Hallo!
Ich habe eine Frage: und zwar bin ich Rhesus negativ, mein Freund weiß nicht, was er ist, und daher soll ich in der 28. Woche eine Spritze bekommen ... so weit so gut ;-) ... leider vergesse ich jedes Mal zu fragen, was das denn genau für eine Spritze ist, und wofür die genau ist ... kann mir das jemand von Euch beantworten?
Ich erinnere mich dunkel daran, im Biounterricht schonmal was davon gehört zu haben, dass es irgendwie, wenn das Kind positiv ist und die Mutter negativ, früher oft zu Komplikationen bei der Geburt kam, und dann für die Mutter vor allem gefährlich wurde, und dass es daher heute diese Spritze gibt, um dem vorzubeugen ... aber ich meine mich auch zu erinnern, dass es bei der ersten Geburt egal wäre, sondern erst ab der 2., weil sich bei der ersten Geburt erst irgendwelche Antikörper bilden ... habe ich das völlig falsch im Kopf? Weil wenn es so wäre, wofür wird dann bei der ersten Schwangerschaft gespritzt?
Wäre supi, wenn hier jemand ist, der sich damit auskennt, was das genau für eine Spritze ist, und was sie im Körper macht
Liebe Grüße
Kommentare
4,183
Das hast du völlig richtig im Kopf. Es verhindert, dass eine "negative" Mutter Antikörper gegen das "positive" Kind entwickelt. Normalerweise passiert das in der Schwangerschaft nicht, denn die Blutkreisläufe sind getrennt. Während der Geburt kommt aber die Mutter zwangsläufig mit dem Blut des Kindes in Kontakt und würde sonst AK bilden. Für dieses Kind wäre das kein Problem - aber für alle folgenden. Deswegen gibt es bereits in der Schwangerschaft diese Spritze und dann direkt nach der Geburt.
Ist nicht weiter schlimm - mir hat nur hinterher immer 3 Tage lang tierisch der Hintern weh getan ... scheint ein zähflüssiges Zeug zu sein...
LG
Mandy
506
Bei mir hats übrigens gar nicht weh getan!
gruss
164
ist vielleicht eine blöde Frage, aber warum läßt Dein Freund sich nicht erstmal Blut abnehmen um seinen Rhesusfaktor festzustellen? Die Wahrscheinlichkeit das er auch negativ ist wird wohl klein sein, aber dann wüßtest Ihr wenigtens ob es überhaupt nötig ist diese Spritze zu bekommen.
Gruß Vera
7,740
Naja, es ist ja schon irgendwie umständlicher, wenn er jetzt sich Blut abnehmen lassen würde (was er ja dann auch selbst bezahlen müsste, weil es ja medizinisch keinen Grund gibt), und die Wahrscheinlichkeit liegt ja bei ~50%, dass er Rhesus positiv ist ... dann müsste ich diese Spritze im Endeffekt ja doch bekommen, und ist ja auch nix tragisches ;-), mich interessiert halt nur der medizinische Hintergrund ;-)
Danke übrigens für die Antworten!!! Aber so ganz klar ist mir das doch noch nicht ... wenn es doch so ist, dass es erst bei der Geburt gefährlich werden könnte, bzw. dann fürs zweite Kind, was macht dann diese Spritze in der 28. Woche??? Verhindert sie Antikörperbildung?
506
Gruss
803
Angenommen Du bekommst ein Kind das Rhesusfaktor positiv ist, dann gelangen unter der Geburt Blutzellen vom Kind in Deinen Blutkreislauf, mit denen Dein Körper nichts anfangen kann. Durch die Spritze hast Du dann bereits Antikörper dagegen im Blut, so daß diese fremden Blutzellen schnell abgetötet werden können. Und wenn die Zellen schnell abgetötet werden, dann hat Dein Körper keine Zeit mehr eigene Antikörper gegen die fremden Zellen zu bilden. Und das ist gut so, weil Dein Körper sich das nämlich merken würde (wenn er selbst welche gebildet hätte) und sich bei einem weiteren Kind mit Rhesusfaktor positiven Zellen daran erinnern würde. Dann würde er schon während der Schwangerschaft mit Antikörpern gegen Dein ungeborenes Kind vorgehen.
Damit das nicht passiert, bekommst Du eine Spritze gegen Ende der Schwangerschaft, damit schonmal ein gewisser Pegel da ist, und dann nochmal einen Nachschlag, wenn sich herausstellt, daß das Kind wirklich Rhesusfaktor positiv war.
Ich hoffe, daß man verstehen kann was ich meine?