Geburtsbericht Bennet Jonathan
Clara Fall
609
Sonntag, 13.2.
Wir liegen im Bett, um Mitternacht spüre ich so einen komischen Stoß/Geräusch im Bauch und mache noch Scherze: Hey, das war bestimmt die Fruchtblase! Wehen habe ich zur Zeit keine, ganz ungewohnt nach der Vorweherei der letzten Wochen. Wir schlafen, bis ich um 4.00 einen Schwall von Flüssigkeit rauslaufen fühle. Mein ph-Testhandschuh wird dunkelblau: Fruchtwasser???
Ich wecke Lars, der auf einen Schlag hellwach ist- seeehr ungewöhnlich ;-)
Wir beratschlagen längere Zeit und kommen zu dem Ergebnis, dass wir erstmal liegen bleiben, sofern sich nichts ändert und die Großen ganz normal auf den Weg zur Schule schicken. Wenn ich aufstehe, läuft jedes Mal ein bisschen Flüssigkeit nach und ich habe leichte Wehen in sehr großen Abständen, so ca. jede Stunde.
Montag, 14.2.
Nachdem die Kinder weg sind, informieren wir meine Eltern und bestellen uns um 8.00 einen Rettungswagen, denn bei der letzten Untersuchung war der Kopf des Babys noch sehr weit über dem Becken.
Im Krankenhaus CTG und Untersuchung: Leichte Wehen alle 6 Minuten, MuMu 2 cm- aber der Kopf eben immer noch so weit oben. Das ist für einen Blasensprung sehr ungewöhnlich, deshalb wird ein Abstrich gemacht, Ergebnis: KEIN Fruchtwasser! Hm, und was war das dann? Die Ärztin denkt, der Schleimpropf hat sich verflüssigt- deshalb auch mein dunkler ph-Handschuh, wenn in der Flüssigkeit Blut ist, verfälscht das das Ergebnis.
Wegen des Befunds rät mir die Ärztin zum Dableiben und leichtem Anstubsen der Wehen durch Cocktail, Einlauf, Globuli. Ich bin einverstanden, denn ich will ja, dass es endlich losgeht! Lars wird losgeschickt, Sekt und Aprikosensaft kaufen, Mandelmus und Rhizinusöl hat die Hebamme da. Der Cocktail ist nicht so schlecht, wie ich dachte...Wir gehen spazieren, es ist 13.30. Um 17.00 sollen wir uns zum CTG melden. Ich beziehe mein Zimmer, inzwischen habe ich schon heftigere Wehen alle 2-3 Minuten. Kaum liege ich am CTG, kommt eine starke Wehe und es knallt richtig: Blasensprung! Jetzt weiß ich, wie sich das anfühlt ;-) Es ist 17.15
Wir werden in einen Ruheraum gefahren. Leider liegt das Baby irgendwie schräg im Bauch, sodass sich der Kopf nicht einstellen kann. Ich muss auf dem Bett "turnen": Nach jeder Wehe drehen, linke Seite, rechte Seite, Vierfüßler. Die Hebamme fragt, ob ich ein Schmermittel brauche. Nö, sage ich, damit ist das Thema erledigt- und bleibt es auch bis zum Schluss.
Als ein Riesenschwall Fruchtwasser nachläuft weiß ich, das war der entscheidende Schubs, der Kopf ist im Becken. Mumu jetzt 2-3 cm.
Ich soll in die Badewanne, ja, gerne! Die Wehen werden dort sehr stark, Lars ist telefonieren gegangen und wird von der Hebamme vorgewarnt: Erschrick dich nicht, sie ist jetzt viel lauter, es wird heftiger! Ich töne bei jeder Wehe, zunehmend lauter, das tut mir gut. Es ist 20.30. Das Baby drückt schon sehr auf den Darm, das kann doch noch nicht sein? Die Hebamme fordert mich auf, aus der Wanne zu kommen, der MuMu ist bei 6 cm, das Kind wird auf über 4 kg geschätzt und ist evtl. ein Sterngucker, das wäre in der Geburtswanne zu gefährlich. Aus der Wanne raus, puh- auf dem Weg zum Bett habe ich eine fiese Wehe im Stehen. Kaum liege ich (ich ziehe mir nicht mal was an, keine Zeit), sage ich, das Kind kommt! Denke eigentlich, dass die Hebamme sagt, nee, noch eine Stunde hecheln oder so- eben waren es doch erst 6 cm! Aber sie guckt einmal, sagt, dass ich schon mitpressen darf und ruft eine Ärztin zur Geburt. Mann, das geht jetzt aber schnell! Nach der ersten Presswehe kann ich ein kleines Stückchen vom Kopf fühlen, nach der zweiten ist der Kopf schon draußen und mein Sohn quäkt, obwohl der Körper noch in meinem Bauch steckt! Was für ein Gefühl! Ich fühle seinen Kopf und kann ihn schon streicheln. Die Schultern kommen schwer, schwerer als der Kopf, und dann ist er da! Nicht zu fassen, mein Baby, mein kleiner Sohn! 21.25, Bennet ist da! Alle springen weg vom Tisch, weil noch Massen von Fruchtwasser nachspritzen. Wie viel Liter Fruchtwasser kann man denn haben??? Er liegt auf meinem Bauch und schreit. Das war gar nicht schlimm, denke ich, und sage: Wow, ich könnte direkt noch eins kriegen! Alle lachen. Die Hebamme und die Ärztin stellen fest, dass in der Nabelschnur zwei Knoten sind, das war nur deshalb unproblematisch, weil sie so lang war. Ansonsten hätte es gefährlich werden können für die Geburt.
