Liebe Mamis,
ich hab da ein Problem mit meinem Junior, der 11 Monate alt ist: für sein Leben gern formt er seine Hand zur Kralle und fährt dann meinem Mann (mir seltener) volle Kanne ins Gesicht, das tut richtig weh.
Mein Mann reagiert da ziemlich wütend, er hält jakobs Hand sehr fest und sagt sehr deutlich NEIN (Nein versteht Jakob auch schon ganz gut in anderen Zusammehängen). Meist fängt Jakob dann an zu weinen - und 10 Minuten später passiert es wieder... Der Großmutter hat er mal so das Gesicht zerkratzt, dass es 3 Tage später noch weh getan hat.
:???: Warum macht er das? Mein Mann sagt, Jakob sei total aggressiv - oder ist das total normal in dem Alter? Was kann ich dagegen tun? Danke für Ratschläge!!
Kommentare
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Babys in diesem Alter haben noch keine Ahnung, was von ihren Handlungen weh tut und was nicht. Deshalb ist das Verhalten deines Mannes nur sehr bedingt in Ordnung, die wütende Reaktionsweise ist vollkommen fehl am Platz! Besser wäre, er würde bei einem bestimmten Nein bleiben, wieder und immer wieder ruhig und ohne böse Gefühle erklären, dass es weh tut.
Dein Kind ist weder aggressiv noch bösartig sondern für sein Alter vollkommen normal entwickelt. Schönen Gruß an deinen Mann, er soll mal seine Vorstellungen von den Fähigkeiten und der Berechenbarkeit der Kleinen etwas überdenken. ;-)
:byebye01:
Gisela
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Ich hatte auch schonmal ein "Hilfe-Posting" gesetzt, aber leider kaum Antworten erhalten.
Gisela, ab wann denkst Du steht Absicht hinter den Wut-Ausbrüchen?
Ich bin mir bei Katharina 100%ig sicher, daß sie ganz genau weiß, was sie tut, wenn sie haut oder kratzt.
Sie tut es ausschließlich bei mir und meinem Mann und nur dann, wenn sie wütend ist, z.B. wenn wir ihr etwas wegnehmen oder ihr vorher ein Verbot (z.B. NEIN, man wirft kein Spielzeug) erteilt haben.
Hast Du Rat für uns wie wir damit umgehen und korrekt darauf regaieren sollen?
1000 Dank im voraus
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Wir zeigen ihm dass uns das weh macht, indem wir aua sagen - das braucht er selbst auch, wenn er sich weh tut; dann sagen wir bestimmt nein - und wir zeigen ihm was "sachte" ist - wir nehmen seine Hand und steichen sanft über die Wange....das ist was der Psychologe Steve Biddulph (Das Geheimnis glücklicher Kinder) vorschlägt.... aber das wird wohl viel Geduld brauchen...denn es liegt daran, dass er seine Kräfte noch nicht einschätzen und entsprechend einteilen kann....
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Wir zeigen Katharina seit einiger Zeit auch, was "sachte" ist..... und sie hat es auch super verstanden.
Neuerdings kommt sie auch von alleine - allerdings erst nachdem sie wieder einmal einen von uns gehaun hat - und streichelt uns und sagt "eiaaa". (quasi als Entschuldigung)
Nur leider hält es sie nicht davon ab, bei nächster Gelegenheit wieder zu kratzen oder schlagen.
Vor einigen Tagen hat sie meinen Mann dermaßen gekratzt, daß sogar Blut geflossen ist.
Herjeeeee, wie geht man damit nur richtig um????
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Bei meinem Mann ist auch vor kurzem heftig Blut geflossen - naja, wir versuchen es auch weiterhin mit "Ei" und streicheln...
Bei meinen Haaren hat folgendes gewirkt: Jakob hat immer kräftig dran gezogen, bis ich mir angewöhnt hab, quasi reflexartig immer gleich auch leicht an seinen Haaren zu ziehen- nicht so, dass es weh tut, aber er hats halt gespürt. Seitdem ist es ziemlich schnell besser geworden, weil er das wohl nicht so toll fand. Grundsätzlich find ich es ja nicht so toll, dieses Prinzip "Gleiches mit gleichem vergelten", aber es wirkt und so lang ich ihm nicht damit wehtue, sondern es höchstens etwas unangenehm für ihn ist, kann ich das auch mit meinem Gewissen vereinbaren.
Ich hab schon überlegt, ob ich das analog auch beim Zwicken und Kratzen mache - wenn ich "Aua" sage, wirkt das bei ihm überhaupt nicht... Und seit neuestem greift er einem voll ins Auge, sehr unangenehm - ich schätze, da müssen wir ihm dringend Einhalt gebieten, sonst wirds immer heftiger...
Was denkt ihr so über meine Strategien?
Vlg, Steffi ;-)
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Ab wann denkst du "merken" sie es oder handlen bewußt?
Ich dachte schon Philipp sei der Einzige, der nicht ei-ei macht.
Wenn man ihn auf dem Arm hält untersucht er sofort die Nase und patscht ein bißchen herum. Und aus dem Bißchen wird ziemlich schnell ein überdrehtes Verhalten. Dann kratzt und kneift er und freut sich noch, wenn man aua ruft. Auf ein NEIN reagiert er nur kurz. Auch Hand festhalten oder ein bißchen Schimpfen oder die Handlung bei ihm leicht nachmachen hilft nix.
So, nun ist guter Rat teuer, oder?!
