Stress auf Arbeit, negativ fürs Kind?,

PferdlePferdle

111

bearbeitet 4. 03. 2005, 20:03 in Schwangerschaft
Hallo Zusammen,

ich bin der 20. SSW und mein Kind entwickelt sich prächtig. Bis aus massive Dehnungsbeschwerden und Übelkeit, welches ich jetzt beides bereits überstanden habe gab es keine Probleme. Auch die Panik vor der Geburt konnte ich auf ein erträgliches Maß reduzieren. Unser Kind ist ein Wunschkind.

Mein Problem ist ein ganz anderes. Ich gehe sehr sehr gerne Arbeiten und habe auch meinen Traumjob. Ich arbeite als Ingenieurin in einer großen Firma und habe fast nur männliche Kollegen. Mit meinem Chef komme ich sehr gut klar. Das Problem sind diverse Kollegen. Ständig muss ich mir anhören, dass ich ja meine Vertretung über mein tun informieren soll, schließlich könnte ich ab morgen ausfallen... usw...

Ich kann das nicht mehr hören. Gestern bin dann einfach nach Hause, habe die Unterlagen meinem Kollegen gegeben und habe einfach nur noch geheult. :cry: Ich habe noch volle drei Monate zu arbeiten und weiss nicht, wie ich die durchstehen soll. Mein Chef meinte nur, dass wären die Hormone :???: , ich sehe dass nicht ganz so. Seit ich schwanger bin, muss ich meine Arbeit total verteidigen, mit manchen Kollegen kann man reden, aber viele sind einfach aus meiner Sicht total ungerecht.

Der ganze Stress auf der Arbeit nimmt mir sehr die Freude auf mein Kind. Ich habe Angst, dass sich meine negativen Gefühle zu stark auf das Kleine auswirken. Sehe aber auch keine Möglichkeit, wie ich damit umgehen kann. Den Tee trinke ich regelmäßig. Krankschreibenlassen und ein paar Tage Ruhe? Ich glaube nicht das das was bringt, denn danach gehen die Kollegen erst recht so mit mir um. Eine "mir ist alles egal" Einstellung zur Arbeit schaffe ich einfach nicht. Dazu habe ich zuviele Jahre gekämpft, dass ich diesen Job bekomme! :cry:

Mein Mann hört mir immer zu, weiss aber auch keinen Rat, außer dass ich mir ein dickes Fell zulegen soll. Er kennt die Kollegen und meine Abteilung. Er hat vor Jahren auch in der selben Firma gearbeit. ;-) und kann sich sehr gut vorstellen, wie es mir Tag für Tag auf der Arbeit ergeht.

Könnte oft einfach nur noch heulen. :cry:
Habe mich auch schon erwischt, negative Gedanke für das Kind zu entwickeln. Dann gehen bei mir selbstvorwürfe los. "so etwas darfst Du nicht denken. Was bist Du nur für ein Mensch"...

Meine Mutter meinte, Sie hatte die gleichen Gefühle für mich, welche ich jetzt für das Kind empfinde. Das würde sich sofort geben, wenn ich mein Kind in Händen halte. Hat Sie recht?

Danke fürs Jammern und Eure Vorschläge!

Pferdle

Kommentare

  • FreyaFreya

    577

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Pferdle,

    ich glaube, ich weiß ungefähr, was Du meinst. Ich habe ebenfalls einen Job, der mir sehr viel Spaß macht (Sachbearbeiter in der Arbeitsorganisation bei Volkswagen) und nur noch etwas über 4 Wochen zu arbeiten. :sad: :???:

    Vielleicht haben Deine Kollegen ja einfach nur Angst davor, dass sie in Arbeit ersticken, wenn Du vorzeitig ausfällst...? Gibt es denn jetzt schon eine Vertretung, die für Dich vorgesehen ist? Und überhaupt: willst Du gleich wieder durchstarten oder nimmst Du Erziehungsurlaub in Anspruch? Fällt es Dir eventuell schwer Dich "von Ingineurin auf Hausfrau und Mutter" unzustellen? :oops: ;-)

    Ich arbeite auch seit Jahren, nur mit Männern zusammen und habe da nur gute Erfahrungen mitgemacht. Meine "Jungs" halte ich eigentlich immer auf dem Laufenden mit der Schwangerschaft... Hört sich irgendwie doof an, ich weiß aber auch nicht, wie ich es anders beschreiben soll, also: ich erzähle schon mal, wie's mir geht, was der fraggle macht und gemeinsam "gruseln" wir uns, wenn wir die letzten Arbeitstage durchzählen. Die Projekte, die ich bearbeite, werde ich (hoffentlich) noch abschließen können, für den Rest tausche ich mich ständig aus. Kannst Du ungefähr verstehen, wie ich das meine? Ich glaube nach Hause gehen und dort weitermachen ist nicht unbedingt die richtige Lösung. Biete doch einfach (freundlich) die Stirn!