Das Schätzgewicht von 4 Kilo hat Bennet nicht, die extrem große Fruchtwassermenge und mein deshalb auch extrem großer Bauch haben alle getäuscht!
Wegen der Nabelschnur-Sache ändern wir kurzfristig Bennets Zweitnamen, er soll Jonathan heißen, Gottesgeschenk. Und das ist er, sowieso und nach dieser Geschichte gleich doppelt. Die Nabelschnur wird sogar fotografiert für medizinische Zwecke...
Bennet Jonathan, 3620g, 53 cm, KU 34,5
Ich habe einen ganz kleinen Dammriss, bin froh, um einen Schnitt herum gekommen zu sein. Das Nähen ist nicht schön, aber auch nicht so schlimm wie befürchtet. Dann kommt das Schönste: Nur mit einer Windel bekleidet und in ein Handtuch gewickelt kommt Bennet zu uns und wir dürfen 2 1/2 Stunden mit ihm alleine verbringen und Sekt trinken. Erst auf der Station wird er angezogen. Ich bin so fit, dass wir in die Eingangshalle fahren und die Großeltern anrufen können.
Insgesamt hat die Geburt etwas über 4 Stunden gedauert, vom Blasensprung bis zum Baby im Arm gerechnet, und war wunderschön. Ohne die Turnerei am Anfang, als der Kopf noch hoch über dem Becken saß, wäre es sicher noch mal 1 1/2 Stunden schneller gegangen.
Ich bin stolz und glücklich, dass alles so gut geklappt hat und freue mich täglich an meinem süßen Baby.
Wir liegen im Bett, um Mitternacht spüre ich so einen komischen Stoß/Geräusch im Bauch und mache noch Scherze: Hey, das war bestimmt die Fruchtblase! Wehen habe ich zur Zeit keine, ganz ungewohnt nach der Vorweherei der letzten Wochen. Wir schlafen, bis ich um 4.00 einen Schwall von Flüssigkeit rauslaufen fühle. Mein ph-Testhandschuh wird dunkelblau: Fruchtwasser???
Ich wecke Lars, der auf einen Schlag hellwach ist- seeehr ungewöhnlich ;-)
Wir beratschlagen längere Zeit und kommen zu dem Ergebnis, dass wir erstmal liegen bleiben, sofern sich nichts ändert und die Großen ganz normal auf den Weg zur Schule schicken. Wenn ich aufstehe, läuft jedes Mal ein bisschen Flüssigkeit nach und ich habe leichte Wehen in sehr großen Abständen, so ca. jede Stunde.
Montag, 14.2.
Nachdem die Kinder weg sind, informieren wir meine Eltern und bestellen uns um 8.00 einen Rettungswagen, denn bei der letzten Untersuchung war der Kopf des Babys noch sehr weit über dem Becken.
Im Krankenhaus CTG und Untersuchung: Leichte Wehen alle 6 Minuten, MuMu 2 cm- aber der Kopf eben immer noch so weit oben. Das ist für einen Blasensprung sehr ungewöhnlich, deshalb wird ein Abstrich gemacht, Ergebnis: KEIN Fruchtwasser! Hm, und was war das dann? Die Ärztin denkt, der Schleimpropf hat sich verflüssigt- deshalb auch mein dunkler ph-Handschuh, wenn in der Flüssigkeit Blut ist, verfälscht das das Ergebnis.
Wegen des Befunds rät mir die Ärztin zum Dableiben und leichtem Anstubsen der Wehen durch Cocktail, Einlauf, Globuli. Ich bin einverstanden, denn ich will ja, dass es endlich losgeht! Lars wird losgeschickt, Sekt und Aprikosensaft kaufen, Mandelmus und Rhizinusöl hat die Hebamme da. Der Cocktail ist nicht so schlecht, wie ich dachte...Wir gehen spazieren, es ist 13.30. Um 17.00 sollen wir uns zum CTG melden. Ich beziehe mein Zimmer, inzwischen habe ich schon heftigere Wehen alle 2-3 Minuten. Kaum liege ich am CTG, kommt eine starke Wehe und es knallt richtig: Blasensprung! Jetzt weiß ich, wie sich das anfühlt ;-) Es ist 17.15
Wir werden in einen Ruheraum gefahren. Leider liegt das Baby irgendwie schräg im Bauch, sodass sich der Kopf nicht einstellen kann. Ich muss auf dem Bett "turnen": Nach jeder Wehe drehen, linke Seite, rechte Seite, Vierfüßler. Die Hebamme fragt, ob ich ein Schmermittel brauche. Nö, sage ich, damit ist das Thema erledigt- und bleibt es auch bis zum Schluss.