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dass die Kinder bewusst ihre Grenzen testen, ausprobieren, was passiert, wenn sie etwas machen obwohl die Eltern NEIN sagen, das checken sie schon recht früh, ich glaube, dass versteht Jakob auch schon.
Nur: Kinder sind teilweise bis zum SECHSTEN Lebensjahr NICHT in der Lage, nachzuvollziehen dass sie einem wehtun mit der Handlung! Die haben einfach noch keine Empathie und verstehen nicht, dass Haare ziehen nicht nur bei ihnen selbst weh tut sondern auch bei den anderen... Unglaublich aber wahr, dass das so lange dauert. Erklärt aber, wieso die Kinder teilweise so grob miteinander umgehen...
Sie sind also neugierig wenn sie einem ins Gesicht fahren und einen kratzen usw, sind sich aber NICHT dessen bewusst, dass sie damit weh tun. Falls das jemanden von euch beruhigt... :???:
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Hab auch noch was vergessen: Silas hat uns dauernd seine Finger in den Mund gesteckt...anfangs noch sachte...dann auch mit roher Gewalt ;-)
Aufgrund meiner Probleme mit Aphten ging mir die Sache ziehmlich schnell auf den Keks...und so habe ich auch jedesmal, wenn er mir den Finger in den Mund gesteckt hat, dasselbe bei ihm gemacht...das hat gewirkt...das fand er dann doch nicht sooo toll :shock: und es hat sich erübrigt...bei Papa macht er das aber immer noch ;-)
Ich hab aber auch noch keinen Ausweg gefunden - aber ich schliesse mich dem Mütter Tantra an: ES IST NUR EINE PHASE
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Äh ja nur Felix beißt dann zu.
Man muß doch testen ob MAmas Finger eßbar ist.
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Deine "Strategie" ist bei uns ein kompletter Fehlschlag geworden.
Ich habe auch lange Haare und das Problem, daß unser Engel ständig richtig feste dran zieht.
Als ich es dann bei ihr getan habe..... erntete ich nur einen bitterbösen Blick und einen Klatsch ins Gesicht.
Auch das mit dem "Zürückschlagen/Beißen" (natürlich nicht fest) ging schief......sie wurde noch zorniger :twisted: und hat ebenfalls wieder zurückgeschlagen. Ausgemacht hat es ihr irgendwie gar nichts.
Doch auf solch einen Schlagabtausch wollte ich mich dann auch wieder nicht einlassen.
alsoooooo..nach wie vor ist guter Rat teuer..... ich habe leider noch keine zufriedenstellende Lösung.
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Aber wenn du ein paar Ratschläge brauchst, wie du die Erziehung deines Kindes gestalten willst, und wie Ihr Euren Weg findet, dann kann ich dir das Buch schon empfehlen.
Kurzer Inhaltsabriss: Kinder müssen wissen, fühlen - und das jeden Tag neu - dass sie geliebt werden. Man soll Kinder loben, auch für Dinge, die wir Erwachsene als selbverständlich ansehen. Kinder brauchen Grenzen - und die sind unverrückbar. Und damit Kinder glücklich aufwachsen können braucht es eine glückliche Mama, einen glücklichen Papa und eine intakte Beziehung - wie man das macht - dazu hat Steve Biddulph ein paar Inputs...
Achja - mir persönlich hat Lieben, lachen und erziehen in der jetztigen Phase fast mehr gebracht. Da geht's um die ersten 6 Lebensjahre.
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Aber du kennst ja selbst die Momente, in welchem unsere Racker uns das Lächeln aus dem Gesicht "zaubern" in dem sie schlagen, beißen oder kratzen.
Voraussetzung für richtige Erziehung ist auf jeden Fall die eigene Ausgeglichenheit.
Aber wie erziehe ich in solchen schmerzhaften Momenten richtig?
Wie bringe ich unserem Engel bei, daß schlagen, beißen und kratzen oder Haare ziehen falsch ist???
Noch macht sie es nur bei uns... aber ich möchte nicht, daß sie es irgendwann mal bei Fremden oder gar andern Kindern macht.
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Ich werde mir das Buch mal anschauen - was mir extrem geholfen hat war "Das kompetente Kind" von Jesper Juul, da gehts wohl um ähnliche Inhalte... Der schreibt, dass jedes Verhalten der Kinder einen Sinn hat und sie immer den ERwachsenen was spiegeln oder zeigen wollen, wenn sie bockig sind. Z.B. wenn das Kind immer aufwacht wenn die Eltern nicht konstruktiv streiten, dann sollen sie an ihrer Streitkultur arbeiten und wenn es dann konstruktives Streiten/ Diskutieren ist, schläft das Kind auch weiter. Finde ich sehr sehr spannend den Ansatz! Werde mal schauen, ob da auch was zum Kratzen etc drin steht... ;-)
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Geht uns ja ähnlich....das Patentrezept habe ich auch noch nicht gefunden :roll: Aber ich denke mit Geduld und Liebe lässt sich viel erreichen. Aber auch mir fehlt manchmal die Geduld...
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Naja, ich hoffe halt, dass er irgendwann damit aufhört....meine Mutter meinte, ich sei genauso gewesen und hätte auch irgendwann damit aufgehört.
Liebe Grüße
Andrea
P.S. ich habe übrigens festgestellt, wenn ich viel Zeit mit ihm verbringe, dann macht er es fast gar nicht...
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Freut mich, dass das Thema offenbar einige betrifft und wir hier ein Forum dafür gefunden haben Geteiltes Leid ist halbes Leid :biggrin:
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