Toxoplasmose in der Schwangerschaft

bearbeitet 29. 06. 2005, 19:18 in Schwangerschaft
Hallo, bei mir ist eine frische Toxoplasmose am Anfang der Schwangerschaft festgestellt worden. Zur Zeit bin ich in der 11ten SSW. Seit 3 Wochen nehme ich tgl 2x3 Rovamycine 1500 000 I.E. (vom FA verschrieben worden). Kennt sich jemand mit Toxoplasmose aus? Wäre für jeden Hinweis, Aufklärung, etc dankbar.
Liebe Grüsse,
Traumfänger

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was möchtest du genau wissen?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Würde gerne wissen, wie hoch die Prozentzahl liegt ein geschädigtes Kind zu bekommen oder eine Fehlgeburt zu haben bei einer Erstinfektion am Anfang der SS.
    Zudem möchte ich gerne wissen, welche Behandlungen es gibt. Auch interessiert mich, wie der weitere Verlauf der Schwangerschaftsuntersuchungen ist (welche zusätzlichen Untersuchungen gemacht werden sollen und in welcher SS-Woche). Wie hoch sind die Folgeschäden der Kinder wenn Sie gesund zur Welt kommen....
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sehr gut, das sind doch schon einmal Fragen, mit denen ich etwas anfangen kann.
    Traumfänger schrieb:
    Würde gerne wissen, wie hoch die Prozentzahl liegt ein geschädigtes Kind zu bekommen oder eine Fehlgeburt zu haben bei einer Erstinfektion am Anfang der SS.
    Man spricht davon, dass ca. 3 Promille (also 3 von tausend Kindern) mit einer pränatalen Infektion zur Welt kommen.
    Des Weiteren steigt das Risiko einer Erkrankung beim Baby im Schwangerschaftsverlauf, je später die Mutter sich mit Toxo infiziert, zu Beginn der Schwangerschaft ist also das Übertragungsrisiko auf den Fötus erheblich geringer ist als zu späteren Zeitpunkten.
    Sollte sich die Frau zu Beginn einer Schwangerschaft infizieren und das Baby ebenfalls, so gibt es sehr wohl, teilweise schwerwiegende Komplikationen bis hin zur Fehlgeburt. Aber da du ja bereits unter Kontrolle stehst und auch dein Arzt sicher deswegen häufiger schallt und dich mit Sicherheit ca. in der 20. SSW zum Feinultraschall zu einem Spezialisten schicken wird, gehe ich davon aus, dass bei deinem Zwerg nach Stand der Dinge alles in Ordnung ist. Wäre es nicht so, hätte dich dein Arzt auf jeden Fall unterrichten müssen.
    Zudem möchte ich gerne wissen, welche Behandlungen es gibt.
    Es gibt nur eine Behandlung mit Antibiotika. Ich habe eben in der "Roten Liste" nachgesehen, dein Arzt hat dir genau das richtige Präparat verordnet.
    Auch interessiert mich, wie der weitere Verlauf der Schwangerschaftsuntersuchungen ist (welche zusätzlichen Untersuchungen gemacht werden sollen und in welcher SS-Woche).
    Da es hierfür keine Richtlinien gibt, stell diese Frage bitte deinem Arzt, wie er es handhabt.
    Wie hoch sind die Folgeschäden der Kinder wenn Sie gesund zur Welt kommen....
    Die Chancen auf ein gesundes Kind ohne Folgeschäden sind sehr gut. Es können Komplikationen in Form von Entwicklungsstörungen auftreten.
    Eine sehr beruhigende Zahl habe ich aber noch gefunden: 90 % aller Babys, die sich im Mutterleib infiziert haben, kommen als vollkommen gesunde Babys zur Welt. Es ist also wirklich ein verschwindend geringer Anteil an Babys, die eine Schädigung durch Toxoplasmose haben.

    Wie äußert sich denn dein Arzt zu deiner Erkrankung?

    Liebe Grüße
    Gisela
  • noemanoema

    101

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das stimmt nicht genau Gisela.

    Es ist so, dass bis zur 16 SSW die Chance sehr gering ist, dass der Erreger die Planzenta passiert. Wenn er aber die Planzenta passiert, was sehr sehr selten vorkommt, kann es zu einer Fehlgeburt oder zu erheblichen Schädigungen am Kind führen.
    Im letzten Trimenon ist die Plazenta für den Erreger durchlässiger, das heisst, die Chance, dass das Baby infiziert wird ist viel höher, aber die Wahrscheinlichkeit einer massiven Schädigung ist dafür geringer.



    gruss

    noema
  • AgentinAgentin

    41

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    ich habe auch noch eine Frage dazu: wird die Immunität gegen Toxoplasmose automatisch bei der Blutuntersuchung beim Frauenarzt mitüberprüft. Wenn ja, wo wird dies im Mutterpass festgehalten?
    Wie merke ich eine Infizierung?