Als ein Riesenschwall Fruchtwasser nachläuft weiß ich, das war der entscheidende Schubs, der Kopf ist im Becken. Mumu jetzt 2-3 cm.
Ich soll in die Badewanne, ja, gerne! Die Wehen werden dort sehr stark, Lars ist telefonieren gegangen und wird von der Hebamme vorgewarnt: Erschrick dich nicht, sie ist jetzt viel lauter, es wird heftiger! Ich töne bei jeder Wehe, zunehmend lauter, das tut mir gut. Es ist 20.30. Das Baby drückt schon sehr auf den Darm, das kann doch noch nicht sein? Die Hebamme fordert mich auf, aus der Wanne zu kommen, der MuMu ist bei 6 cm, das Kind wird auf über 4 kg geschätzt und ist evtl. ein Sterngucker, das wäre in der Geburtswanne zu gefährlich. Aus der Wanne raus, puh- auf dem Weg zum Bett habe ich eine fiese Wehe im Stehen. Kaum liege ich (ich ziehe mir nicht mal was an, keine Zeit), sage ich, das Kind kommt! Denke eigentlich, dass die Hebamme sagt, nee, noch eine Stunde hecheln oder so- eben waren es doch erst 6 cm! Aber sie guckt einmal, sagt, dass ich schon mitpressen darf und ruft eine Ärztin zur Geburt. Mann, das geht jetzt aber schnell! Nach der ersten Presswehe kann ich ein kleines Stückchen vom Kopf fühlen, nach der zweiten ist der Kopf schon draußen und mein Sohn quäkt, obwohl der Körper noch in meinem Bauch steckt! Was für ein Gefühl! Ich fühle seinen Kopf und kann ihn schon streicheln. Die Schultern kommen schwer, schwerer als der Kopf, und dann ist er da! Nicht zu fassen, mein Baby, mein kleiner Sohn! 21.25, Bennet ist da! Alle springen weg vom Tisch, weil noch Massen von Fruchtwasser nachspritzen. Wie viel Liter Fruchtwasser kann man denn haben??? Er liegt auf meinem Bauch und schreit. Das war gar nicht schlimm, denke ich, und sage: Wow, ich könnte direkt noch eins kriegen! Alle lachen. Die Hebamme und die Ärztin stellen fest, dass in der Nabelschnur zwei Knoten sind, das war nur deshalb unproblematisch, weil sie so lang war. Ansonsten hätte es gefährlich werden können für die Geburt.
Das Schätzgewicht von 4 Kilo hat Bennet nicht, die extrem große Fruchtwassermenge und mein deshalb auch extrem großer Bauch haben alle getäuscht!
Wegen der Nabelschnur-Sache ändern wir kurzfristig Bennets Zweitnamen, er soll Jonathan heißen, Gottesgeschenk. Und das ist er, sowieso und nach dieser Geschichte gleich doppelt. Die Nabelschnur wird sogar fotografiert für medizinische Zwecke...
Bennet Jonathan, 3620g, 53 cm, KU 34,5
Ich habe einen ganz kleinen Dammriss, bin froh, um einen Schnitt herum gekommen zu sein. Das Nähen ist nicht schön, aber auch nicht so schlimm wie befürchtet. Dann kommt das Schönste: Nur mit einer Windel bekleidet und in ein Handtuch gewickelt kommt Bennet zu uns und wir dürfen 2 1/2 Stunden mit ihm alleine verbringen und Sekt trinken. Erst auf der Station wird er angezogen. Ich bin so fit, dass wir in die Eingangshalle fahren und die Großeltern anrufen können.
Insgesamt hat die Geburt etwas über 4 Stunden gedauert, vom Blasensprung bis zum Baby im Arm gerechnet, und war wunderschön. Ohne die Turnerei am Anfang, als der Kopf noch hoch über dem Becken saß, wäre es sicher noch mal 1 1/2 Stunden schneller gegangen.
Ich bin stolz und glücklich, dass alles so gut geklappt hat und freue mich täglich an meinem süßen Baby.
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Kommentare
804
:laola02:
Herzlichen Glückwunsch!
Ich wünsche Euch alles Gute und eine wundervolle Kennenlernzeit!!!
260
Viele Grüße
Bibo
2,953
400
Herzlichen Glückwunsch und herzlich Willkommen, kleiner Bennet!!
425
Ich wünsche euch weiterhin alles so Gute!
:baby01:
Viel Freude beim Kennenlernen, und danke für den schönen Bericht!
Adriane
2,666
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! :fantasy05:
Gruß, Musikmaus
405
Tnja/Linus mit Dana
* 15.11.04
4,118
Und einen schönen Namen habt ihr euch ausgesucht!
224
295
das liest sich wirklich schön... ich hoffe, die erste zeit war bereits genauso toll!