    Gruß
  • PferdlePferdle

    111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Freya,

    vielen Dank für Deine liebe Antwort.

    Das einige Kollegen Angst haben, wäre vielleicht ein Thema, aus dieser Sicht habe ich es noch nicht gesehen. Angst vor zuviel Arbeit denke ich eher nicht, es wird wohl vielmehr die Angst davor sein, dass Ihnen Details über die eine oder andere Entwicklungsentscheidung fehlen. Das könnte ich mir sehr gut vorstellen. Danke für den Denkanstoß.

    Ich selbst möchte ein Jahr voll pausieren, habe aber Angeboten, diverse Umfänge in Telearbeit zu bearbeiten. Aber das will mein Chef nicht so richtig und ich will während der Stillzeit nicht in der Firma arbeiten. Nach einem Jahr möchte ich Teilzeit arbeiten, damit ich im Job bleibe, denn sonst hängen mich diverse Entwicklungsen sehr wahrscheinlich ab.

    Über die Schwangerschaft mit Kollegen reden, das tue ich nur bedingt. Mit einigen kann man sich sehr gut unterhalten, mit anderen eher nicht. Leider auch nicht mit meinen beiden Schwangerschaftsvertretungen. :cry:.

    Zu Deiner Frage, ob es mir sehr schwer fällt, mich auf "Hausfrau" umzustellen, dass kann ich nur bejahen! Vielleicht ist das auch ein Großteil meines Problemes.

    Gruß Pferdle
  • LeahLeah

    409

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Pferdle,
    erstmal wünsch' ich Dir ganz viel Kraft, mit dieser Situation fertig zu werden :troest:
    Ich denke, da helfen nur offene Worte. Hast Du schon mal mit deinem Chef in einer ruhigen Phase darüber gesprochen, was da im Moment läuft? Lass Dich nicht mit der Hormone-Phrase abspeisen, er muss akzeptieren, dass Du es schlimm empfindest, auch wenn er das anders sieht. Am besten überlegst du dir vorher schon, was du ihm alles sagen willst, dieses Vorgehen hilft mir zumindest, ruhig zu bleiben bei kritischen Themen.
    Ich arbeite auch fast nur mit Männern (IT), bei mir ist es ziemlich anders, aber auch nicht wirklich besser. Mir werden schon Aufgaben 'abgenommen', die ich eigentlich noch gut fertig kriegen würde bis zum Mutterschutz (auch in 3 Monaten), und das obwohl ich schon angekündigt habe, nach einem Jahr wieder anzufangen. Ich habe den Eindruck, dass die Kollegen quasi jetzt erst merken (nach fast 10 Jahren, die wir schon zusammen arbeiten), dass ich doch 'keiner von ihnen' bin, also plötzlich werden übertrieben höflich Türen aufgehalten, mein Stuhl zurecht gerückt usw... Ich nehme das milde lächelnd zur Kenntnis und wehre mich ansonsten nach Kräften gegen das 'ausbooten', was die Herren vermutlich nicht als solches empfinden.
  • PferdlePferdle

    111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Leah,

    das "ausbooten" der Herren kenne ich sehr gut. Auch die Sache mit den Stühlen und Türen.... ;-) Ich finde das einfach übertrieben und würde am liebsten so weiterarbeiten wie bisher, aber so wie es ausschaut bleibt nur eines: "Kräftig die Stirn zeigen", schließlich sind wir schwanger und nicht krank!
    Ja, und es ist so wie Du sagst. Die Kollegen merken, dass Frau doch anders ist und schließlich wollen alle nur "das Beste" für mich.

    Mein Chef bleibt bei der Meinung, dass sind nur Hormone, die Kollegen wären wie immer. Schließlich bin ich Schwanger und nicht Sie. Da habe ich keine Chance. :flaming01:

    Es hilft mir immer ungemein zu wissen, daß man mit seine Sorgen und Nöten hier gleichgesinnte findet. Danke!!!