    Sorry, sind jetzt doch drei Fragen geworden.

    Danke für Eure Antworten und einen sonnigen Gruss,
    Inge
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
  • katjaklarakatjaklara

    2,149

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hallo traumfänger

    meine tochter ist jetzt 5 monate alt und kerngesund.

    ich hatte auch eine frische toxoplasmoseinfektion. hab meine kleine und die toxo gleichzeitig von den flitterwochen mitgenommen.

    mein FA (privat) hat gott sei dank gleich bei der feststellung, dass ich schwanger bin, blut abgenommen. 7 woche. 2 wochen später durfte ich wie du rovamycin schlucken, allerdings 3 mal 2 stück am tag und das bis die kleine herausen war.

    bin froh, dass mein FA gleich so früh alles gecheckt hat. habe gelesen und gehört, dass kassaärzte (zumindest in Ö) erst in der 16SSW so einen bluttest machen. sehr spät finde ich.

    habe auch eine fruchtwasser untersuchung hinter mir, zur sicherheit, um zu sehen, ob man was im fruchtwasser findet. war alles in ordnung. bin froh.

    gleich nach der geburt haben wir (der arzt bei meiner entbindung) nabelschnurblut entnommen und getestet. war alles in ordnung.

    unser KIA wollte ganz sicher gehen und ließ uns im KH noch ein paar untersuchungen machen.
    eine augenfunduskontrolle - durch die toxoplasmose können sich narben im auge bilden - kann im späteren alter zur erblindung führen
    und eine gehirnsonographie machen. hört sich schlimmer an als es ist. (gehirnultraschall)
    war alles in ordnung - alles bestens

    du bist in guten händen, denn auch du,bzw dein arzt hat es schon früh festgestellt. zerbrich dir nicht den kopf, vergiss nur die tabletten nicht.

    ich wünsch dir noch eine schöne schwangerschaft und alles gute.

    ps habe alle rovamycin-tablettenschachteln aufgehoben und am ende ein foto gemacht. sah arg aus - wie ein tablettenjunkey. sooo viele.
  • criss81criss81

    98

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wann sollte man ein weiteres Mal eine Toxounbtesuchung machen lassen, wenn man negativ ist?
  • diabsidiabsi

    204

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    vor der 14. SSW wird nach Aussagen meines Frauenarztes keine Toxoplasmose abgenommen.
    Ich habe es aber dennoch machen lassen (mußte es aber selbst bezahlen) da ich eine Katze habe.
    Es wird aus dem Grund erst so spät gemacht, lt Arzt und auch Hebeamme, da vorher tatsächlich keine Viren in die Gebärmutter eindringen können. und wenn man es rechttzeig behandelt kann man da sehr viel damit erreichen.

    Gruß
    Nadja
  • marylumarylu

    522

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nochmal eine Frage hierzu. Gleich am Anfang wird mit den ganzen anderen Bluttests Toxoplasmose getestet. Wenn das negativ ist, werden weitere Tests (auf Privatkosten) empfohlen. So war es bei meiner letzten SS.
    Frage: Wie sinnvoll ist es, immer wieder diese Tests zu machen (bin halt geizig), wenn man alle Vorsichtsmaßnahmen beachtet? Eine Infektion müsste man doch irgendwie merken und sei es, dass man Schnupfen bekommt.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei einer Toxoplasmose bekommt man keinen Schnupfen! ;-)

    Sie wird durch kleine Parasiten ausgelöst und kann völlig symptomlos verlaufen. Es kann aber auch sein, daß man sich richtig krank und schlapp fühlt. Am häufigsten treten Lymphknotenschwellungen auf.

