Hallo, ich bin neu hier!
Ich bin 36 Jahre alt und in der 10 SS. Bisher lief alles - abgesehen von einer Gelbkörperhormonschwäche am Anfang (mit Spritzen) - alles o.k.
Nun mache ich mir langsam Gedanken, wie es mit der Pränataldiagnostik aussieht. Kann mir jemand Infos- Links nennen, wo ich weitere Infos über diese Nackenfaltenuntersuchung bekommen kann? Wie sicher sind die Ergebnisse? Und wann sollte man eine Fruchtwasserpunktion machen lassen - oder in meinem Alter auf jeden Fall? Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist die Gefahr der Fehlgeburt 1% aber auch die Gefahr, ein mongoloides Kind zu bekommen, bei 1%.
Gibt es spezielle Klinigen in NRW, die sich darauf spezialisiert haben? Oder kann das jeder Gynä richtig auswerten?
Danke für eine Antwort
Kommentare
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http://www.hebamme4u.net/praenataldiagnostik.html
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meine Meinung in aller Kürze: wenn eine Abtreibung nicht in Frage kommt, braucht man diese ganze Pränataldiagnostik gar nicht erst machen lassen.
So. Und nun ein wenig länger, trotz meines Alters habe ich mich mit der Frage beschäftigt und dagegen entschieden:
Die Nackenfaltenmessung gibt dir nur eine Wahrscheinlichkeit. Also wenn die Nackenfalte x ist, ist die Wahrscheinlichkeit, sagen wir mal 1:400 ein behindertes Kind zu bekommen. Okay. Das bedeutet: ich könnte jetzt das 300. (Gesunde) oder das 400. (Kranke) Kind bekommen, sagt also wenig aus.
Okay, also lasse ich eine FWU machen. Hm, die sagt mir im schlimmsten Fall dass mein Kind Trisomie 21 hat (zum Beispiel). Und was bedeutet das nun? Es kann heißen, dass das Kind bis zu seinem (oder meinem) Tod schwerst pflegebedürftig ist. Es kann aber auch heißen, dass das Kind im Endeffekt einfach ein bißchen langsamer ist als andere. Und das weiß man erst wenn das Kind groß wird.
Und wie bitteschön, soll ich das entscheiden? In meinen Augen sind Kinder Geschenke, die man annimmt. Sie haben sich UNS als Eltern ausgesucht - soll ich es ablehnen?
Das ist nun alles vereinfacht geschrieben und sicher muss jeder selber entscheiden. Vielleicht leihst du dir mal das Buch aus: Schindele, Eva (Hrsg.). Gläserne Gebär-Mütter: vorgeburtliche Diagnostik - Fluch oder Segen. Frankfurt 1990 Ist zwar ein wenig älter, aber trotzdem interessant.
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Da wir auf gar keinen Fall ein behindertes Kind wollten, haben wir uns sofort für eine FWU entschieden.
Die habe ich in den Städtischen Kliniken Dortmund durchführen lassen, wo ich überaus zufrieden war. Sie machen die FWU seit 10 Jahren und hatten noch nicht eine einzige Fehlgeburt.
Nach einem ca. 1 stündigen ausführlichen sehr nettem Aufklärungsgespräch wurde ca. eine halbe Stunde Ultraschall gemacht, (auf einer richtig großen Leinwand*schöööön) um zu sehen, ob mit unserem Krümel soweit alles in Ordnung ist. Der Einstich selbst dauerte wirklich nur Sekunden, immer unter Beobachtung, dass dem Wurm nichts passiert. Danach mußte ich ca. 30 Minuten ruhen. Da die Ärztin uns gleich sagen konnte, dass wohl mit dem Baby, soweit sie dies schon sehen konnte, alles in Ordnung ist, haben wir auf einen Schnelltest verzichtet und drei Wochen auf das endgültige Ergebnis gewartet.
Es geht unserem Krümel absolut gut. Wir bekommen ein Mädchen*freu*.
Ich habe die FWU absolut nicht bereut und würde sie wirklich jedem empfehlen. In Dortmund waren alle total lieb und nett.
Falls Du noch weitere Fragen hast, kannst Du Dich jederzeit gerne bei mir melden.
LG
Daniela
mit Melina im Bauch (ET 02.07.05)
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Habe auch keine Pränataldiagnostik (ausser Ultraschall) machen lassen.
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Was machst du jetzt mit den 99 % "Restrisiko"?
Und was würdest du tun, wenn erst zu einem späteren Zeitpunkt oder nach der Geburt z. B. eine gravierende Organschädigung wie Taubheit oder Blindheit festgestellt wird, die eben nicht über die FWU zu entdecken war?