    Liebe Grüße
    Pferdle
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Pferdle, leider bestaetigt Deine Erzaehlung auch meine Erfahrung! Und leider muss ich dazu sagen, dass das ein deutsches Phaenomen von Rueckstaendigkeit und Ewiggestrigkeit ist! Ich arbeite jetzt in Frankreich und da ist das ganz ganz anders, da ist es normal dass Frauen arbeiten UND Kinder kriegen!!! (Wobei ich gleich dazusage, dass ich hier nicht ALLES toll finde, z.b. dass die Kinder meist schon mit 10 Wochen in ganztaegige Betreuung gegeben werden). Bei mir wars auch so: bist Du schwanger, wirst Du nicht mehr fuer voll genommen, wirst Du ausgeschlossen und wie bloed behandelt, wird davon ausgegangen, dass Du jetzt eh keine Zeit mehr fuer DEinen Beruf haben wirst UND UND UND!! Alles SAchen die werdenen Vaetern NIE Passieren!

    :flaming01: :flaming01: das Einzige was wir tun koennen ist, uns wehren, uns gegenseitig stuetzen und von der Kraft zehren, die uns Schwangerschaft und Geburt geben! (Vielleicht ist ja ein Stueckchen Minderwerigkeitsgefuehl/Gebaerneid der Herren mit dabei??)

    Keep smiling! Marilies
  • PferdlePferdle

    111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Monika,
    monikita schrieb:
    das Einzige was wir tun koennen ist, uns wehren, uns gegenseitig stuetzen und von der Kraft zehren, die uns Schwangerschaft und Geburt geben!

    Da gebe ich Dir voll recht. Ich sehe leider auch keinen anderen Weg. Gemeinsam schaffen wir es. Ich selbst "alleine" schaffe es oft nicht, mich aus einem Loch wieder herauszuholen, wenn es keinen akzeptabeln Gesprächspartner gibt, mit dem man sich austauschen kann!

    Danke Euch allen!
    Pferdle
  • Maus2402Maus2402

    277

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Pferdle.

    Ich habe auch starke probleme an der Arbeit bekommen.
    Ich habe in einem Lotto-Shop gearbeitet (Festangestellt), als einzigste Angestellte.
    Sonst hat da nur noch meine Chefin gearbeitet.
    Wir sind immer prima miteinander ausgekommen, das hatte sich mehr wie nur schlagartig geändert, als ich ihr gesagt habe, das ich Schwanger bin.
    Von da ab hatte ich dann dauer streß. Sie hat mir sogar zu einer Abtreibung geraten.
    Ich habe ALLES meinem Frauenarzt erzählt und er hat mir darauf ein Arbeitsverbot geschrieben.

    Mir fehlt die Arbeit, weil ich es sehr gerne gemacht habe aber für die falsche Schlange weiter zu arbeiten ging nicht mehr.

    Liebe Grüße Jasmin.
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,


    Ich bin noch nicht schwanger, daher kann ich natürlich nicht nachvollziehen, wie man sich dann fühlt, aber wenn ich einige Dinge hier so lese, frage ich mich wirklich, ob die Hormone da nicht doch ein bisschen mitspielen? ;-)

    Also ich meine damit so etwas wie: "Sie halten mir plötzlich die Tür auf... ich bin doch nicht krank!"
    Leute, sorry wenn ich das so sage, aber das zeigt doch nicht mehr und nicht weniger, als das sie gutes Benehmen gelernt haben?? Also ich finde es völlig normal, das man bei einer Schwangeren Frau etwas mehr als üblich Rücksicht nimmt, einfach um freundlich zu sein, um wert zu schätzen, das diese Frau neues Leben in sich trägt. Das sollte jeder Mann so sehen und das hat meiner Meinung nach überhaupt nichts damit zu tun, das die Männer jetzt glauben ihr wärd krank oder ähnliches.

    Ich arbeite auch nur mit Männern zusammen (bis auf die Sekretärinnen der Firma), und wenn die Frau eines Arbeitskollegen schwanger wurde, hörte man immer überall die faszinierten Gespräche darüber. Das war kein "Boah deine Frau ist jetzt krank", das war immer ein "Oh wie schön, wie gehts ihr denn jetzt? Kommst du denn noch zum Schlafen, siehst schon so müde aus..."
    Mein Arbeitskollege, der auch ein guter Freund ist, desses Frau im Mai zum zweiten Mal Mutter wird erzählt uns immer wieder liebevoll von der ganzen Sache, da merkt man einfach, das Männer das Thema auch beschäftigt, aber es kommt vermutlich manchmal einfach falsch rüber, weil sie eben "außen vor" sind, und manche Frauen in der Schwangerschaft für sie teilwise unberechenbar werden.


