immer wieder schlimme Krankheiten...

pebblespebbles

1,660

bearbeitet 13. 05. 2007, 15:02 in Kummerkasten
Das kann doch einfach nicht wahr sein, warum wird unsere Familie von einem Unglück nach dem anderen getroffen?
Am Freitag wurde bei der Frau meines Vaters (also meiner Stiefmutter) eine Krankheit namens ALS diagnostiziert. Wenn ich meinen Vater am Telefon richtig verstanden habe, bedeutet das, dass nach und nach alle Muskeln versagen, schließlich auch die, die man zum Atmen braucht. Lebenserwartung wenige Jahre. Sie ist 47 Jahre alt und hat eine 16-jährige Tochter.
Meine Eltern haben sich getrennt, als ich 16 war. im Jahr 2000 starb mein Bruder nach langer Krankheit (die übrigens ähnlich verlief). Ein Jahr später starb mein Opa an Krebs. Wieder ein Jahr später meine Tante an Brustkrebs, während ihre Tochter mit dem ersten Kind schwanger war. Im gleichen Jahr bekam meine Oma Alzheimer, wohl wegen der enormen seelischen Belastung. Wie soll mein Vater es ertragen, dass alle geliebten Menschen um ihn herum schwer erkranken und sterben? Sein Sohn, seine Eltern, seine Schwester, seine Frau. Wieso immer unsere Familie?
Ich habe solche Angst, dass es irgendwann auch meinen Mann, Leonie oder mich trifft.
Ich war vor Leonies Geburt schon 'mal in therapeutischer Behandlung, weil ich nicht gut mit dem Tod meines Bruders umgehen konnte und ständig Panik vor schlimmen Krankheiten hatte. Seit gestern habe ich wieder diese Panikatacken. Ich bekomme dann plötzlich solche Angst, dass mir regelrecht schwindelig wird, weil ich plötzlich fest davon überzeugt bin, das Kratzem im Hals ist ein Tumor oder das Muttermal hat sich seit gestern vergrößert...
Ich dreh' bald durch.
So, das musste ich mir 'mal von der Seele schreiben.
Carolin

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    wenn dir die THerapie damals geholfen hat, dann fang doch wieder eine an.

    Ich kann mir gut vorstellen wie es dir geht. als ich 6 war ist die schwester meiner mutter mit 23 jahren an einem gehirntumor gestorben. alle haben immer zu mir gesagt: mensch, du bist wie sie... deshalb ist für mich die 23 eine "magische zahl". hat sich so eingebrannt. momentan gehts wieder aber ende letzten jahres hat mein augenarzt festgestellt das ich ein Muttermal auf dem augenhintergrund habe. das hat mir dann schon sehr angst gemacht. ist aber nichts schlimmes wie sich herausgestellt hat. als ich 9 war, ist meine oma, also die mutter meiner mutter an einem blutgerinsel im kopf gestorben. 1 jahr später meine uroma gleicher familienseite. 2 jahre später der vater meines vaters an blutkrebs und vor 5 jahren der vater meiner mutter. ihm ist die herzaorta gerissen. ziemlich zur gleichen zeit haben sich meine eltern getrennt, mein vater hat nen selbstmordversuch hinter sich von dem ich offiziell nichts weiß und meine beste freundin war damals zur gleichen zeit mitten ihrer bulemiezeit. war also auch alles sehr heftig. durch meinen mann und das leben, das ich jetzt habe geht es mir sehr gut und meiner mutter ( die ja die ganzen todesfälle ihrer engsten verwandten hatte) auch. Es hilft halt bei anderen zu bekommen. Unterstütz deinen Vater, sei für ihn und deine stiefmutter da. aber wichtig ist, das du dich zu nichts verpflichtetst fühlst und dich dadurch nicht selbst fertig machst. Lerne nciht die ganze last auf deinen schultern tragen zu müssen. Krankheiten sind schrecklich aber ob man sie bekommt kann man oft einfach nicht beeinflussen also genieße die Zeit in der du gesund bist und lebe nicht für krankheiten, die du hoffentlich nie bekommen wirst.