:byebye01:
Gisela
3,882
und nochwas wüsste ich gern: was machst du wenn dein kind durch einen unfall oder eine erkrankung behindert wird? :roll:
(ich will keine diskussion vom zaun brechen was du machst und was nicht ist letztendlich deine entscheidung, die will ich auch nicht weiter in frage stellen, vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden aber du klingst so "auf gar keinen fall, nie nicht!")
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um Himmels willen, wenn unser Krümel nun doch mit einer Behinderung auf die Welt kommt, dann sollte es halt so sein. Wir werden sie dann genau so lieb haben. Das wollte ich damit bestimmt nicht zum Ausdruck bringen. Ich finde es halt nur gut, dass es heutzutage schon so viele Möglichkeiten der Vorsorgeuntersuchungen gibt, um eine, wenn auch nur geringe Prozentzahl, an möglichen Schäden auszuschließen. Falls man bei der FWU nun doch einen erheblichen Organschaden etc. gefunden hätte, wäre mir eine Entscheidung bestimmt super schwer gefallen. Ich glaube nur nicht, dass man einem Kind damit einen Gefallen tut, vielleicht sein Leben lang an ein Bett gefesselt zu sein.
Ich schätze, dass ist ein Thema, über dass man sich endlos lang unterhalten kann. Jeder hat dazu seine eigene Meinung.
Ich habe die FWU in erster Linie gemacht, da ich leider erblich vorbelastet bin und somit einfach wissen wollte, ob bestimmte Dinge bereits auszuschließen sind.
Aber wie gesagt, sollten dennoch Schäden vorliegen, werden wir unsere kleine Maus bestimmt nicht mehr hergeben.
LG
Daniela
mit Melina im Bauch (ET02.07.05)
572
ich möchte gerne etwas zu diesen Thema sagen...ok ich bin nicht eine älter Person sondern bin erst 23 geworden...aber trotzdem habe ich ein Behindertes Kind....WIESO???? Das weiß nur Gott :sad: er hat kein Downsyndrom etc.
Er ist einfach so Körperlich und Geistig behindert...und hat unteranderen Ticks vom Autismus :sad: .Auch wenn ich in der SS eine Fw-untersuchung hätte machen lassen...hätte man diese nicht festgestellt...ich habe auch weder geraucht,noch Kaffee getrunken..noch Drogen genommen oder Medikamente die schaden....es ist EINFACH passiert...deshalb halte ich auch nix von den ganzen Untersuchungen...da diese nur ein bruchteil desen zum Tageslicht bringen wie es ist :sad: Ich muß wohl auch sagen ...ich habe meinen Sohn letztes Jahr in ein Behindertenheim gegeben...er ist mittlerweile in einer PFlegefamilie mit Kindern die Behindert sind(Downsyndrom) ich war der sache nicht gewachsen habe es 2jahre versucht...deshalb ich würde nie im Leben solche Untersuchungen machen lassen...was ist wenn es heißt ihr Kind wird Behindert...man treibt ab...und es war es doch nicht :sad:
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http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=14008
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Guten Morgen,
bis vor einem Jahr noch hatte man mir gesagt, dass ich keine Kinder bekommen könnte. Ich habe dann einige "Spezialisten" - Kinderwunschzentren etc. aufgesucht und bin dort teilweise sehr unfreundlich/teilnahmslos aufgenommen worden. Vielleicht ist mir die Freundlichkeit der Ärzte in Dortmund deshalb so aufgefallen. Ganz wohl war mir ja bei einer FWU auch nicht. Aber sie haben mir halt einen großen Teil der Angst genommen. Und nach allem was man schon so mitgemacht hat, ist es vielleicht besonders in meinem Gedächtnis hängen geblieben.
Ich weiß selbst nicht, ob die Klinik Dortmund einen guten Ruf hat. Jeder sagt etwas anderes, daher kann ich nur von meiner Erfahrung berichten.
Liebe Grüße
Daniela
mit Melina im Bauch (ET 02.07.05)
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Natürlich kann auch nicht jedes Restrisiko ausgeschlossen werden (wie immer im Leben) - aber ein Stück mehr Sicherheit gibt es schon.
Letztendlich ist das eben doch eine sehr persönliche Entscheidung. Wenn es einem natürlich gleich ist, ob man ein behindertes Kind bekommt oder schon klar ist, dass man das Kind auf jeden Fall bekommen will wird man solche Untersuchungen nicht vornehmen lassen.