    Also ich denke wirklich, das ihr einigen der Männer unrecht tut. Sicherlich nicht allen! Aber grade wenn ihr eine wichtige Position in der Firma habt, dann ist es doch verständlich, das sich die Herren Sorgen machen. Das muss doch nicht heissen, das sie euch aufs Abstellgleis stellen wollen?


    Bevor ich falsch verstanden werde: Das hat natürlich nichts mit solchen Situationen zu tun, die Maus2404 erlebt hat. Das ist einfach unmöglich von der Frau!!! Ich denke, so gern man den Job macht und man muss ja auch irgendwo von leben, aber da wäre ich auch nicht mehr hin gegangen.


    Ich möchte nur sagen, das es wirklich viele Männer gibt, die einfach etwas vorsichtiger sind, weil sie eben nicht wissen, wie Frau sich fühlt in der Schwangerschaft. Egal was sie tun, es könnte falsch sein. Und ich finde es einfach nur schön, wenn sie sich dann wenigstens Mühe geben und dadurch vielleicht auch mal etwas netter sind als sonst ;-) Gebt den Kerlen doch ne Chance. :razz:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Du hast sicher recht, Criosa, man darf natuerlich NICHT alle ueber einen Kamm scheren und viele sind sehr sehr nett und ruecksichtsvoll und und und. Trotzdem wurde ich in vieler Hinsicht nicht mehr ernst genommen und habe z.b. viele Aftraege nicht mehr bekommen, weil man annahm dass ich "eh keine Zeit" mehr haben wuerde! Und mein wichtigster Mitarbeiter hat sich ueberhaupt (beleidigt) zurueckgezogen, weil er fand, dass "Kind kriegen" mit meinem Job nicht vereinbar ist. Und das tut einfach sehr weh, vor allem in einer Zeit, in der frau MEHR Unterstuetzung braeuchte anstatt im Stich gelassen zu werden!!

    LG, Marilies
  • PferdlePferdle

    111

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Criosa,

    vielleicht siehst Du das auch alles anders, wenn Du mal schwanger bist. Meine Kollegen waren vor der Schwangerschaft auch alle sehr ok. Kleine Differenzen gibt es immer mal, aber von denen spreche ich nicht.

    Es tut einfach weh, auf der Arbeit nicht mehr ernst genommen zu werden, wenn man vorher jahrelang gute Arbeit geleistet hat.

    Meiner Meinung nach, reicht bei einem erfahrenen Kollegen ein Einarbeitungszeit von max. 4 Wochen in ein komplexes Thema, zumal er früher ein ähnliches Thema schon abgearbeitet hat. Ich bin jetzt noch 3 Monate in der Firma und kann noch die gleiche Arbeitsleistung erbringen, wie vor der Schwangerschaft. Und dann wie ein Praktikant abgetan zu werden, der sowieso nie lange in der Firma ist, das empfinde ich schon diskriminierend.

    Gruß
    Pferdle
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,


    Sorry, das ist natürlich etwas anderes, klar, aber wie ich oben schon sagte, so was meinte ich ja auch nicht. Aber wenn ich lese, das es als komisch empfunden wird, das ein Mann einem plötzlich die Tür aufhält... naja ;-)

    Wie gesagt, darauf bezog es sich eher.

    Und wenn man ganz ehrlich ist... ich höre immer wieder das es Schwangeren schlecht geht, das ihnen übel ist, sie Rückenschmerzen haben, was weiss ich... das ist nunmal das Bild, das Leute von Schwangeren haben. Das heisst, das - zumindest die netten - auch deshalb fürsorglich umgehen mit Schwangeren, und das sollte auch so sein.

    Aber Spinner gibts leider auch immer... wobei ich da echt sagen muss, wer meint, das sein Job wichtiger ist als Kinder, der hat eben eine Lebenseinstellung, um die ich ihn nicht beneide. Ich kann das für mich zumindest nicht nachvollziehen... aber das muss jeder selbst wissen.
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