie, Düften, Bewegung etc.

    Empfehlenswert auch das Buch: "Der Geburtsschmerz" von Verena Schmid
    Das sollte eine jede Frau gelesen haben, dort stehen auch die NEBENWIRKUNGEN drin, die ganz zu Anfang mal gefragt wurden - auch die scheinbar unwichtigen, latenten.
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Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

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