Jedenfalls ist es doch völlig o.k. wenn sich Jemand dazu entscheidet solch eine Untersuchung machen zu lassen - manchmal klingt es so als müsste man sich dafür verstecken.
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Ich finde, das Gegenteil ist der Fall, und es klingt, als müsse man sich rechtfertigen, weil man lieber zu 0.05% ein behindertes Kind zur Welt bringen wird als ein zu 0.05% einen Abort zu verursachen
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:shock: Uiiiiii...........da dürfte ich vor Sorgen gar nimmer nicht in den Schlaf kommen....Scherz beiseite..
ZU Marlies:
Du hast absolut Recht niemand sollte sich für dieses. doch sehr heißes Thema rechtfertigen müssen. Am Ende steht immer die Frau alleine da und muß sich mit sich selbst ins Reine kommen für was auch immer sie sich entschieden hat.
ZU DANI & Co
Es gibt viele Argumente für und wieder...........nicht nur für die Fruchtwasseruntersuchung sondern ja auch für das Schallen.
Nach meiner Fehlgburt (15.SSW) bin ich (gewollt !!!!!) schnell wieder
schwanger geworden und hab auf die Fruchtwasseruntersuchung verzichtet da war ich 37. Eine Messung der Nackenfalte hab ich machen lassen hat mir persönlich nix gebracht. Geschallt wurde auch.
Meine Maus kam gesund und putzmunter zur Welt.
Nun bin ich wieder schwanger mittlerweile 42 Jahre alt und mein FA
hat im Gegensatz zum letzten Mal sehr auf eine Fruchtwasseruntersuchung gedrängt. Trotzdem hab ich keine machen lassen . Das Risiko eines Abortes war mir im Verhaeltnis zu den erkennbaren Schaedigungen zu hoch. Super dein Kind ist gesund nur leider hatte ich dafür einen Abort. Nein danke.
Was mache ich denn wenn mein Kind durch einen Unfall behindert wird??
Da kann ich mich doch auch nicht aus der Verantwortung ziehen.
:???:
Sicherlich mache ich mir Gedanken ob mein Zwerg gesund ist, aber es
ist mein Kind und ich werde es genau so lieben wie es ist.
Macht euch keinen Kopf ihr werdet für euch schon die richtige Entscheidung treffen....
Alles Liebe
Hexe42 :twisted:
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Die Entscheidung ist echt schwierig. Und mir ist auch klar, dass nur ein Bruchteil der Behinderungen erkannt werden kann. Für mich war es damals so, dass ich die Untersuchung v.a. deshalb machen lassen habe, damit ich im Falle einer Behinderung Gelegenheit habe, mich damit auseinanderzusetzen. Eine Abtreibung wäre weder für mich noch für meinen Mann in Frage gekommen. Wie wir allerdings entschieden hätten, wenn es so, wie bei meiner Bekannten gekommen wäre, ich weiß es nicht!
Katharina
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ich bin zwar gerade erst 35 geworden, habe aber Anfang des Jahres auch eine FWU machen lassen.
Einer der Gründe war, dass ich einfach ein erhöhtes Risiko eines genetischen Defekts habe - weil ich so lange mit dem Kinder-Kriegen gewartet habe. Der andere Grund ist, dass ich mich schnell verunsichern lasse und einfach meinen Frieden brauche, um die Schwangerschaft entspannt durchleben zu können. Kenne leider genug Fälle, wo die Frauen gegen Ende der Schwangerschaft mit Aussagen wie "da ist ein White-Spot im Herzen - Softindikator für Down-Syndrom", etc. verunsichert wurden (alle haben gesunde Kinder bekommen).
Wenn man in ein Profi-Zentrum geht, ist das Risiko übrigens sogar unter 1% (0,5 - 07%). Dafür aber habe ich nun eine Beruhigung, alles ausgeschlossen zu haben, was man ausschliessen kann. Klar kann trotzdem was sein mit dem Kind (jetzt oder später) - das ist aber nicht beeinflussbar.
Ich sehe es als Segen und Fluch der modernen Medizin...
Alles Liebe Euch
Tina
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Zum ersten: doch ;-)
Zum zweiten: Stimmt! :biggrin:
Ansonsten;
Auch die FWU liefert so gesehen nur ein "ca."-Ergebnis. Bei einer FWU wird "nur" nach den am häufigsten vorkommenden Chromosomenanomalien gekuckt! Beim Schnelltest (FISH) wird nur die Zahl der Chromosomen 21, 18, und 13 und der Geschlechtschromosomen bestimmt.