    hui das war jetzt lang. vielleicht hilft es dir ein wenig. ich wünsche dir und deiner familie ganz viel kraft.
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich weiß, was Du meinst. Bei mir in der Familie sind so ziemlich alle an Krebs gestorben, die meisten sehr früh. Ich habe eine Heidenangst, dass es mich, meinen Mann oder meine Kinder auch mal treffen könnte. Ich kenne die Panik, dass irgendwelche Schmerzen was Schlimmes bedeuten könnten. Ich versuche, alle Risiken zu vermeiden. Nur der Stress, den ich mir damit mache, tut mir vermutlich noch weniger gut. :???:
    Wenn Dir eine Therapie schon mal geholfen hat, dann geh es doch nochmal an. Es lohnt sich immer alles, was hilft, ein entspannteres und angstfreies Leben zu führen!
  • puelsekenpuelseken

    796

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Ich kenne diese Angst auch, meine Mutter ist an Krebs gestorben, als ich 3 Jahre alt war und meine Tante, bei der ich aufgewachsen bin, hat immer so eine Panik vor Krankheiten gehabt, dass ich dann mit 19 auch unter heftigen Panikattaken gelitten habe. Was mir seltsamerweise dann endlich nach etwa 5-6 Jahren wirklich geholfen hat, war, dass ich mich im Studium eingehend mit dem Thema Tod beschäftigt habe. Meine Prüfungsleistung war zum Thema: mit Kindern über den Tod sprechen. Das hat mir plötzlich die Angst genommen, denn da habe ich begriffen, dass der Tod zum Leben dazugehört und dass viele Ängst deshalb entstehen, weil in unserer superglücklichramafamilienrosarotengesund-Gesellschaft der Tod so ausgegrenzt und tabuisiert wird. Ich sehe inzwischen den Tod tatsächlich auch als etwas an, was das Leben lebenswert macht, denn er sollte uns daran erinnern, unsere Zeit zu geniessen und sich nicht mit eigentlich unwichtigen Ärgernissen aufzureiben. Dass du so viele Schicksalsschläge in der Familie hast tut mir sehr leid, du solltest tatsächlich deine Therapie fortführen. Aber es muss nicht sein, dass du oder deine Familie das gleiche Schicksal haben müsst, denn wenn du bewusst mit deinem Leben umgehst, müssen manche Krankheiten vielleicht gar nicht erst entstehen.
  • pebblespebbles

    1,660

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Danke für eure Antworten. Vielleicht wäre es gut, die Therapie fortzusetzen. Ich muss mich nur erst informieren, ob das eventuell zu Problemen bei meiner Verbeamtung führen könnte, auf die ich für nächstes Jahr hoffe. Soviel ich weiß, stellen die sich quer, wenn die was von Psychotherapie in der Krankengeschichte lesen. Das kann ich nicht riskieren. Andererseit merke ich, dass ich alleine nicht damit klar komme und mein Mann ist auch nicht der Richtige für solche Gespräche.
    Es hilft schon etwas zu wissen, dass andere auch diese Sorgen haben. Manchmal glaube ich nämlich schon, dass in meiner Familie alle dazu bestimmt sind, krank zu werden - auch wenn es sich seltsam anhört.
    Ich finde das alles so bedrückend, dazu kommt der Stress im Job, zur Zeit könnte ich mich nur noch im Bett verkriechen und heulen.
    Liebe Grüße
    Carolin
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 02:00
    Oje, aber dann solltest Du schon was machen :troest:

    Ich weiß leider bisher auch nicht, wie man damit umgeht. Habe auch schon öfter versucht, mich bewusst mit dem Thema Tod usw. auseinanderzusetzen. Aber dann kann ich nicht mehr ruhig schlafen...
    Bei mir gibts eh diverse Vorfälle wo mir denke, das zieht sich so durch... Habe mal in einem Fotostudio Fotos machen lassen und die Frau hat meine Ähnlichkeit mit meiner Mutter gesehen. Sie war eine ehemalige Schülerin meiner Mutter (Lehrerin). Ich hab mich schon gefreut, jemanden zu kennen, der mir was von meiner Mutter erzählen kann. Und 4 Wochen später ist das Studio geschlossen, weil die Frau bei einem Autounfall ums Leben kam... :sad: Da habe ich echt geschluckt...

    Naja, ich wollte Dich jetzt nicht runterziehen! Ich denke nur, dass es wichtig ist, sich damit auseinanderzusetzen, auch wenn es einem dann vielleicht erstmal nicht so gut damit geht. Und Du bist ja auch immernoch Du und hast Dein eigenes Leben. Ich denke, wenn Du Dich damit beschäftigst, dann wird aus der Angst ein bewusstes Leben und das ist ja nichts Schlechtes.
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