    Ich kann verstehen daß Du nachfragst, aber ich persönlich würde die Untersuchung machen lassen. ;-)
  • Melli27Melli27

    328

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würd auch gern kurz was zu dem Thema fragen, es gibt leider so viele Threads schon dazu, und ich denke mal, das wird schon wo stehen, wenn ja, vielleicht kann mir wer den Link dazu sagen. Das wär super.
    Aber ich frag halt mal kurz hier:

    Ist es nicht so, dass man diese Toxoplasmose-Infektion nur 1 mal im Leben bekommt? Viele kriegen das ja gar nicht mit, oder? Und dann ist man lebenslang immun?
    Das heißt wenn ich das schon gehabt hätte, würde für mein Kind bei einer eventuellen Schwangerschaft keine Gefahr mehr bestehen, oder müsste ich trotzdem vorsichtig sein.
    Mein Angst ist nämlich, dass ich mich unbewusst anstecke in der Zeit wo wir zu üben anfangen, und es dann vielleicht nicht mitbekomme (vielleicht merke ich ja nicht gleich, dass es eingeschlagen hat). :roll:

    Kann man das also rein theoretisch einfach testen lassen, ob man das schon hatte und dann eigentlich beruhigt sein, oder bleibt trotzdem Risiko und man sollte aufpassen?
    Wäre für eine Anwort echt dankbar.

    Lg Melli
  • marylumarylu

    522

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Genau, wenn man immun ist, ist man immun und aller Sorgen ledig. aber wenn nicht...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es stimmt, daß man nach einer Toxoplasmose-Infektion lebenslange Immunität hat.

    Allerdings heißt das nicht, daß Du während der Schwangerschaft unbedenklich rohes Fleisch essen kannst.
    Denn wenn Du mit den Parasiten in Kontakt kommst, dann sind sie ja kurzzeitig in Deinem Blut (auch wenn Deine Antikörper dann sehr schnell dafür sorgen, daß die Krankheit nicht ausbricht) und können auch eventuell auf das Kind übertragen werden.
    Diese Wahrscheinlichkeit ist seeehr gering, aber deshalb würde ich trotz Immunschutz in der Schwangerschaft vorsichtig sein.

    Quelle: mein Arzt, weil ich während der Schwangerschaft die gleiche Frage hatte. ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @katjaklara: ich hatte meine erste blutuntersuchung in der 8.woche und bin auch aus österreich. vielleicht ist das so, dass die erste blutabnahme BIS zur 16.woche ist, genauso wie die erste muki-pass-untersuchung?
  • stella_azurstella_azur

    3,009

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    meine fehlgeburt damals (unten in der signatur ersichtlich) wurde mir damals mit meiner frischen toxoplasmoseinfektion begründet. die ärztin sagte mir, daß in diesem stadium das "alles-oder-nichts-prinzip" gilt. d.h. entweder verläuft die schwangerschaft normal und ohne komplikationen oder man erleidet eine fehlgeburt. erst später sollen wohl gravierende schädigungen auftreten können.


    inwieweit das nun stimmt kann ich allerdings nicht beurteilen.
  • katjaklarakatjaklara

    2,149

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @schmetterling24
    warst du bei einem privatarzt oder kassaarzt?

    blutabnahme hat man ja schon schon zu beginn, aber es wird nicht immer gleich auch auf toxo getestet.

    @stella_azur
    wenn man zu beginn einer SS toxo bekommt hat das noch keine auswirkungen auf das kind, weil es sich eine ganze weile vom dottersack ernährt und mit einem selbst nicht direkt in kontakt kommt. erst wenn alles über die plazenta läuft, dann kann es zu gravierenden schäden kommen, falls man noch nichts dagegen unternimmt.
  • stella_azurstella_azur

    3,009

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ katjaklara:
    Wird das ungeborene Kind durch die Mutter angesteckt, hängen die Symptome vom Zeitpunkt der Infektion ab. Infektionen in der Frühschwangerschaft führen zu schweren Veränderungen vieler Organe, vor allem des Gehirns, und gelegentlich zur Fehlgeburt.

    quelle: netdoktor.

    :traurig04:
  • katjaklarakatjaklara

    2,149

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @stella_azur
    "hängen die Symptome vom Zeitpunkt der Infektion ab"

    das verstehe ich nicht ganz.

    ich hatte gar keine symptome.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @katjaklara: kassenarzt, und es ist gleich bei der ersten blutabnahme auf toxopl untersucht worden. hab aber keine katze oder so...
  • stella_azurstella_azur

    3,009

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ katjaklara:

    der text ging noch weiter, habe nur das relevante herausgepickt. so wird der text fortgesetzt:
    Infektionen in der Spätschwangerschaft zeigen nur leichte Veränderungen, jedoch können 50 Prozent der Kinder, die bei der Geburt keinen Krankheitszeichen zeigen, im weiteren verlauf Spätfolgen wie geistige Verlangsamung oder Entwicklungsstörungen zeigen.

    quelle: netdoktor.
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