Danach folgt noch eine ausführliche Chromosomenanalyse! Und selbst hier gibtes danach zwar ein ausführliches Ergebnis, aber kein 100%iges..Hinzu kommt natürlich noch dass ebenso ein Gen-Fehler vorliegen kann der eine Behinderung verursacht..auch Gen-Fehler werden nicht(!) mit der ChrA ausgeschlossen denn auf jedem Chromosom liegen "x" Gene, also dafür würds dann schon Monate dauern ;-)
Aufgrund meiner Chromosomentranslokation (Translokation der Chr. 18;21) besteht ein erhöhtes Risiko ein Kind mit Down Syndrom zu bekommen!
Oder "direkt" eine Fehlgeburt...
Nun ist da mein Mäuschen >> Fraser Syndrom >> ein komplett anderes Krankheitsbild. Bei einer erneuten Schwangerschaft besteht das Risiko zu 25% dass wir ein weiteres Kind mit Fraser Syndrom bekommen... +das Risiko ein Kind mit Down Syndrom zu bekommen.
Die Wahrscheinlichkeit in einem Zyklus "überhaupt" Schwanger zu werden beträgt 25%
11 - 15% aller Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt
Nach einer Fehlgeburt steigt für die nächste Schwangerschaft das
Fehlgeburts-Risiko auf 12–24 %
(Nach 2 FG; 19–35 % , Nach 3 FG 25–46 %)
(@Marlies; wenn ich wat "unkorrekt" hab korrigier mich bitte ;-) )
Fazit: Ich denke mir reicht ein regelmässig "vernünftig" durchgeführter Ultraschall + Fehlbildungsschall/Feinultraschall!
Unlogisch? :biggrin:
Nein, weil;
Bis ich mir dat tatsächliche Gesamtrisiko ausgerechnet habe ist dat Kind evtl. schon da... :biggrin: (sollte ich irgendwann ein zweites bekommen was ich nicht ausschliesse)
Andersrum: Wahrscheinlichkeiten haben in unserem Fall überhaupt nichts gebracht.. wir "mussten" mit einem DS rechnen und es ist das FS..und nicht nur ein anderes Syndrom, sondern eines welches mit der Amniozynthese (Fruchtwasseruntersuchung) nicht festzustellen war. Laut der war alles ok! Wie schon erwähnt wurden sämtliche(!) Fehlbildungen ausschliesslich über Ultraschall festgestellt. (ausser die Fehlbildungen an den Augen, diese wurden nach der vorgeburtlichen OP aufgrund der Videobilder vermutet,aber auch diese wären durch keine andere Untersuchung feststellbar gewesen)
Das heisst jetzt nicht dass ich die diveresen Pränatalen Möglichkeiten "verteufle", nein, ich würde nur nicht mehr "aus Angst vor möglichen" Komplikationen das "ganze Programm" durchziehen..erst recht nicht solange kein Anlass besteht (abgesehen von der Tatsache dass die vorherige SS halt komplizierter war mein ich) und selbst wenn "Anlass" bestünde käme es wohl auf den Anlass an..
Aber "nur" weil die vorherige SS gelaufen ist wie sie nunmal gelaufen ist würde ich wohl nicht übervorsichtig rangehen.. Aber das ist nur meine Einstellung,das heisst nicht dass ich nicht verstehe dass es für einige beruhigender ist ;-)
Man hört immer wieder "ich lass nichts machen ich würde eh nicht abtreiben"..genauso habe ich auch gedacht! Letztendlich hat unsere Maus aber überlebt(!) weil man es vorher erkannt hat! Denn so konnte man "Massnahmen" ergreifen. Sie hatte Lungen & Bauchraum "voll Wasser" da durch ihren geschlossenen Kehlkopf nichts mehr rauskonnte.. Bei der OP im Mutterleib haben sie ihr dann ein Röhrchen (Stent) an die Luftröhre gesetzt und das hat ihr das Leben gerettet (+der Luftröhrenschnitt unter der Geburt) denn sonst hätten ihre durch das wasser viel zu großen Lungen das Herz "einfach" erdrückt!
Pränatale Diagnostik ist also nicht nur dann "nützlich" wenn man sich gegen das Kind entscheiden würde sondern kann auch unterstützen wenn man sich für das Kind entscheiden würde!
Soweit die "zwei Seiten" ;-)
Ich persönlich würde allerdings wohl wenn, es dann beim Fehlbildungsschall belassen,der ist meiner Meinung(!) nach am genauesten!
Ein "heißes Thema" mit 1000 Meinungen halt ;-) Hoffe auch keinem auf die Füße getreten zu haben :???: denn das hier ist "nur" meine Einstellung zu diesem thema ;-)